I n t e r d i s z i p l i n ä r e s S e m i n a r Baureferendariat 2009 ...
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ekommen, die ja alle vier aktuell sind, reale Projekte und keine Planspiele.<br />
Gleichzeitig fürchten wir die kurze Zeit von zwei Wochen, die zur Bearbeitung<br />
zur Verfügung stehen. Aber gerade darin liegt auch wieder der<br />
positive Aspekt, schnell und kreativ Position zu beziehen und Lösungsans<strong>ä</strong>tze<br />
zu erfi nden. Ein Begriff, der in der qualitativen Forschung große<br />
Bedeutung hat, passt sehr gut in unserer Situation: Abduktion. Die<br />
Lösung muss mit einer abduktiven Methode entwickelt werden. Induktives<br />
Vorgehen würde zu lange brauchen, deduktives würde vermutlich<br />
zu den vertrauten Lösungen der jeweiligen Profession führen.<br />
Neue Lösungen sind jedoch gefragt. „Und nach Peirce ist die Anwesenheit<br />
von echtem Zweifel .... oder großem Handlungsdruck eine<br />
günstige ‚Wetterlage’ für das Entstehen abduktiver Blitze.“ 1 Die abduktive<br />
Methode braucht den kreativen Übersprung, der gerade aus<br />
der Kollision der verschiedenen F<strong>ä</strong>cherkulturen kommen kann, der aus<br />
der Anspannung einer sehr kurzen Bearbeitungszeit kommen kann.<br />
Die Referendare werden zwei Jahre lang in Regelwerke, Gesetze und<br />
staatliche Routinen eingeführt. Diese gilt es kreativ einzusetzen, aber<br />
gleichzeitig gilt es auch, neue „Regeln“ zu erfi nden, kreativ zu sein,<br />
konzeptionell zu denken.<br />
Alle Themen des Kurses haben in doppelter Hinsicht den Anspruch erhoben:<br />
Grenzen überwinden.<br />
Sophie Wolfrum<br />
1 Jo Reichertz, Abduktion, Deduktion und Induktion in der qualitativen<br />
Forschung. In: Uwe Flick et. al. (Hg.), Qualitative Forschung. Reinbek<br />
bei Hamburg 2000, S. 283<br />
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