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1 Thomas Huck Die ur- und frühgeschichtliche Besiedlung (100.000 ...

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dies Metall- <strong>und</strong> Glasgefäße (Abb. 23), Terra sigillata (Geschirr aus rotem Ton), Glasperlen,<br />

Schmuck, Waffen <strong>und</strong> Münzen. Art <strong>und</strong> Verteilung römischer Importe ermöglichen Aussagen zu<br />

politischen Konstellationen <strong>und</strong> wirtschaftlichen Verhältnissen zwischen Germanen <strong>und</strong><br />

Römern.<br />

<strong>Die</strong> geographische Lage im Rücken des germanischen Stammes der Chatten (im heutigen<br />

Hessen), die im 1. <strong>und</strong> 2. Jh. ständig die Reichsgrenzen bedrohten, machte die Herm<strong>und</strong><strong>ur</strong>en zu<br />

glänzenden römischen Vertragspartnern (Subsidienzahlung). So dürfte der Warenzufluß z.T.<br />

bewußt nach Thüringen gelenkt worden sein. Im direkten Kontakt mit den Römern nahm<br />

besonders die germanische Stammesaristokratie Elemente römischer Lebensweise an. Im<br />

archäologischen F<strong>und</strong>material dominieren römische Importe aus dem 3. Jh.. Größere<br />

germanische Truppenkontingente standen zu dieser Zeit im Sold der gallischen Gegenkaiser.<br />

Seit dem Fall des Limes (zweite Hälfte des 3. Jh.) w<strong>ur</strong>den die Rheinprovinzen d<strong>ur</strong>ch die<br />

Germanen verheert <strong>und</strong> geplündert.<br />

Völkerwanderungszeit (375-710)<br />

Politische Entwicklung<br />

Der Stammesverband der Thüringer w<strong>ur</strong>de in den schriftlichen Quellen erstmals um 400<br />

erwähnt. An seiner Entstehung waren mit großer Wahrscheinlichkeit die Ende des 2. Jh.<br />

letztmalig genannten Herm<strong>und</strong><strong>ur</strong>en beteiligt.<br />

Abb. 24: Keramikgefäße (1-<br />

3) <strong>und</strong> Knochenkamm (4)<br />

aus thüringischen<br />

Körpergräbern von<br />

Ingersleben (6. Jhrd.)<br />

Während für die<br />

erste Hälfte des 5.<br />

Jh. noch keine ein-<br />

heitliche<br />

thüringische Kult<strong>ur</strong><br />

in Mitteldeutschland<br />

faßbar war, bildete<br />

sie sich in der<br />

zweiten Hälfte heraus. Das Hauptsiedlungsgebiet der Thüringer erstreckte sich bis zum 6. Jh. in<br />

das Harzvorland, das Thüringer Becken <strong>und</strong> nördlich bis an die mittlere Elbe.<br />

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