1 Thomas Huck Die ur- und frühgeschichtliche Besiedlung (100.000 ...
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Basis versehene <strong>und</strong> gelegentlich gestielte Silexpfeilspitzen auf. <strong>Die</strong> besondere Bedeutung von<br />
Pfeil <strong>und</strong> Bogen in der Bewaffnung verdeutlichen Arm- <strong>und</strong> Daumenschutzplatten aus Stein, die<br />
vor der z<strong>ur</strong>ückschnellenden Sehne schützten. Steinäxte waren in den Gräbern selten.<br />
Oberflächenf<strong>und</strong>e von spitznackigen Beilen aus Nephrit (Halbedelstein), gef<strong>und</strong>en in den Fl<strong>ur</strong>en<br />
von Sonneborn <strong>und</strong> Gotha/Ülleben, sind Importstücke. <strong>Die</strong> Toten bestattete man als Hocker in<br />
einfachen Erdgräbern <strong>und</strong> gelegentlich in Steinkisten oder Holzkammern. In der Gemarkung<br />
Ballstädt w<strong>ur</strong>den beim Pflügen aus einem Steinkistengrab kupferne Flachbeile (Abb. 13/2)<br />
herausgerissen. Mehrere Bestattungen sind vom Kamm des Seeberges <strong>und</strong> aus den Fl<strong>ur</strong>en von<br />
Wechmar, Wandersleben <strong>und</strong> Seebergen bekannt.<br />
Abb. 13: Glockenbecherkult<strong>ur</strong>: 1 – Glockenbecher von Wechmar „Altfeld“;<br />
2 – Kupferbeile (Länge: ca. 18 cm von der F<strong>und</strong>stelle in der Nähe der „Fixen Idee“<br />
Bronzezeit (1.700-700 v.u.Z.)<br />
Aunjetitzer Kult<strong>ur</strong> (1.700-1.500 v.u.Z.)<br />
Im Verlaufe des 17. Jh. v.u.Z. begannen die auf Mittele<strong>ur</strong>opa ausstrahlenden Impulse der<br />
Bronzemetall<strong>ur</strong>gie im thüringischen Raum wirksam zu werden. Bronzegegenstände, besonders<br />
Werkzeuge, waren äußerst selten. Überwiegend w<strong>ur</strong>den die Gräte noch aus Stein <strong>und</strong> Knochen<br />
gefertigt.<br />
Obwohl im Arbeitsgebiet keine Siedlungen untersucht w<strong>ur</strong>den, muß man davon ausgehen, daß<br />
Ackerbau <strong>und</strong> Viehzucht die ökonomische Gr<strong>und</strong>lage des Lebens bildeten. Einfache Flachgräber<br />
fanden sich häufiger im Gothaer Land. In der Mehrzahl handelte es sich dabei um Einzelgräber.<br />
Das bis jetzt umfangreichste Aunjetitzer Gräberfeld mit über 20 Bestattungen konnte in den<br />
letzen Jahren bei Remstädt untersucht werden.<br />
<strong>Die</strong> Spätstufe (Leubinger Kult<strong>ur</strong>) wird d<strong>ur</strong>ch das Auftreten überd<strong>ur</strong>chschnittlich gut<br />
ausgestatteter Hügelgräber, auch als "Fürstengräber" bezeichnet, gekennzeichnet. Aus einem<br />
Hügel von 30 m D<strong>ur</strong>chmesser <strong>und</strong> 1,90 m Höhe aus dem „Langel“, in der ehemaligen Exklave<br />
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