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1 Thomas Huck Die ur- und frühgeschichtliche Besiedlung (100.000 ...

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Mit ähnlichen Intentionen entfaltete sich im Nessegebiet unter Leitung des Arztes Dr. H.<br />

Wagener die Behringer Heimatvereinigung.<br />

<strong>Die</strong> von Florschütz begonnene Arbeit w<strong>ur</strong>de seit 1940 d<strong>ur</strong>ch Hermann Kaufmann, den Leiter des<br />

Heimatmuseums, in würdiger Weise fortgesetzt. Zuvor hatte er Ende der 30er Jahre seine<br />

umfangreiche Privatsammlung in das Museum eingebracht. <strong>Die</strong> von ihm begonnene<br />

Inventarisierung der F<strong>und</strong>e w<strong>ur</strong>de auf die Gothaer Bestände ausgedehnt. Seine Aufarbeitung der<br />

im Museums verwahrten Stücke machten die Sammlung in der Fachwissenschaft zugänglich <strong>und</strong><br />

bekannt. Daneben hatte er maßgebenden Anteil an der Schaffung eines dichten Netzes<br />

ehrenamtlicher Bodendenkmalpfleger <strong>und</strong> an der Popularisierung der Forschungsergebnisse.<br />

1955 veröffentlichte Kaufmann einen zusammenfassenden Bericht über die <strong>Besiedlung</strong> des<br />

Seeberggebietes <strong>und</strong> 1964 über die <strong>Besiedlung</strong> des Gothaer Landes. Dem folgte 1975 die<br />

Gesamtbeschreibung der Gothaer Urgeschichte d<strong>ur</strong>ch D. W. Müller. In den letzten 20 Jahren war<br />

der Kreis Gotha ständig Forschungsgegenstand der Prähistorie. Grabungen <strong>und</strong> Fl<strong>ur</strong>begehungen<br />

konnten Bekanntes festigen <strong>und</strong> spezifizieren, aber auch Neues zu Tage fördern.<br />

Paläolithikum<br />

Altpaläolithikum (700.000-150.000 v.u.Z.)<br />

Der Mensch drang erst relativ spät während der Holsteinwarmzeit ins nördliche Mittele<strong>ur</strong>opa<br />

vor. Der bedeutendste thüringische F<strong>und</strong>platz des Altpaläolithikums befindet sich am Nordrand<br />

des Thüringer Beckens bei Bilzingsleben (Kyffhäuserkreis). Hier konnte ein Rastplatz des<br />

Urmenschen (Homo erectus) ergraben werden, der sich an einer ehemals stark schüttenden<br />

Karstquelle befand. <strong>Die</strong> Sp<strong>ur</strong>en menschlicher Tätigkeit w<strong>ur</strong>den im Travertin konserviert. Vor ca.<br />

300.000-350.000 Jahren lagerten hier Großwildjäger. Man fand Nahrungsüberreste sowie Geräte<br />

aus Stein, Knochen <strong>und</strong> Geweih.<br />

Mittelpaläolithikum (150.000-40.000 v.u.Z.)<br />

Der Übergang zum Mittelpaläolithikum verbindet sich mit dem Beginn der Saalekaltzeit. In<br />

räumlichem <strong>und</strong> zeitlichem Zusammenhang vollzog sich die Herausbildung des Altmenschen<br />

(Homo sapiens neandertalensis). Im Zuge der Anpassung an das zunehmend kälter werdende<br />

Klima erfolgte eine Ausbreitung nach Norden. Der früheste Nachweis von Altmenschen gelang<br />

im Travertin von Weimar-Ehringsdorf. Hier lagerten Jäger <strong>und</strong> Sammler am Rande einer<br />

Karstquelle.<br />

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