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1 Thomas Huck Die ur- und frühgeschichtliche Besiedlung (100.000 ...

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Das Münzwesen<br />

<strong>Die</strong> Thüringer Landgrafen gehörten zu den mächtigsten Münzherren des mitteldeutschen<br />

Raumes. <strong>Die</strong> erste Münzprägestätte w<strong>ur</strong>de unter Ludwig II. (1140-1172) in Eisenach errichtet.<br />

Vermutlich zu Beginn der Regierung Ludwigs III. (1172-1190) eröffnete man die Gothaer<br />

Münze als zweite Hauptmünzstätte von Thüringer Brakteaten. Für die Thüringer Landgrafen<br />

erschien der Reiterbrakteat von etwa 1150 bis 1290 als charakteristische Münze. Der Brakteat<br />

w<strong>ur</strong>de aus dünnem Silberblech einseitig geprägt, hatte ein Gewicht von weniger als 1 g <strong>und</strong><br />

einen D<strong>ur</strong>chmesser bis zu 50 mm.<br />

Unter der Vorherrschaft der Wettiner entfaltete sich in Gotha zwischen 1340 <strong>und</strong> 1360 die<br />

Prägung der neuen Hohlpfennige. 1340 verpachtete Markgraf Friedrich II. (reg. 1323-1349) dem<br />

Rat der Stadt die Gothaer Münzprägestätte für drei Jahre gegen eine jährliche Summe von 60<br />

Pf<strong>und</strong> Pfennigen, zahlbar in vierteljährlichen Raten. Bis 1482 w<strong>ur</strong>den hier die Gothaer<br />

Hohlpfennige geprägt.<br />

Im Jahre 1381 schlossen sich die wettinischen Städte Eisenach, Gotha, Jena, Langensalza <strong>und</strong><br />

Weißensee zu einem Fünfstädteb<strong>und</strong> zusammen. Sie vereinbarten in zwei Urk<strong>und</strong>en, die jeweils<br />

die Räte der Stadt Gotha <strong>und</strong> der Stadt Eisenach ausfertigten, ab 5. Mai 1381 Pfennige aus<br />

gleichem Schrot <strong>und</strong> Korn mit Billigung des Landesherren zu schlagen (Doppelkronenpfennige).<br />

Neben der Sicherung von Handelswegen, welche zunehmend d<strong>ur</strong>ch Überfälle gefährdet waren,<br />

verpflichteten sie sich, hinsichtlich Gewerbe-, Handels- <strong>und</strong> Münzpolitik eng<br />

zusammenzuwirken.<br />

Abb. 29: Thüringer Brakteat, Münzstätte Gotha, 1190-1217 Abb. 30: Doppelkronenpfennig, Münzstätte Gotha, Mitte<br />

des 15. Jahrh<strong>und</strong>erts<br />

B<strong>ur</strong>gen als Stätte der Landesherrschaft<br />

Für die Sicherung der inneren Herrschaft errichteten die Landesherren zahlreiche B<strong>ur</strong>gen als<br />

Wehrbauten. Zunächst als Grenz- <strong>und</strong> Fluchtstätte z<strong>ur</strong> Abwehr äußerer Feinde, entwickelten sie<br />

sich im Hoch- <strong>und</strong> Spätmittelalter zu Regierungs-, Wirtschafts- <strong>und</strong> Kult<strong>ur</strong>zentren des<br />

territorialen Verwaltungsbezirkes.<br />

Seit dem 12. Jahrh<strong>und</strong>ert trat die B<strong>ur</strong>g Grimmenstein bei Gotha als „festes Haus“ der Landgrafen<br />

von Thüringen in Erscheinung. Wegen ihrer Lage zwischen Wartb<strong>ur</strong>g <strong>und</strong> Neuenb<strong>ur</strong>g erlangte<br />

die Festung in der Landesherrschaft <strong>und</strong> in der Territorialpolitik der Ludowinger, später der<br />

Wettiner große Bedeutung. Im Jahre 1316 w<strong>ur</strong>de die B<strong>ur</strong>g Grimmenstein erstmalig <strong>ur</strong>k<strong>und</strong>lich<br />

erwähnt.<br />

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