12.11.2012 Aufrufe

1 Thomas Huck Die ur- und frühgeschichtliche Besiedlung (100.000 ...

1 Thomas Huck Die ur- und frühgeschichtliche Besiedlung (100.000 ...

1 Thomas Huck Die ur- und frühgeschichtliche Besiedlung (100.000 ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Abb. 47: Reisesonnenuhr,<br />

17. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

Das Manufakt<strong>ur</strong>wesen<br />

Im ersten Viertel des 18. Jahrh<strong>und</strong>erts begann im Herzogtum Sachsen-Gotha-Altenb<strong>ur</strong>g die<br />

Epoche des Manufakt<strong>ur</strong>wesens.<br />

<strong>Die</strong> schwierige Finanz- <strong>und</strong> Wirtschaftslage des Landes führte im Sinne des Merkantilismus zu<br />

staatlichen Fördermaßnahmen der privaten Industrien. Der Aufbau <strong>und</strong> Betrieb von<br />

Manufakt<strong>ur</strong>en w<strong>ur</strong>de vielseitig von der Landesregierung unterstützt. Zum Beispiel bekamen<br />

Unternehmer für einige Jahre die Befreiung von allen persönlichen Abgaben, Akzisen <strong>und</strong><br />

Zöllen auf Rohmaterialien. <strong>Die</strong> einheimischen Produkte w<strong>ur</strong>den d<strong>ur</strong>ch Einfuhrbeschränkungen<br />

vor fremder Konk<strong>ur</strong>renz geschützt.<br />

In den Jahren 1711-13 entstanden in Gotha die Zeug- <strong>und</strong> Modewaren- sowie Glasmanufakt<strong>ur</strong>en.<br />

1719 kam es z<strong>ur</strong> Gründung der Herzoglichen Wollmanufakt<strong>ur</strong>, die als Gothaer<br />

Hauptwollmanufakt<strong>ur</strong> im Jahre 1756 wieder die Produktion von Stoffen aufnahm.<br />

D<strong>ur</strong>ch den Widerstand der Gothaer Handwerker <strong>und</strong> Absatzschwierigkeiten gingen die Textil-<br />

<strong>und</strong> Modewarenmanufakt<strong>ur</strong>en bald ein. Eine Ausnahme bildete die von dem Kammerrat<br />

Wilhelm Theodor von Rotberg (1718-1795) im Jahre 1757 gegründete Porzellanmanufakt<strong>ur</strong>, als<br />

erste in Thüringen überhaupt. Sie bestand bis 1934.<br />

Von den anderen thüringischen Porzellanmanufakt<strong>ur</strong>en unterschied sich die Gothaer dad<strong>ur</strong>ch,<br />

daß sie sich mehr nach norddeutschen (Berliner Manufakt<strong>ur</strong>), als nach Meißner Vorbildern<br />

orientierte <strong>und</strong> eine Vorliebe für einfache Formen, sparsame <strong>und</strong> feine Bemalung zeigte. Fast<br />

alle Stücke bis zum Anfang des 19. Jahrh<strong>und</strong>erts waren Einzelanfertigungen, die auf besondere<br />

Bestellung entstanden.<br />

Wilhelm von Rotberg wählte den Anfangsbuchstaben seines Namens als Marke für die in seiner<br />

Manufakt<strong>ur</strong> hergestellten Porzellane. Von wenigen Ausnahmen abgesehen, w<strong>ur</strong>den die Gothaer<br />

R- Marken <strong>und</strong> später auch die R. g.- Marken ausschließlich unterglas<strong>ur</strong>blau ausgeführt. Zu<br />

Beginn des 19. Jahrh<strong>und</strong>erts w<strong>ur</strong>de auch mit G (für Gotha) gemarkt.<br />

Abb. 48: Erzeugnisse der<br />

Gothaer<br />

Porzellanmanufakt<strong>ur</strong>, 1767-<br />

1795<br />

Gothaer Orangerie<br />

<strong>und</strong><br />

Gartenbaukunst<br />

Das<br />

Orangerieensemble<br />

w<strong>ur</strong>de <strong>ur</strong>sprünglich<br />

als Barockgarten von<br />

dem Gothaer<br />

Baumeister Johann<br />

E. Straßb<strong>ur</strong>ger<br />

angelegt. Von 1747<br />

bis 1752 errichtete<br />

man die Orangen-<br />

<strong>und</strong> Gewächshäuser nach Plänen des Landesbaumeisters Gottfried Heinrich Krohne. Ihre<br />

Fertigstellung erfolgte in den Jahren nach dem Siebenjährigen Krieg von 1766 bis 1774 unter<br />

Krohnes Schüler Johann David Weidner (1721-1784). <strong>Die</strong> Architekt<strong>ur</strong> der beiden Gebäude<br />

enthielt Einflüsse des Wiener Barock, in den chinoisen Dachformen war auch der Einfluß des<br />

Dresden-Pillnitzer-Barock zu erkennen.<br />

50

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!