1 Thomas Huck Die ur- und frühgeschichtliche Besiedlung (100.000 ...

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

seinem Einfluß, auch den von Ernst II., Herzog von Sachsen-Gotha-Altenburg, entwickelte sich die Gothaer Loge (seit 23. September 1774 „Zum Rautenkranz“, seit 10. Dezember 1784 Loge „Compass“) zum Mittelpunkt des kulturellen Lebens in der Stadt und trug zur verstärkten Ausbreitung der Ideen der Aufklärung und des Philanthropismus bei. Nach ihrer Auflösung am 29. Mai 1801 gründete man erneut am 30. Januar 1806 in Gotha die Loge „Ernst zum Compass“. Im sozialen Bereich stifteten die Mitglieder der Loge 1776 ein „Institut zur Beförderung der Blattern-Inokulation“ und später gründeten sie eine Leih- und Hilfskasse zur Unterstützung von verarmten Gewerbetreibenden. Das Schulwesen Die Ideen der Aufklärung beeinflußten wesentlich die Entwicklung des Gothaer Schulwesens und insbesondere den Geist, die Lehrinhalte und Unterrichtsmethoden des Gymnasiums illustre, seit 1859 Gymnasium Ernestinum. Die hervorragenden Gelehrten wie Rektor Johann Gottfried Geißler (1726-1800), Johann Georg August Galletti (1750-1828 ), Friedrich Jacobs (1764-1847) und andere reformierten das veraltete Bildungssystem im Sinne der Aufklärung. Sie lösten das starre Klassensystem auf und bildeten einzelne Fachgemeinschaften, führten das Fachlehrersystem und die Abiturprüfungen ein, schufen eine Bibliothek und ließen begabten Kindern eine besondere Förderung zu kommen. Die Reform schuf wichtige Voraussetzungen für den Aufschwung des Schulwesens im Herzogtum. Die moderne wissenschaftliche Pädagogik verdankt ihr Entstehen der Aufklärung, die allein der Erziehung, die Schaffung eines neuen besseren Menschen zutraute. Im Sinne der Aufklärung wirkte in Gotha Superintendent Josias Friedrich Christian Löffler (1752-1816). Im Jahre 1800 gründete er die sogenannte Freischule für Kinder verarmter Eltern im Gebäude des Werkhauses hinter der Margarethenkirche. Der Besuch der Schule war kostenlos, aber Mädchen und Knaben zwischen 7 und 15 Jahren mußten ihren Lebensunterhalt durch Erledigung verschiedener Arbeiten verdienen. Die Freischule bestand bis zum Jahr 1892. Um die Ausbildung der Volksschullehrer im Herzogtum Sachsen-Gotha-Altenburg zu verbessern, errichtete im Jahre 1780 Pfarrer Johann Christian Haun (1748-1801) in den Räumen des Zucht- und Waisenhauses ein Lehrerseminar. Neben den allgemeinen Fächern wie Religion, Lesen, Musik und Zeichnen wurde in der Ausbildung besonderer Wert auf die Vermittlung naturwissenschaftlicher Kenntnisse gelegt. Das Philantropinum Schnepfenthal In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts versuchten die Philantropen (Menschenfreunde) das Erziehungs- und Unterrichtswesen im Sinne der Aufklärung umzugestalten. Ziel war, einen neuen, geistig und körperlich harmonisch ausgebildeten Menschen für ein „gemeinnütziges, patriotisches und glückseliges Leben“ zu erziehen. Einer der bedeutendsten Vertreter des Philantropismus in Gotha war Christian Gotthilf Salzmann, der die Ideen der Aufklärung und des Humanismus in seiner pädagogischen Tätigkeit schöpferisch umzusetzen bemüht war. Im Jahre 1784 errichtete er mit Unterstützung von Herzog Ernst II. von Sachsen-Gotha-Altenburg das Philantropinum in Schnepfenthal bei Gotha. Das war die vierte und letzte der deutschen Gründungen dieser Art. Zur wichtigsten Aufgabe der Anstalt gehörte die Vermittlung einer vielseitigen Bildung. Der Schwerpunkt wurde auf nützliche Inhalte gelegt. Neben den traditionell bewährten Fächern wurden neue wie Statistik, Technologie, Mathematik, Physik und europäische Fremdsprachen eingeführt. Im naturwissenschaftlichen Unterricht stand das Prinzip der Anschaulichkeit im Vordergrund, was zur realen Auffassung der Welt führen sollte. Aus diesem Grunde wurde in der Erziehungsanstalt Schnepfenthal zum Beispiel ein Naturalienkabinett gegründet und für die Zöglinge Exkursionen durchgeführt. Da es auch Salzmann, wie dem Philantropismus allgemein, um eine harmonische Bildung und Erziehung ging, wurden Musik, Gesang, Tanzen, Reiten, Gymnastik und Arbeitserziehung in den Unterricht aufgenommen. 52
Literatur: Abb. 50: Christian Gotthilf Salzmann (1744-1811), Pädagoge, Begründer der Erziehungsanstalt Schnepfenthal Neben Salzmann wirkten im Schnepfenthaler Philantropinum solche hervorragenden Pädagogen wie Johann Friedrich GutsMuths, Begründer des Schulturnens, Johann Matthäus Bechstein, Naturforscher und Forstmann, Bernhard Heinrich Blasche, Ottmar Lenz und Christian Carl Andre`, Leiter einer „Erziehungsanstalt für Mädchen“ in Schnepfenthal (1786-1790). Boehne, W.: Das Informationswerk Ernst des Frommen von Gotha, Leipzig 1885 Breviarium sancti Lulli. Ein Hersfelder Güterverzeichnis aus dem 9. Jahrhundert, Faksimileausgabe, Bad Hersfeld 1986 Credner, Ch.: Herzog Ernst der Fromme, nach seinem Wirken und Leben, Gotha 1837 53
Seite 1 und 2: Thomas Huck Die ur- und frühgeschi
Seite 3 und 4: Mit ähnlichen Intentionen entfalte
Seite 5 und 6: Erstmalig wurden aus Felsgestein ge
Seite 7 und 8: man die schon lange vorher entwicke
Seite 9 und 10: Rössener Kultur (3.300-2.900 v.u.Z
Seite 11 und 12: Schädelchirurgie in der Steinzeit
Seite 13 und 14: Basis versehene und gelegentlich ge
Seite 15 und 16: Abb. 15: Beigaben aus zerstöreten
Seite 17 und 18: schließen. Je nach Querschnitt des
Seite 19 und 20: Vor dem Hintergrund der ethnischen
Seite 21 und 22: ← Abb. 20: Sandsteinfigur (H: 91
Seite 23 und 24: (Kanne, kleines Becken sowie eine w
Seite 25 und 26: dies Metall- und Glasgefäße (Abb.
Seite 27 und 28: ein Knochenkamm und Keramikgefäße
Seite 29 und 30: FRÜHMITTELALTER Die Besiedlung des
Seite 31 und 32: Abb. 27: Silberner Ohrring, slawisc
Seite 33 und 34: Gotha unter der Vorherrschaft der W
Seite 35 und 36: Abb. 33: Hausmarke des Hauses „Zu
Seite 37 und 38: Abb. 36: Willkomm der Brunnennachba
Seite 39 und 40: im Norden bis zu den Hansestädten
Seite 41 und 42: Hand in Hand mit der Reformation de
Seite 43 und 44: Er erhielt dabei die im mittleren T
Seite 45 und 46: Als eine weitere Aufgabe stand vor
Seite 47 und 48: allgemeine Schulpflicht vom 5. - 12
Seite 49 und 50: Adolf von Hoff (1771-1831), Geologe
Seite 51: Nach einem „Inventarium“ über

1 Thomas Huck Die ur- und frühgeschichtliche Besiedlung (100.000 ...

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Template löschen?

Als Template speichern?