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1 Thomas Huck Die ur- und frühgeschichtliche Besiedlung (100.000 ...

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Rössener Kult<strong>ur</strong> (3.300-2.900 v.u.Z.)<br />

<strong>Die</strong> im Vergleich z<strong>ur</strong> Bandkeramik weitaus selteneren F<strong>und</strong>e der Rössener Kult<strong>ur</strong> zeigen, beson-<br />

ders in Westthüringen, süddeutsche Prägung. Charakteristisch war die Verzierung der Gefäße<br />

mittels Doppel- <strong>und</strong> F<strong>ur</strong>chenstichen, die sich zu flächendeckenden Ornamenten verdichten<br />

konnten (Abb. 7). Flaschen, Schalen, Kessel <strong>und</strong> tonnenförmige Gefäße gehörten mit<br />

Steingeräten des bandkeramischen Typenspektrums zum Inventar. Obwohl geschlossene<br />

Siedlungsgrabungen noch ausstehen, kann man die Wirtschafts- <strong>und</strong> Siedlungsweise mit der<br />

Bandkeramik vergleichen.<br />

Abb. 6: Tongefäße der Bandkeramik Abb. 7: Tongefäß (Kessel) der Rössener Kult<strong>ur</strong><br />

(Kumpf) von Friedrichswerth, „Alt-Erffa“ von Neudietendorf (heute Besitz Landesmuseum<br />

Halle)<br />

Mittelneolithikum (3.200-2.000)<br />

Das Mittelneolithikum ist in Mittele<strong>ur</strong>opa mit dem großen Komplex der Trichterbecherkult<strong>ur</strong><br />

verb<strong>und</strong>en.<br />

Baalberger Kult<strong>ur</strong> (3.200-2.700 v.u.Z.)<br />

<strong>Die</strong> Baalberger Kult<strong>ur</strong> mit ihrem Verbreitungsschwerpunkt im mitteldeutschen Raum ist im<br />

Gothaer Land n<strong>ur</strong> sehr sporadisch vertreten. Den einzigen Nachweis erbrachte die Ausgrabung<br />

einer Abfallgrube in der Fl<strong>ur</strong> von Remstädt. Dort fand sich eine große typisch vierhenklige<br />

Amphore (Abb. 8).<br />

Bernb<strong>ur</strong>ger Kult<strong>ur</strong> (2.800-2.300 v.u.Z.)<br />

<strong>Die</strong> Beziehungen der Bernb<strong>ur</strong>ger Kult<strong>ur</strong> nach Hessen <strong>und</strong> nach Südoste<strong>ur</strong>opa machten sich vor<br />

allem in der Keramik bemerkbar. Es waren r<strong>und</strong>e, bauchige, ungegliederte Gefäße mit<br />

umlaufenden Winkelbändern charakteristisch. Das Steingeräteinventar war in seiner Form funk-<br />

tional bedingt. <strong>Die</strong> Verwendung von Feuersteinbeilen <strong>und</strong> zweischneidigen Äxten aus<br />

Felsgestein ging auf Kontakte z<strong>ur</strong> nordischen Trichterbecherkult<strong>ur</strong> z<strong>ur</strong>ück. Häufig traten<br />

Knochen- <strong>und</strong> Geweihgeräte auf. Das Vorhandensein von Höhensiedlungen (z.B. auf dem<br />

Seeberg bei Gotha) deutet ein gewisses Schutzbedürfnis der damaligen Bevölkerung an.<br />

<strong>Die</strong> Bestattungsbräuche erwiesen sich als vielgestaltig. <strong>Die</strong> Toten w<strong>ur</strong>den unverbrannt in Hock-<br />

oder Strecklage beigesetzt. Neben einfachen Flachgräbern kamen auch Steineinbauten vor. Ende<br />

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