1 Thomas Huck Die ur- und frühgeschichtliche Besiedlung (100.000 ...

Adolf von Hoff (1771-1831), Geologe und Mineraloge, Begründer des Aktualismus in der
Geologie, und Ernst Friedrich von Schlotheim (1764-1832), Begründer der wissenschaftlichen
Paläobotanik, widmeten sich den Wissenschaften überwiegend in ihrer Freizeit.
Von 1781 bis 1794 gab Ludwig Christian Lichtenberg (1738-1812) das „Magazin für das
Neueste aus der Physik und Naturgeschichte“ heraus, die erste naturwissenschaftliche
Zeitschrift, die in Gotha erschien.
An der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert profilierte sich der Verlag von Justus Perthes (1785
gegründet) auf geographische und kartographische Literatur, die die Stadt Gotha weltbekannt
machte.
Im Auftrag Herzogs Ernst II. von Sachsen-Gotha-Altenburg wurde auf dem Seeberg bei Gotha
von 1787 bis 1791 eine musterhafte Sternwarte nach dem Muster des Raddiff-Observatoriums
von dem Architekten Carl Christoph Besser (1726-1800) errichtet und mit den besten damals
erhältlichen Instrumenten ausgerüstet.
Unter den Astronomen Franz Xaver von Zach (1754-1832), der als erster Direktor der Seeberg-
Sternwarte von 1791 bis 1806 tätig war, und seinen Nachfolgern Bernhard von Lindenau, Franz
Encke und Peter Andreas Hansen wurde dieses Institut ein europäisches Zentrum der
astronomischen Forschung.
Zu Zachs bedeutenden wissenschaftlichen Leistungen in Gotha gehörten die Herausgabe von
Sonnentafeln, in denen auch die Ergebnisse der Sonnenbeobachtungen des Herzogs Ernst II.
publiziert wurden, des Sternenkatalogs (1792) und der Zeitschrift „Monatliche Correspondenz
zur Beförderung der Erd- und Himmelskunde“ (1800).
Im Jahre 1798 organisierte er in Gotha den I. Internationalen Astronomenkongreß, auf dem ein
Erfahrungsaustausch zwischen den Astronomen, Geodäten und Gerätebauern der deutschen
Staaten, Frankreichs, der Schweiz und Englands stattgefunden hat.
Abb. 46: Sternwarte auf dem Kleinen Seeberg bei Gotha, Anfang des 19. Jahrhunderts
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