1 Thomas Huck Die ur- und frühgeschichtliche Besiedlung (100.000 ...
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Abb. 3: Mesolithische Steingeräte (1-3Feuerstein):<br />
1 – Großenbehringen, „An der Horl“;<br />
2 – 3 – Waltershausen/Langenhain, „Kalkberg“;<br />
4 – Mesolithische Geröllhacke von Gotha/Töpfleben<br />
Bearbeitung von Felsgestein (Vitrine 2)<br />
<strong>Die</strong> gr<strong>und</strong>legend neue Steinbearbeitungstechnik der<br />
Jungsteinzeit war das Schleifen. Von größeren Steinplatten schnitt man<br />
Rohlinge z<strong>ur</strong>echt. Dabei w<strong>ur</strong>de Rillen so weit eingeschliffen, daß sich der<br />
Stein an dieser Stelle leicht brechen ließ. Solche Bearbeitungssp<strong>ur</strong>en sind<br />
noch an einem Steinfragment von Molschleben zu erkennen.<br />
Anschließend konnte mit hölzernen Hohlbohrern <strong>und</strong> feinem Quarzsand<br />
als Schleifmittel der Rohling d<strong>ur</strong>chlocht werden. Neben den<br />
d<strong>ur</strong>chbohrten Steingeräten zeugen eine ganze Reihe von Bohrkernen <strong>und</strong><br />
mißglückten Bohrversuchen von dieser Technik.<br />
Abb. 4:<br />
Dechselklinge mit<br />
Schärfungsp<strong>ur</strong>en<br />
von B<strong>ur</strong>gtonna (L: 11,2 cm)<br />
An zwei nachgebauten „Bohrmaschinen“ können die Besucher diese Technik selbst<br />
ausprobieren. Abschließend w<strong>ur</strong>de die Oberfläche des steinernen Rohlings, besonders seine<br />
Arbeitskanten, geschliffen. Stumpfe Werkzeuge konnten jederzeit neu geschärft werden.<br />
Um die Geräte effektiv einsetzen zu können, waren sie häufig mit einer Handhabe versehen. Da<br />
die Schäftungen überwiegend aus organischem Material hergestellt w<strong>ur</strong>den, sind Originalteile<br />
sehr selten gef<strong>und</strong>en worden. Bei einer Flachhacke (Dechsel) von B<strong>ur</strong>gtonna hatte die um die<br />
Holzschäftung <strong>und</strong> das Gerät gewickelte Befestigungsschn<strong>ur</strong> Rillen in die Steinoberfläche<br />
geschliffen (Abb. 4).<br />
In der Regel w<strong>ur</strong>den Steinwerkzeuge für die Holzbearbeitung eingesetzt. Das trifft auch für die<br />
30 bis 40 cm großen d<strong>ur</strong>chbohrten Schuhleistenkeile zu.<br />
Bearbeitung von Feuerstein / Knochenwerkzeuge / Keramikherstellung (Vitrine 3)<br />
Geräte aus Feuerstein w<strong>ur</strong>den während der gesamten Steinzeit sehr häufig verwendet. Das<br />
Ausgangsmaterial, auch Silex genannt, war in der Eiszeit vom Norden bis in unser Gebiet<br />
transportiert worden (Feuersteinlinie). D<strong>ur</strong>ch Schlagen können von dem glasähnlichen Material<br />
Absplisse erzeugt werden, die rasiermesserscharfe Kanten haben. In der Jungsteinzeit wendete<br />
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