I n t e r d i s z i p l i n ä r e s S e m i n a r Baureferendariat 2009 ...
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M<strong>ä</strong>hring – Umdeutung von Grenzr<strong>ä</strong>umen<br />
Gruppe 3:<br />
Peter Böhm<br />
Alex Eder<br />
Jochen Fellendorf<br />
Julianna Günther<br />
Leif-Peter Krause<br />
“Showdown in M<strong>ä</strong>hring”<br />
Die Region der östlichen Oberpfalz, das Grenzland zwischen Bayern<br />
und Böhmen ist gepr<strong>ä</strong>gt durch seine landschaftliche Schönheit, die<br />
sehr stark von der relativ dünnen Besiedlung und den weiten Naturr<strong>ä</strong>umen<br />
bestimmt wird. Zwischen den Hügeln hindurch schl<strong>ä</strong>ngeln<br />
sich einsame Straßen, die manchmal an die ewigen Highway Amerikas<br />
erinnern. So wundert es nicht, dass Motorradfahrer und Motorsportfreunde<br />
die Region lieben und gern weite Wege in Kauf nehmen, um<br />
in der Einsamkeit zu cruisen.<br />
Die Entfernungen zwischen den kleinen Ortschaften sind groß und nur<br />
motorisiert zu überwinden; eine echte Hürde auch für die Jugend in<br />
der strukturschwachen Region ohne ausreichende ÖPNV-Anbindung.<br />
Aber in der Not ist man auch in der Oberpfalz sehr erfi nderisch. So<br />
begibt man sich mit 15 mit dem eigenen Mofa auf die erste Fahrt. Mit<br />
nur wenig Geld, aber viel Zeit und Geschick beginnt man am eigenen<br />
Gef<strong>ä</strong>hrt zu schrauben und sammelt die ersten Erfahrungen als “Bastler”.<br />
Sp<strong>ä</strong>ter folgt dann ein Moped und mit 18 ein Motorrad oder Auto.<br />
Das Basteln bleibt. Ein Problem ist, dass oft der Raum und die Ausrüstung<br />
für die Selberschrauber fehlt, eine professionelle Werkstatt ist für<br />
die meisten viel zu teuer.<br />
Die Subkultur der Auto- und Motorradbegeisterten ist in der Oberpfalz<br />
stark vertreten. Motorradclubs und regelm<strong>ä</strong>ßige Treffen gibt es viele.<br />
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Woran es jedoch mangelt sind die nötigen Freir<strong>ä</strong>ume, Orte an denen<br />
man sich trifft und gemeinsam seinem Hobby nachgehen kann. In der<br />
Regel fi nden sich Garagen, Höfe oder Scheunen für die eigentlich anspruchslosen<br />
Schrauber und Biker, selten jedoch ein Platz für größere<br />
Veranstaltungen. Das laute Hobby wird von der Umgebung meist nur<br />
auf Zeit geduldet. Hinzu kommt h<strong>ä</strong>ufi g die Liebe zu lauter Musik: in<br />
vielen Schrauberhallen geben Rock-Musik und Heavy Metal den Takt<br />
vor. Vielleicht ein Grund für die große Verbreitung und die zahlreichen<br />
Bands in der Oberpfalz und im benachbarten Tschechien.<br />
Diese <strong>ä</strong>ußerst lebendige Szene mit ihrem lauten und störenden Hobby<br />
ist es wert, unterstützt zu werden. So sind Jugendliche sehr schnell<br />
sozial in die Clubs eingebunden. Gemeinsam tüftelt und schraubt man,<br />
hört Musik und trifft sich. Deshalb unser Vorschlag der Umnutzung<br />
der leerstehenden Grenzstation zu einer Selbstschrauber-Werkstatt<br />
mit Music Bar und Motel. Das langgezogene Geb<strong>ä</strong>ude folgt in seiner<br />
Erscheinung als straßenbegleitende Anlage dem Vorbild der amerikanischen<br />
Truckstops und w<strong>ä</strong>re damit typologisch sehr geeignet.<br />
Als Betreiber des “Off Limits” vorstellbar ist eigentlich nur ein engagierter<br />
Kenner der Szene, der bereit ist, sein vermutlich nur geringes<br />
Eigenkapital zu investieren. Grundvoraussetzung ist deshalb ein <strong>ä</strong>ußerst<br />
geringer Kaufpreis für das Objekt, z.B. 1 EUR. Mit dem wenigen