I n t e r d i s z i p l i n ä r e s S e m i n a r Baureferendariat 2009 ...
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Die Autobahn München–Salzburg ist eine wichtige internationale<br />
Achse vor allem für den Wirtschafts- und Fernreiseverkehr. Sie zeigt<br />
von Rosenheim bis zur Bundesgrenze die typischen Merkmale einer<br />
Vorkriegsautobahn, deren Fahrbahnbreite heute nicht mehr genügt.<br />
Ebenso entsprechen Radien sowie Lage und Höhenverlauf der Trasse<br />
nicht mehr den heutigen Anforderungen. Standstreifen fehlen, Mittelstreifen<br />
sind zu schmal, Entw<strong>ä</strong>sserungseinrichtungen erfüllen nicht<br />
mehr den Stand der Technik. Für notwendige L<strong>ä</strong>rmschutzmaßnahmen<br />
fehlt derzeit die Rechtsgrundlage.<br />
Wegen zunehmender Verkehrsbelegung ist der Ausbau auf sechs Fahr-<br />
und zwei Standstreifen geplant. Diese wesentliche Änderung der Straße<br />
erfordert, alle heutigen Vorschriften und Richtlinien zu beachten.<br />
Damit werden Verkehrssicherheit und Verkehrsqualit<strong>ä</strong>t verbessert,<br />
Umweltbeeintr<strong>ä</strong>chtigungen verringert und die Wohnqualit<strong>ä</strong>t der trassennahen<br />
Orte erhöht.<br />
Dabei blieb die herausragende landschaftsplanerische Konzeption der<br />
Trasse bisher unberücksichtigt. Sie wurde als Melodie mit folgenden<br />
Panoramasequenzen entworfen:<br />
Waldparkstraße vor den Toren der Stadt - Vor den Alpen - Die N<strong>ä</strong>he<br />
des Gebirges - Ein Intermezzo: Der Chiemsee - Ausklang<br />
Die Landschaft wird durch die dramaturgische Linienführung inszeniert,<br />
was in Deutschland einmalig ist. Deshalb sollte ein Ausbau der<br />
A8 neben den heutigen Anforderungen auch diesen besonderen <strong>ä</strong>sthetischen<br />
Aspekt berücksichtigen.<br />
Aufgabe:<br />
Ausbau A8 - Mobilit<strong>ä</strong>t neu denken<br />
Der Ausbau der A8 ist in der Öffentlichkeit heftig umstritten. Jede<br />
Gruppe setzt sich mit dem Für und Wider auseinander und positioniert<br />
sich. Auf dieser Basis bearbeitet jede Gruppe einen Teilabschnitt.<br />
Besonderer Wert wird darauf gelegt, sowohl den heutigen Richtlinien<br />
als auch der landschaftsplanerischen Konzeption der bestehenden Autobahn<br />
zu entsprechen.<br />
Die Gruppen 1 und 8 untersuchen im Bereich um Frasdorf den Konfl ikt<br />
zwischen Schallschutzmaßnahmen und Landschaftsbezug der Autobahn:<br />
Mit besserem L<strong>ä</strong>rmschutz für Anwohner verschlechtert sich die<br />
visuelle Qualit<strong>ä</strong>t für Autofahrer, zudem werden Stadt und Landschaft<br />
voneinander abgeschottet.<br />
Kann beiden Bedürfnissen Rechnung getragen werden?<br />
Wie können Schallschutzbauwerke gestaltet werden?<br />
Die Gruppen 3 und 5 projektieren einen Vorschlag für den Bereich um<br />
Bernau. Einst wurde hier die Trasse bewusst über den Berg geführt,<br />
um den Blick auf den Chiemsee als „landschaftliche Überraschung“ zu<br />
inszenieren. Die Trasse entspricht nicht mehr den aktuellen Richtlinien.<br />
Mit welchen Lösungsstrategien l<strong>ä</strong>sst sich dem Konfl ikt zwischen heutigen<br />
Sicherheitsanforderungen und dem Autowandern begegnen?<br />
Die Gruppen 4 und 6 entwerfen eine Studie für den Streckenabschnitt,<br />
der direkt am Chiemsee entlangführt.<br />
In welcher Form kann in diesem sensiblen Landschaftsbereich die A8<br />
ausgebaut werden?<br />
Die Gruppen 2 und 7 entwickeln für einen ausgew<strong>ä</strong>hlten Standort an<br />
der A8 ein st<strong>ä</strong>dtebauliches Konzept für neue Gewerbestandorte.<br />
Wie kann diese Entwicklung vorausschauend und interkommunal gestaltet<br />
werden?<br />
Kann trotz Gewerbeansiedlung der besondere Charakter der „Panoramaautobahn“<br />
erhalten bleiben?<br />
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