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Gesundheitspolitik in Industrieländern 11 - Health Policy Monitor

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Zuzahlungen<br />

wurden ebenfalls<br />

begrenzt<br />

Debatte um<br />

Mehrwertsteuer<br />

auf Medikamente<br />

Nachahmerprodukt 48 Prozent unter dem des Orig<strong>in</strong>alpräparats<br />

liegen. Mit jedem folgenden Generikum ist der Preis weiter zu<br />

senken ± zunächst um 15 Prozent, dann um zehn Prozent, immer<br />

im Vergleich zum Vorläuferpräparat.<br />

Die privaten Zuzahlungen summieren sich <strong>in</strong>zwischen auf<br />

etwa 20 Prozent der Arzneimittelkosten. In absoluten Zahlen bedeutet<br />

das: 2006 haben die Bürger aus eigener Tasche für 371 Millionen<br />

Euro Arzneimittel gekauft oder Zuzahlungen geleistet. Im<br />

Jahr 2000 beliefsich die Summe noch auf271 Millionen Euro.<br />

Dieser Anstieg hatte zur Folge, dass die <strong>Gesundheitspolitik</strong>er die<br />

Zuzahlungen zum Januar 2008 begrenzt haben. Sie dürfen nun<br />

nicht über zwei Prozent des jeweiligen Jahrese<strong>in</strong>kommens steigen,<br />

und die Rezeptgebühr wurde pro Medikament auf4,80 Euro<br />

festgelegt. Damit will die Politik dafür sorgen, dass die Verteilungsgerechtigkeit<br />

<strong>in</strong> der Versorgung gewahrt bleibt.<br />

Zuletzt stand die Mehrwertsteuer aufMedikamente im Fokus<br />

der Diskussion über Arzneimittelausgaben. Sowohl die Krankenkassen<br />

als auch die Österreichische Apothekerkammer empfanden<br />

den Steuersatz von 20 Prozent als zu hoch und plädierten<br />

für e<strong>in</strong>e Absenkung auf 10 Prozent. Im Vergleich mit anderen<br />

EU-Ländern lagen die Mehrwertsteuersätze für verschreibungspflichtige<br />

Medikamente nur <strong>in</strong> Dänemark (25 Prozent) und Bulgarien<br />

(20 Prozent) höher als <strong>in</strong> Österreich. Deutschland lag mit<br />

se<strong>in</strong>en 19 Prozent ger<strong>in</strong>gfügig darunter (Europäische Kommission<br />

2008). Am 24. September 2008 wurde im Nationalrat die<br />

Senkung der Mehrwertsteuer aufMedikamente beschlossen. Sie<br />

trat am 1. Januar 2009 <strong>in</strong> Kraft.<br />

102<br />

Literatur und L<strong>in</strong>ks<br />

Bittschi, Benjam<strong>in</strong>, Maria H. Hofmarcher und Markus<br />

Kraus. »Pharmaceutical Price <strong>Policy</strong> ± Follow-up Report«.<br />

<strong>Health</strong> <strong>Policy</strong> <strong>Monitor</strong>. April 2008. www.hpm.org/<br />

survey/at/a<strong>11</strong>/3.<br />

Europäische Kommission. »Die Mehrwertsteuersätze <strong>in</strong><br />

den Mitgliedstaaten der Europäischen Geme<strong>in</strong>schaft«.<br />

Brüssel 1. Juli 2008. DOK/2441/2008 ± DE.

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