I n t e r d i s z i p l i n ä r e s S e m i n a r Baureferendariat 2009 ...
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Resümee der Baureferendare<br />
Arbeitsprozess<br />
Monate vor dem Start zerbricht man sich den Kopf über Inhalt und<br />
Ablauf des lange angekündigten Interdisziplin<strong>ä</strong>ren Seminars für Baureferendare,<br />
kurz ISB. Es wird überlegt, mit welchen Kollegen der anderen<br />
Fachbereiche man die gestellten Aufgaben am effektivsten bew<strong>ä</strong>ltigen<br />
könnte - und schließlich entscheidet doch der Zufall, wer mit<br />
wem über ein Vierteljahr unbekanntes Terrain erkunden wird.<br />
Die engagierte fachübergreifende Arbeit führt zu durchaus kurios anmutenden<br />
Vorg<strong>ä</strong>ngen: Straßenbauer skizzieren Ideen für die Nutzung<br />
brachliegender Stadtquartiere, St<strong>ä</strong>dteplaner konzipieren futuristische<br />
Wasserkraftwerke, Maschinen- und Elektrotechniker gestalten europaweite<br />
Pilgerpfade, Wasserwirtschaftler kreieren kultige Bikerwerkstatt-Motels,<br />
Hochbauer berechnen grüne Autobahnen!<br />
So geschehen in universit<strong>ä</strong>ren K<strong>ä</strong>mmerchen mitten in München – verkehrte<br />
Welt als Start in die neue Dekade?<br />
Mitnichten - diese Studien sind gewünschte Erfahrungen nachwachsender<br />
Führungskr<strong>ä</strong>fte auf ihrem Weg zu bayerischen und s<strong>ä</strong>chsischen<br />
Bauverwaltungen. Im Interdisziplin<strong>ä</strong>ren Seminar kommen Talente ans<br />
Tageslicht, die sogar uns selbst überraschen, obwohl wir uns schon<br />
lange und deshalb gut zu kennen glauben.<br />
Jede der vier Studien fordert, reale und fi ktive Grenzen zu übersprin-<br />
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gen. Vorsortiert in die g<strong>ä</strong>ngigen Fachrichtungen der Baureferendare<br />
erweisen sie sich rasch als kniffl iger, denn nun mischen sich sogar<br />
Thema und Kategorie: im St<strong>ä</strong>dtebau ist Wissen über hundertj<strong>ä</strong>hriges<br />
Hochwasser gefordert, in der Wasserwirtschaft werden Fragen<br />
zu nachhaltiger Elektroenergieerzeugung gestellt, im Hochbau sind<br />
Kenntnisse über Regional- und Ortsentwicklung entscheidend und im<br />
Straßenbau eine überzeugende Architektur in reizvoller Landschaft!<br />
Das ISB als interessante Herausforderung für berufserfahrene Ingenieure<br />
liegt hinter uns, und wir haben das Gefühl, es gut gemeistert zu<br />
haben. Wichtiger Teil des Seminars waren in dichter Folge vorgetragene<br />
Einblicke in Theorien und Visionen, die uns bisher fremd waren, und<br />
von denen wir nie erwartet h<strong>ä</strong>tten, dass sie Teile unserer künftigen<br />
Aufgaben sein könnten - praxiserfahrene Referenten überzeugten uns<br />
vom Gegenteil.<br />
Die realen vier Gegenst<strong>ä</strong>nde des Seminars - scheinbar unlösbare Probleme<br />
- zeigen uns, dass fundiertes fachliches Wissen nur eine Grundlage<br />
unserer künftigen berufl ichen Wege sein wird. Ebenso erwünscht<br />
wird sein, in komplexen Fragen unseren Platz zu fi nden und darauf<br />
plausibel zu antworten, uns in ungewohnte wie ungewöhnliche Aufgaben<br />
hineinzudenken und überzeugend sowie ausgleichend zu ihrer