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1 Thomas Huck Die ur- und frühgeschichtliche Besiedlung (100.000 ...

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Vorrömische Eisenzeit<br />

Hallstattzeit (7. Jh.- Mitte 5. Jh. v.u.Z.; Vitrine 8-9)<br />

Am Ende des 1. Jt. v.u.Z. gelangten Eisengegenstände <strong>und</strong> die mit dem neuen Material verbun-<br />

dene Technologie nach Thüringen. Nach einem Gräberfeld im österreichischen Hallstatt bezeich-<br />

net man diesen Zeitabschnitt als Hallstattzeit. <strong>Die</strong> eigentliche Hallstattkult<strong>ur</strong> erreichte Thüringen<br />

kaum. Im Beziehungsgeflecht des Mittelgebirgsraumes bildete sich die Thüringische Kult<strong>ur</strong><br />

(Ende 6. Jh. - Mitte 5. Jh. v.u.Z.) der späten Hallstattzeit heraus. Das charakteristische Merkmal<br />

ist der Wendelring. Im entwickelten Abschnitt der Kult<strong>ur</strong> traten erst-<br />

Abb. 17: Beigaben aus Brandgräbern<br />

der Thüringischen Kult<strong>ur</strong> von<br />

Gotha/Siebleben, „Kleiner Seeberg km<br />

5,6“ (Brandgräber 9 <strong>und</strong> 10):<br />

1 – Wendehalsring (Dm.: ca. 15 cm,<br />

Bronze);<br />

2 – Spitzpaukenfibel (L: ca. 3,5 cm,<br />

Bronze);<br />

3 – Steigbügelarmring<br />

(Dm.: 6,4 cm x 5 cm, Bronze);<br />

4 – feuerdeformierte Fibel (L: 2,8 cm,<br />

Bronze);<br />

5 – 7 – Bronzeblechstreifen;<br />

8 – Bronzekettchen;<br />

9 – 10 – Nedelschäfte (L 6,1 u. 3,4 cm,<br />

Eisen)<br />

mals Fibeln (Abb. 17/2, 4) als Gewandschließen auf. Ausdruck für die wechselseitige<br />

D<strong>ur</strong>chdringung bodenständiger Komponenten mit den vielfältigen späthallstattzeitlichen<br />

Kult<strong>ur</strong>strömen ist die Gothaer Gruppe der Thüringischen Kult<strong>ur</strong>. Inmitten eines körperbestat-<br />

tenden Umfeldes w<strong>ur</strong>de die Sitte der Leichenverbrennung ununterbrochen geübt. Auf zwei<br />

Nekropolen des Seeberges bei Gotha tritt uns dieses Phänomen entgegen.<br />

Trachtschmuck aus Gräbern der Thüringischen Kult<strong>ur</strong> (Vitrine 8)<br />

Der in den Gräbern des 6. Jh. v.u.Z. gef<strong>und</strong>ene Trachtschmuck bestand aus schweren bronzenen<br />

Wendelhalsringen (Abb. 17/1), steigbügelförmigen Armringen (Abb. 17/3) <strong>und</strong> Nadeln (Abb.<br />

17/9-10). Der Halsschmuck entstand aus einem vierkantigen Bronzestab, der erst erhitzt <strong>und</strong><br />

dann gegenläufig verdreht w<strong>ur</strong>de. <strong>Die</strong> so entstehenden Wendel gaben ihm den Namen. Bronze<br />

läßt sich im Gegensatz zu Eisen schmiedetechnisch n<strong>ur</strong> sehr schwer bearbeiten. <strong>Die</strong><br />

hervorragende Qualität vieler Ringe läßt auf eine meisterhafte Beherrschung der Technik<br />

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