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1 Thomas Huck Die ur- und frühgeschichtliche Besiedlung (100.000 ...

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Nach einem „Inventarium“ über die Orangerie vom 25. September 1781 waren in der Anlage<br />

608 Orangen- <strong>und</strong> 282 Zitronenbäume vorhanden, vor allem Pomeranzen, Apfelsinen, einige<br />

Pampelmusen <strong>und</strong> Zitronatbäume. Hinzu kamen über 300 Lorbeerbäume als Pyramiden <strong>und</strong><br />

Kugeln sowie viele andere Zierpflanzen <strong>und</strong> Gewächse.<br />

Im Gegensatz zum barocken Orangeriegarten, der nach französischem Vorbild im strengen Stil<br />

angelegt w<strong>ur</strong>de, strebte die Gartenkunst der II. Hälfte des 18. Jahrh<strong>und</strong>erts einer der freien Nat<strong>ur</strong><br />

nachgebildeten romantischen Gartengestaltung an. 1769 begann die Umgestaltung des<br />

ehemaligen Küchengartens beim Schloß Friedenstein südlich des Leinakanals im Stil eines<br />

englischen Landschaftsparks als einer der frühesten Anlagen dieser Art in Deutschland. Herzog<br />

Ernst II. von Sachsen-Gotha-Altenb<strong>ur</strong>g führte mit den neuen Ideen der Aufklärung den<br />

englischen Park ein, den er auf einer Reise nach Wales kennengelernt hatte. So entstand südlich<br />

des Schlosses Friedenstein ein Landschaftsgarten mit einem angelegten Teich, dessen Insel Ernst<br />

II. sich als letzte Ruhestätte auserwählt hatte. <strong>Die</strong> Anlage w<strong>ur</strong>de nach Konzeptionen des<br />

Engländers Haverfield, des aus Molsdorf berufenen Hofgärtners Christian Heinrich Wehmeyer<br />

sowie des Landschaftsgärtners Johann Rudolf Eyserbeck aus Wörlitz gestaltet.<br />

Der dorische Tempel zwischen Leinakanal <strong>und</strong> dem großen Parkteich w<strong>ur</strong>de um 1780 nach<br />

einem Entw<strong>ur</strong>f des bekannten Wörlitzer Architekten Fr. W. von Erdmannsdorff (1736-1800)<br />

erbaut.<br />

Abb. 49: Herzoglicher Park<br />

mit Ansicht des Grabmahls<br />

von Herzog Ernst II. von<br />

Sachsen-Gotha-Altenb<strong>ur</strong>g,<br />

Kupferstich eines<br />

unbekannten Meisters,<br />

1822/25<br />

<strong>Die</strong> Freima<strong>ur</strong>erei<br />

Eine charakteristische<br />

Erscheinung der<br />

Aufklärungsepoche<br />

waren die<br />

Gründungen der<br />

Orden <strong>und</strong> Geheimgesellschaften;<br />

unter<br />

denen spielten die<br />

Freima<strong>ur</strong>erlogen eine<br />

besondere Rolle. In ihnen versuchte man, das aufklärerische Ideengut vor allem in der<br />

Menschenbildung umzusetzen <strong>und</strong> weiterzuentwickeln.<br />

<strong>Die</strong> Freima<strong>ur</strong>erei wird bis heute als symbolische Baukunst verstanden, die die Formung des<br />

Einzelnen <strong>und</strong> dad<strong>ur</strong>ch der Menschheit z<strong>ur</strong> Humanität, Toleranz <strong>und</strong> Brüderlichkeit zum Ziele<br />

hat.<br />

Führende Persönlichkeiten engagierten sich im Freima<strong>ur</strong>erb<strong>und</strong>, vor allem Vertreter der<br />

bürgerlichen Intelligenz, Angehörige des höheren Staatsdienstes <strong>und</strong> Adels, gelegentlich<br />

wohlhabende Handwerker <strong>und</strong> Künstler.<br />

Ihr direktes Wirken beschränkte sich auf den sozialen Bereich; insbesondere den Kindern,<br />

Waisen <strong>und</strong> Kranken galt ihre Fürsorge.<br />

Seit den 40er Jahren des 18. Jahrh<strong>und</strong>erts verbreitete sich im Herzogtum Sachsen-Gotha-<br />

Altenb<strong>ur</strong>g die <strong>ur</strong>sprünglich kosmopolitisch orientierte bürgerliche Bewegung der Freima<strong>ur</strong>er.<br />

Auf Initiative des Hofschauspielers Conrad Ekhof versammelten sich am 25. Juli 1774 Vertreter<br />

des progressiven Gothaer Bürgertums <strong>und</strong> des Beamtentums z<strong>ur</strong> Gründung der Johannisloge<br />

„Cosmopolit“. Zu ihrem ersten Meister vom Stuhl (Vorsitzendem) w<strong>ur</strong>de Ekhof gewählt. Unter<br />

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