1 Thomas Huck Die ur- und frühgeschichtliche Besiedlung (100.000 ...
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Abb. 15: Beigaben aus zerstöreten Bestattungen der Hügel- Abb. 16: Grabbeigasben aus spätbronzezeitlichen<br />
gräberbronzezeit: 1 – Petschaftskopfnagel von Tüngeda; Bestattungen von Gräfentonna, „Am Bahnhof“:<br />
2 – Absetzbeil von Tüngeda; 1 – Schale (H: 6,4 cm);<br />
3 – Radnadel von Wandersleben, 2 – Spitzbecher (H: 13,4 cm);<br />
„Südlich der Wechmarer Straße“ 3 – Schulterwulstamphore (H: 17,1 cm);<br />
Urnenfelderkult<strong>ur</strong> (1200-700)<br />
4 – Tordierter Bronzehalsring (Dm.: 11,2 cm)<br />
Thüringen befand sich während des 12. bis 8. Jh. v.u.Z. an der Peripherie verschiedener<br />
Gruppierungen der Urnenfelderkult<strong>ur</strong>. Im Becken entstand auf Gr<strong>und</strong>lage der thüringischen<br />
Hügelgräberkult<strong>ur</strong> unter Beteiligung westböhmischer Elemente die Unstrutgruppe.<br />
Zu einer ganzen Reihe von Einzel- <strong>und</strong> Oberflächenf<strong>und</strong>en gesellen sich im Gothaer Raum<br />
einige bedeutende F<strong>und</strong>komplexe. Der Bronzehort (ein absichtlich im Boden verborgener<br />
Schatz) von Hohenbergen (Exklave Körner, heute Unstrut-Hainich-Kreis) beinhaltet sechs<br />
Knopfsicheln, ein Schaftlappenbeil mit Öse, eine Punze, einen Pfriem, eine Nähnadel, zwei<br />
Fußringe, einen Armring, eine Schmucknadel, sieben Zierknöpfe, Bruchstücke einer kleinen<br />
Büchse, kleinere Drahtfragmente <strong>und</strong> einen Schmelzrest.<br />
Auf dem Kamm des Seeberges kennen wir eine bedeutende birituelle Nekropole, d.h.<br />
Körpergräber in Steinkisten <strong>und</strong> Brandgräber w<strong>ur</strong>den in die dort vorhandenen steinzeitlichen<br />
Grabhügel eingebracht. Das bis jetzt umfangreichste Gräberfeld der Unstrutgruppe im Gothaer<br />
Land konnte in den 90er Jahren unweit der Fasanerie bei Gräfentonna ausgegraben werden.<br />
Insgesamt w<strong>ur</strong>den 34 bronzezeitliche Bestattungen geborgen. Z<strong>ur</strong> Ausstattung der Gräber<br />
gehörten bis zu sechs Keramikgefäße <strong>und</strong> umfangreicher Bronzeschmuck (Abb. 16).<br />
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