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1 Thomas Huck Die ur- und frühgeschichtliche Besiedlung (100.000 ...

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Er erhielt dabei die im mittleren Thüringen <strong>und</strong> östlich der Saale gelegenen Ämter mit den<br />

Kernstücken Weimar <strong>und</strong> Altenb<strong>ur</strong>g, während seinen Neffen das neugegründete Herzogtum<br />

Sachsen-Cob<strong>ur</strong>g-Eisenach mit den Hauptstädten Gotha, Eisenach <strong>und</strong> Cob<strong>ur</strong>g überlassen w<strong>ur</strong>de.<br />

Abb. 39: Exekution der<br />

Geächteten Reichsritter<br />

Wilhelm von Grumbach <strong>und</strong><br />

Kanzler Christian Brück am<br />

18. April 1567 auf dem<br />

Marktplatz, Kupferstich von<br />

Johann Georg Göbel, 1717<br />

Der Dreißigjährige<br />

Krieg (1618-1648)<br />

Der Dreißigjährige<br />

Krieg begann als<br />

eine ständischreligiöse<br />

Auseinandersetzung<br />

in Böhmen <strong>und</strong> griff<br />

mit der Königswahl<br />

Friedrichs V. von<br />

der Pfalz d<strong>ur</strong>ch die<br />

böhmischen Stände<br />

auf das Reich über.<br />

Fast alle deutschen Länder waren in das Kriegsgeschehen einbezogen. Plünderung, Zerstörung<br />

von Wohnstätten <strong>und</strong> Kult<strong>ur</strong>gütern, Teuerung, Hungersnöte <strong>und</strong> Seuchen gehörten in dieser Zeit<br />

zum Alltag.<br />

„Thüringen war insonderheit ein Sammelplatz aller feindlichen Armeen; Städte <strong>und</strong> Dörfer lagen<br />

guten Theils in der Asche, theils ganz, theils von den meisten Inwohnern d<strong>ur</strong>ch Krieg, Hunger<br />

<strong>und</strong> Pest entblößt, die fürstlichen Kammergüter waren wüst <strong>und</strong> öde, alle etwas festen Oerter mit<br />

eines oder des andern kriegenden Theils Garnisonen, so d<strong>ur</strong>ch unerträgliche Contributiones das<br />

wenige noch übrige Volk auffraßen, belegt; die öftern D<strong>ur</strong>chmärsche <strong>und</strong> Quartiere nahmen<br />

vollends mit, was diese alle an Pferden, Vieh <strong>und</strong> Getreide hinterlassen hatten.“ (C. W. Credner:<br />

Herzog Ernst der Fromme nach seinem Wirken <strong>und</strong> Leben, Gotha 1837, Seite 31/32)<br />

Stadt <strong>und</strong> Land Gotha, wie die anderen thüringischen Gebiete, litten besonders unter den<br />

d<strong>ur</strong>chziehenden schwedischen <strong>und</strong> k<strong>ur</strong>sächsischen Truppen: 1630 erfolgte eine Plünderung des<br />

Landes d<strong>ur</strong>ch die kaiserliche Armee unter Tilly; 1631 D<strong>ur</strong>chzug der Schweden nach dem Sieg<br />

Gustav Adolfs bei Breitenfeld; 1632 entstand ein großer Stadtbrand infolge der schwedischen<br />

Einquartierung; von Anfang Mai bis zum August 1639 waren die im Heere des Generals Johann<br />

Banner erkrankten Offiziere <strong>und</strong> Soldaten von der Stadt zu verpflegen; vom 8. bis 11. Dezember<br />

1640 befand sich in Gotha das Hauptquartier mit dem schwedischen Generalstab.<br />

Der unter dem Vorwand des „rechten Glaubens“ geführte Krieg brachte riesige Verluste an<br />

Menschen. In den am meisten betroffenen Gebieten Nordost-, Mittel- <strong>und</strong> Südwestdeutschlands<br />

überlebte n<strong>ur</strong> etwa ein Drittel der Bevölkerung. So betrug im Jahre 1618 die Einwohnerzahl des<br />

Amtes Gotha (16 Dörfer) 8942, nach zwanzig Jahren Krieg waren es n<strong>ur</strong> noch 3124.<br />

D<strong>ur</strong>ch die ständig anwachsenden Söldnerheere <strong>und</strong> den hohen Aufwand an Kriegsmaterial<br />

überzogen alle am Krieg beteiligten Staaten ihre Finanzen.<br />

Fürsten, Reichsstädte <strong>und</strong> kleinere reichsfreie Herren richteten zusätzliche Prägestätten ein,<br />

wod<strong>ur</strong>ch die Masse des umlaufenden Geldes ständig anwuchs. Es w<strong>ur</strong>de der Silberfeingehalt der<br />

Münzen zugunsten unedler Metalle, hauptsächlich des Kupfers, herabgesetzt. Das führte zu einer<br />

allgemeinen Münzverschlechterung <strong>und</strong> zum Währungsverfall. Während der „Kipper- <strong>und</strong><br />

Wipperzeit“ entstanden auch in Gotha <strong>und</strong> Reinhardsbrunn neue Münzstätten.<br />

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