Elektrodynamik: Kapitel 1
Elektrodynamik: Kapitel 1
Elektrodynamik: Kapitel 1
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11 Die Eindeutigkeit der Lösungen der<br />
Poisson’schen Gleichung<br />
Wir fragen nach den Randbedingungen der Poissonschen Gleichung. Wir<br />
verlangen, dass unsere Lösung innerhalb eines Gebietes eindeutig und<br />
physikalisch ist. Normalerweise müssen wir eine Lösung nach bestimmten<br />
Randbedingungen aussuchen. Entweder können wir das Potential, die sogenannten<br />
Dirichlet’schen Randbedingungen, auf der Oberfläche bestimmen,<br />
oder das Feld, die sogenannten Neumann’schen Randbedingungen, spezifizieren.<br />
Beide Methoden liefern eine eindeutige Lösung. Wir beweisen diese<br />
Eigenschaft mit Hilfe eines Satzes von George Green (1824) dem Green’schen Satz.<br />
Wir beginnen mit Divergenz Satz (Satz von Gauß)<br />
∫<br />
∫<br />
∇ · A dV = A · n dF<br />
V<br />
für ein beliebiges ”genügend glattes” Vektorfeld A innerhalb eines Volumens<br />
V mit Oberfläche F . Wir setzen<br />
F<br />
A = φ∇ψ,<br />
wobei φ, ψ beliebige Skalarfelder sind. Dann gilt<br />
weiter ist<br />
∇ · A = ∇ · (φ∇ψ) = φ∇ 2 ψ + ∇φ · ∇ψ<br />
A · ̂n = φ∇ψ · ̂n.<br />
Mit diesem Skalarprodukt wählen wir die Komponente des Gradienten in<br />
Richtung ̂n, d. h. normal zu der Oberfläche. Dann schreiben wir<br />
A · ̂n = φ ∂ψ<br />
∂n<br />
ist eine Skalargröße. Jetzt erhalten wir die erste Identität von Green<br />
∫<br />
(<br />
φ∇ 2 ψ + ∇φ · ∇ψ ) ∫<br />
dV = φ ∂ψ<br />
∂n dF.<br />
V<br />
Wir können auch ψ und φ vertauschen<br />
∫<br />
(<br />
ψ∇ 2 φ + ∇ψ · ∇φ ) ∫<br />
dV =<br />
V<br />
15<br />
F<br />
F<br />
ψ ∂φ<br />
∂n dF