AUTOMATION - x-technik
AUTOMATION - x-technik
AUTOMATION - x-technik
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Robotik & Handhabungs<strong>technik</strong><br />
gewechselt werden können. „Gestartet wurde<br />
mit 60 verschiedenen Greifern, mittlerweile sind<br />
wir bei weit über 100 angelangt“, meint Wolfgang<br />
Daborer. Genau diese speziellen Kundenanforderungen<br />
in höchster Qualität und Genauigkeit in<br />
derart kleinen Losgrößen automatisiert bedienen<br />
zu können, ist die Stärke der Radentheiner Steinfabrik,<br />
die dadurch auch eine interne Sonderstellung<br />
im Konzern genießt. „Zusätzlich werden<br />
bei uns die ohnehin schon hohen Genauigkeiten<br />
durch vollautomatisierte Nachbearbeitungsschritte<br />
wie CNC-Fräsen, -Schneiden, -Bohren oder<br />
-Drehen noch optimiert“, so Daborer. Die Bestückung<br />
der Nachbearbeitungsmaschinen erfolgt<br />
seit über einem Jahrzehnt ebenfalls erfolgreich<br />
durch ABB Roboter.<br />
Jeder Wagen ein Unikat<br />
Auf einen Tunnelofenwagen können mehrere<br />
Hundert Steine gestapelt werden, das sind unter<br />
Umständen fünf bis sechs verschiedene Formate,<br />
die der Roboter richtig greifen und korrekt setzen<br />
muss. Das erfordert schon enormes Know-how<br />
und Erfahrung in Greif<strong>technik</strong> und Programmierung.<br />
Jeder Wagenbesatz, der in den Tunnelofen<br />
befördert wird, ist ein Unikat und wird vor der<br />
eigentlichen Bestückung CAD-gestützt zusammengestellt.<br />
Auf vorvermessenen Plätzen werden<br />
dem Roboter die Steine bereitgestellt. Bevor der<br />
Roboter aber mit seiner Arbeit beginnt, werden<br />
die theoretischen Quell-Koordinaten aus dem<br />
CAD-System noch anhand der Ist-Daten im<br />
Best-Fit-Verfahren korrigiert. Anhand dieser korrigierten<br />
Koordinaten entnimmt der Roboter dann<br />
die Steine und platziert sie exakt und schonend<br />
am ebenfalls vermessenen Wagen. Durch die<br />
Kombination aus Messsystem und der Genauigkeit<br />
der Roboter auch bei hohen Lasten wird<br />
sichergestellt, dass die noch sehr empfindlichen<br />
„grünen“ Steine schonend exakt auf den Wagen<br />
gesetzt werden können. Eine derartig qualitativ<br />
hochwertige Manipulation kann durch manuelle<br />
Manipulation nicht erreicht werden. „Die Flexibilität<br />
der Anlage wird dadurch gewährleistet, in<br />
dem nur ein paar fixe Stützpunkte für den Roboter<br />
festgelegt werden. Von diesen Punkten aus<br />
werden aufgrund der Abmessungen der zu setzenden<br />
Steine dynamisch die Setzmuster und die<br />
zu fahrenden Bahnen des Roboters errechnet“,<br />
erläutert Wolfgang Daborer. „Das Absetzen der<br />
Steine nach dem Tunnelofen ist für die drei anderen<br />
Roboter an der Entnahmestation ein Leichtes,<br />
da die einzelnen Wagen dem System ja vom Beladen<br />
bekannt sind“, so Wolfgang Daborer.<br />
Um ein optimales Stapelmuster pro Wagen zu erstellen,<br />
erfordert es hochspezialisierte Mitarbeiter,<br />
die bei der Programmerstellung wichtige Kriterien<br />
und komplexe Regeln berücksichtigen müssen.<br />
„Beispielsweise dürfen nur bestimmte Materialien<br />
in den unteren Lagen gestapelt werden. Zusätzlich<br />
muss darauf geachtet werden, dass der Stein<br />
auch geometrisch auf die vorherige Lage gelegt<br />
werden kann. Die Einhaltung der Positionen eines<br />
Produktes innerhalb des vollständigen Wagenbesatzes<br />
ist ebenfalls ein wesentlicher Faktor“, geht<br />
Daborer ins Detail.<br />
Vorteile der Automatisierung<br />
Ein großer Vorteil einer automatischen Manipulation<br />
der Steine ist, dass der Roboter beim Entnehmen<br />
und Setzen keine Beschädigungen an<br />
den Steinen verursacht. „Der Stein ist vor dem<br />
Brennen noch sehr empfindlich. Ein Roboter<br />
manipuliert die Produkte wesentlich genauer und<br />
schonender, als es durch manuelle Manipulation<br />
jemals möglich wäre“, spricht Daborer aus Erfahrung<br />
früherer Zeiten. Weiters erwähnt Daborer die<br />
erhöhte Nachvollziehbarkeit als weiteren Gewinn<br />
durch Automatisierung. Dank der CAD-Unterstützung<br />
könnten Setzpositionen im Nachhinein sehr<br />
einfach analysiert und dadurch die Qualität noch<br />
weiter optimiert werden.<br />
Raue Umgebungsbedingung<br />
als Herausforderung<br />
Als einer der größten Herausforderungen nennen<br />
alle Beteiligten einstimmig die rauen Umgebungsbedingungen.<br />
„Um den hohen Verschleiß<br />
durch den sehr aggressiven Staub zu vermeiden,<br />
sind selbstverständlich alle Roboter mit Foundry-<br />
Ausstattung ausgeführt“, erwähnt Martin Moosbacher.<br />
„Speziell bei unserem jüngsten Projekt,<br />
der Umrüstung von zwei Steinpressen von Linearportalen<br />
auf Knickarmroboter von ABB ist ein<br />
>> Speziell bei unserem jüngsten Projekt,<br />
der Umrüstung von zwei Steinpressen<br />
von Linearportalen auf Roboter von ABB<br />
ist ein eklatanter Unterschied zwischen<br />
diesen beiden Lösungen festzustellen. Die<br />
Instandhaltungskosten der Portallösungen<br />
sind im Vergleich zu einem Foundry-Roboter<br />
deutlich höher.