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I n t e r d i s z i p l i n ä r e s S e m i n a r Baureferendariat 2009 ...

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Großes Deutsches Eck: A8 künftig auf Brücke<br />

über Chiemsee?<br />

Planungsleiter als „Spaßbremse“<br />

Als „Panoramaautobahn“ konzipiert, sorgt die A8 im Abschnitt zwischen<br />

München und Salzburg mittlerweile vor allem durch regelm<strong>ä</strong>ßige<br />

Staumeldungen für Schlagzeilen.<br />

Doch obwohl der Ausbau der bis Karlsruhe reichenden Autobahn seit<br />

langem beschlossen und in großen Teilen schon umgesetzt ist, trifft<br />

die Erweiterung des letzten Teilstücks zur österreichischen Grenze auf<br />

dem Walserberg offenbar einen besonders empfi ndlichen Nerv.<br />

Das stellte zuletzt die „Süddeutsche Zeitung“ („SZ“) fest - darauf verweisen<br />

aber auch zahlreiche Bürgerinitiativen von Anrainern, Umweltschützern<br />

und anderen Interessengruppen, die sich nach wie vor<br />

gegen die Ausbaupl<strong>ä</strong>ne wehren. Dennoch steht für die Verkehrsplaner<br />

die Notwendigkeit des Ausbaus außer Frage.<br />

„Typische Vorkriegsautobahn“<br />

Grund dafür ist, dass die zu Deutschlands <strong>ä</strong>ltesten Autobahnen z<strong>ä</strong>hlende<br />

A8 laut „SZ“ nach wie vor die Merkmale einer typischen Vorkriegsautobahn<br />

hat.<br />

Die Verkehrsschlange w<strong>ä</strong>lzt sich ab Rosenheim auf lediglich zwei Fahrspuren<br />

pro Fahrtrichtung dahin, wobei Pannen- und Standstreifen wie<br />

auch L<strong>ä</strong>rmschutzw<strong>ä</strong>nde fast völlig fehlen. Auch die Mittelstreifen -<br />

„sofern vorhanden“ - und die Entw<strong>ä</strong>sserungseinrichtungen entsprechen<br />

„nicht mehr zeitgem<strong>ä</strong>ßen Kriterien“.<br />

Warten auf „Grobauswahl“<br />

Eine schnelle Lösung scheint dennoch nicht in Sicht. Darauf deutete<br />

zuletzt etwa eine Mitteilung der zust<strong>ä</strong>ndigen Autobahndirektion Südbayern<br />

hin. Demnach wurden in dieser Woche zwar verschiedene Planungsvarianten<br />

„intensiv“ diskutiert, eine erste „Grobauswahl“ sei aber<br />

frühestens bei der n<strong>ä</strong>chsten Sitzung zu erwarten.<br />

Zu steil für das Gesetz<br />

Außer Frage steht, dass nicht zuletzt die Streckenführung über das<br />

Deutsche Eck ein Problem für die Planer sein dürfte. Grund ist, dass für<br />

die unter den Nationalsozialisten gebaute A8 zwischen München und<br />

Salzburg nicht die verkehrstechnisch optimale Trasse gew<strong>ä</strong>hlt wurde.<br />

Mit Blick auf das zu überbietende US-Vorbild Mount Vernon Memorial<br />

Highway galt es, den Autofahrern so gut wie möglich auch das Alpenpanorama<br />

zu pr<strong>ä</strong>sentieren. Aus diesem Grund nahmen die Erbauer auf<br />

dem Irschenberg und dem Bernauer Berg Steigungen von knapp sieben<br />

Prozent in Kauf - und damit mehr, als heute das Gesetz erlaubt.<br />

Realit<strong>ä</strong>tsnah, skurril, mitunter charmant<br />

Mit der schwierigen Aufgabe, die „Panoramaatmosph<strong>ä</strong>re“ der Autobahn<br />

zu erhalten, erarbeitete eine Expertengruppe der Technischen<br />

Universit<strong>ä</strong>t München nun eine Reihe von Lösungsans<strong>ä</strong>tzen.<br />

Neben realit<strong>ä</strong>tsnahen und „charmanten“ Vorschl<strong>ä</strong>gen fi ndet sich darunter<br />

laut „SZ“ auch Skurriles, wobei etwa der Vorschlag, die Autobahn<br />

künftig auf einer Brücke über den Chiemsee zu führen, wohl kaum<br />

Chancen auf Realisierung haben dürfte.<br />

Als Alternative wurde von den Hoch- und Tiefbauingenieuren, Landschaftsarchitekten<br />

und Stadtplanern eine doppelstöckige Trassenführung<br />

am Ufer des Chiemsees erwogen. Auch das Gef<strong>ä</strong>lle auf dem<br />

Bernauer Berg sei „kein Problem“: Der Berg könne abgetragen und die<br />

Gegenspur in einen Tunnel verlegt werden.<br />

Entscheidung „in n<strong>ä</strong>chsten Monaten“<br />

Die verantwortlichen Planungsleiter zeigten sich laut „SZ“ von den<br />

„vielen schönen und faszinierenden Ideen“ beeindruckt, verwiesen<br />

aber gleichzeitig darauf, dass man in solchen F<strong>ä</strong>llen „immer die Spaßbremse“<br />

sein müsse.<br />

Klar sei bisher jedenfalls nur, dass man „in den n<strong>ä</strong>chsten Monaten“<br />

wissen werde, „was wirklich kommen wird“.<br />

Ausbau bis 2018?<br />

Unterdessen zeigten sich die politischen Vertreter der Salzburg und<br />

die bayrischen Landkreise Berchtesgadener Land und Traunstein umfassenden<br />

EuRegio bei einem Treffen im Salzburger Chiemseehof optimistisch,<br />

dass es bis 2018 auch zwischen Rosenheim und Salzburg<br />

eine dreispurige Autobahn samt Pannenstreifen geben werde.<br />

Salzburgs Verkehrsreferent Wilfried Haslauer (ÖVP) sah nach dem<br />

EuRegio-Treffen jedenfalls bereits Anlass genug, nun auch mit der<br />

ASFINAG in Gespr<strong>ä</strong>che einzutreten, wie es mit dem Ausbau der Tauernautobahn<br />

(A10) in Richtung Hallein weitergehe, wie Haslauer von<br />

der EuRegio-Plattform Salzburg.at zitiert wurde.<br />

News ORF.at<br />

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