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Epilepsie Fahreignung Beruf - NeuroKopfZentrum

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25 <br />

Empfehlungen zur Begutachtung von ICD*-Patienten<br />

Kategorie I Prophylaktische keine Einschränkung<br />

Implantation<br />

Kategorie II<br />

Alle anderen ICD-Patienten<br />

(nicht <strong>Beruf</strong>skraftfahrer)<br />

A Niedriges Risiko: 6 Monate<br />

Kein Rezidiv<br />

B<br />

Kategorie III<br />

Mittleres Risiko: Patienten mit gut<br />

tolerierten VTs**<br />

Hohes Risiko: Instabile VT<br />

(<strong>Beruf</strong>skraftfahrer)<br />

Einschränkung für einen bestimmten<br />

Zeitraum<br />

Bis zum Nachweis der Symptomfreiheit<br />

unter ICD-Therapie<br />

Voraussetzungen zum sicheren Führen von<br />

Kraftfahrzeugen nicht gegeben.<br />

* ICD= Implantierbarer Kardioverter/Defibrillator<br />

** VT= Kammertachykardie<br />

Die regelmäßige ärztliche Überwachung des Zustandes in Abständen von längstens 6<br />

Monaten in Form einer regelmäßigen Kontrolle muss nachgewiesen werden.<br />

Bei komplexen ventrikulären Herzrhythmusstörungen, nach Auftreten von Synkopen<br />

oder bei Zustand nach Reanimation ist für mindestens 6 Monate anzunehmen, dass<br />

der Betroffene den Anforderungen beim Führen eines Kraftfahrzeuges nicht gewachsen<br />

ist. Danach ist regelmäßige Kontrolle der Effektivität einer Behandlung von Rhythmusstörungen<br />

mit Durchführung eines 24-Stunden-Langzeit-EKGs und eventuell zusätzlicher<br />

Spezialuntersuchungen erforderlich.<br />

Die Voraussetzungen zur Bewältigung der Anforderungen zum Führen eines Kraftfahrzeuges<br />

der Gruppe 2 sind in der Regel nicht gegeben.<br />

Begründung<br />

Eine ausreichende Durchblutung des Gehirns ist für das volle Wachbewusstsein, die<br />

Konzentration, die Reaktionsfähigkeit und die Aufmerksamkeit bedeutungsvoll. Gefährlich<br />

sind manche Herzrhythmusstörungen.<br />

Für praktische Zwecke kann man diese Rhythmusstörungen unterteilen in:<br />

Überleitungsstörungen zweiten und höheren Grades, die dann besonders gefährlich<br />

sind, wenn es zum völligen Aussetzen des Herzschlages (Asystolie) kommt (Adams-<br />

Stokes-Syndrom); dann tritt innerhalb von Sekunden Bewusstlosigkeit ein. Aber schwere<br />

Störungen der Bewusstseinstätigkeit können sich auch zeigen, wenn es zu sogenannten<br />

bradykarden (sehr langsamen) oder tachykarden (sehr schnellen) rhythmisch<br />

gestörten Herzfrequenzen kommt.<br />

Vorhofflattern tritt oft anfallsweise auf und kann subjektiv erhebliche Beschwerden machen,<br />

Vorhofflimmern besteht häufiger permanent und wird subjektiv weniger unangenehm<br />

registriert. Zu beachten ist das Grundleiden der Rhythmusstörungen, z. B. Herzinfarkt,<br />

Mitralstenose, Herzinsuffizienz, Schilddrüsenüberfunktion.<br />

Die ventrikuläre Extrasystolie ist nur dann als harmlos zu bewerten, wenn aufgrund<br />

eingehender ärztlicher Untersuchungen eine organische Herzerkrankung ausgeschlossen<br />

werden kann. Beachtlich sind insbesondere das Auftreten in Salven, polytope Extrasystolen,<br />

früheinfallende Extrasystolen, Bigeminus und solche, die unter Belastung<br />

auftreten. Als Grundleiden kommen post-infektiöse Herzschäden (die wieder abklingen

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