1 Thomas Huck Die ur- und frühgeschichtliche Besiedlung (100.000 ...
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(Kanne, kleines Becken sowie eine weiteres Gefäß), ein Holzeimer (?), eine bronzene Nähnadel,<br />
Spinnwirtel (Abb. 22/3, 5), Messer (Abb. 22/1, 7), eine Bronzefibel, Glasperlen, ein Hals- <strong>und</strong><br />
ein Fingerring aus Silber, ein römisches Brustgehänge mit mondförmigen Anhängern aus Silber<br />
<strong>und</strong> Eimeranhängern aus Bronze, ein römischer Militärbeschlag (sicher in sek<strong>und</strong>ärer<br />
Verwendung), zwei Knochennadeln <strong>und</strong> ein weiterer Fingerring aus Bronze. Typisch für<br />
Frauengräber waren Holzkästchen mit eisernem Verschluß <strong>und</strong> Hakenschlüssel.<br />
In Männergräbern traten neben den Gewandschließen (Bügel- <strong>und</strong> Scheibenfibeln; Abb. 22/2, 4,<br />
6) besonders eiserne Äxte, Pfeil- <strong>und</strong> Speerspitzen <strong>und</strong> Gürtelschnallen hervor (Abb. 22/8).<br />
Waffen spielten jedoch eine eher untergeordnete Rolle im Bestattungsritus. Vom gesamten<br />
Gräberfeld sind n<strong>ur</strong> ein einschneidiges Schwert sowie eine Einfassung <strong>und</strong> der Endbeschlag<br />
(Ortband) einer Schwertscheide bekannt.<br />
Körperbestattung eines germanischen Adligen von Haina, um 300 (Vitrine 15)<br />
Am Ende des 3. Jh. vollzog sich, wohl zuerst bei der gesellschaftlichen Oberschicht, eine<br />
Hinwendung zu Körperbestattungen. In scheinbar kleinen Gruppen w<strong>ur</strong>den Gräberfelder<br />
angelegt, in denen der Gentiladel seine Toten mit den Attributen einer gehobenen, an römischem<br />
Vorbild orientierten, Lebensweise bestattete. Nach der Nekropole von Haßleben (Ilmkreis) wird<br />
diese Erscheinung mit der Bezeichnung Haßlebener Gruppe umschrieben.<br />
Unweit von Haina w<strong>ur</strong>de ein solches „Adelsgrab“ bei Bauarbeiten angeschnitten. <strong>Die</strong><br />
Abb. 22: Beigaben aus<br />
germanischen<br />
Brandgräbern des 3. Jhrd.<br />
von Wechmar „Altfeld“:<br />
1, 7 – Messer, Eisen;<br />
2 – Fibelfragment, Bronze;<br />
3, 5 – Spinnwirtel,<br />
Keramik;<br />
4 – Scheibenfibel, Bronze;<br />
6 – Bügelfibel, Bronze;<br />
8 – Axt, Eisen;<br />
9 – Urne mit<br />
Warzenverzierung,<br />
Keramik;<br />
10 – Urne,<br />
Drehscheibenkeramik<br />
<strong>ur</strong>sprünglich 2,80 m lange, 0,80 m breite <strong>und</strong> 1,20 m tiefe Grabgrube war von Nord nach Süd<br />
ausgerichtet. Man stattete den um 300 verstorbenen jungen Mann mit umfangreichen Beigaben<br />
aus. Besonders das sich am römischen Tafelservice orientierende Trinkgeschirr war<br />
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