1 Thomas Huck Die ur- und frühgeschichtliche Besiedlung (100.000 ...
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Vor dem Hintergr<strong>und</strong> der ethnischen Diskussion gewinnt eine beim Abbruch der Stadtmauer<br />
Gothas gef<strong>und</strong>ene Sandsteinfig<strong>ur</strong> (Abb. 20) an Bedeutung. <strong>Die</strong> Plastik trägt Züge des keltischen<br />
Hirschgottes Cernunnos, der zwei abgeschlagene Köpfe (tête coupée) in den Armen hält.<br />
Abb. 18: Beigaben aus<br />
Gräbern der Latènezeit von<br />
Seebergen, „Heilige<br />
Lehne“:<br />
1 – Tutulusnadel (L 15,8<br />
cm, Eisen), Grab 47/1927;<br />
2 – als Urne verwendetes<br />
Drehscheibengefäß (H: 21,8<br />
cm), Grab 101/1994;<br />
3 – Vogelkopffibel (L 3,2<br />
cm, Bronze), Grab 10;<br />
4 – Zungengürtelhaken (L<br />
7,3 cm, Eisen), Grab<br />
9/1985;<br />
5 – Druchbrochener<br />
keltischer Gürtelhaken (L<br />
5,9 cm, Eisen), Grab<br />
39/1927<br />
Abb. 19: Modell des<br />
Töpferofens der Latènezeit<br />
von Gotha, „Fischhaus“<br />
<strong>Die</strong> nicht<br />
unumstrittene<br />
latènezeitliche<br />
Datierung<br />
Hinweis auf eine keltische Kultanlage abseits ihres eigentlichen Siedlungsgebietes.<br />
In der keltisch-germanischen Ausgleichszone traten im 1. Jh. v.u.Z. unvermittelt<br />
vorausgesetzt, wäre<br />
es ein interessanter<br />
Brandgrubenbestattungen auf. Gegenüber den üblichen Urnengräbern unterscheiden sie sich<br />
besonders d<strong>ur</strong>ch die Mitgabe von Waffen (Schwert, Schild <strong>und</strong> Lanze). Aufschluß über die<br />
Herkunft der neuen Elemente gibt die in diesen Gräbern gef<strong>und</strong>ene Keramik . <strong>Die</strong> typischen<br />
Tassen <strong>und</strong> Töpfe mit facettiertem Rand <strong>und</strong> zwei x-förmigen Henkeln finden ihre Entspre-<br />
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