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Gesundheitspolitik in Industrieländern 11 - Health Policy Monitor

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E<strong>in</strong>zelstrategien . . .<br />

. . . mite<strong>in</strong>ander im<br />

Konflikt . . .<br />

. . . machen<br />

noch ke<strong>in</strong>e<br />

Gesamtstrategie<br />

gesundheitlichen Bedürfnisse der Bevölkerung wie etwa Vermeidung<br />

von Warten (»responsiveness«) sowie (3) faire F<strong>in</strong>anzierung,<br />

d.h. dass alle Personen den gleichen Anteil ihres E<strong>in</strong>kommens<br />

zum Gesundheitssystem beitragen.<br />

Parallel wurden <strong>in</strong> allen Ländern »Strategien« wie Dezentralisierung,<br />

E<strong>in</strong>führung bzw. Stärkung der Autonomie von Leistungserbr<strong>in</strong>gern<br />

(vgl. etwa <strong>Gesundheitspolitik</strong> <strong>in</strong> <strong>Industrieländern</strong> 1, S.25)<br />

± bis zur vollständigen Privatisierung, Patientenorientierung und<br />

Partizipation (vgl. etwa <strong>Gesundheitspolitik</strong> <strong>in</strong> <strong>Industrieländern</strong> 3, S.16,<br />

und <strong>Gesundheitspolitik</strong> <strong>in</strong> <strong>Industrieländern</strong> 7/8, S. <strong>11</strong>9) sowie Wahlfreiheit<br />

und Wettbewerb verfolgt. Dabei bleibt oftmals unklar,<br />

welches der o.g. Ziele damit primär erreicht werden soll, zumal<br />

die empirischen Belege für deren Erreichen durch die entsprechende<br />

Strategie oftmals fehlen.<br />

Auch darfnicht übersehen werden, dass verschiedene Länder<br />

durchaus unterschiedliche Wege wählen, d.h. dass sowohl Dezentralisierung<br />

als auch (Re-)Zentralisierung <strong>in</strong>s Auge gefasst werden<br />

(vgl. etwa <strong>Gesundheitspolitik</strong> <strong>in</strong> <strong>Industrieländern</strong> 3, S. 46) oder<br />

dass e<strong>in</strong>ige Länder (wie etwa Südkorea) ihre Krankenkassen vere<strong>in</strong>igen,<br />

um Effizienz und höhere soziale Gerechtigkeit zu erreichen,<br />

während andere Länder (wie etwa die Niederlande oder die<br />

Schweiz) gerade aufKassenwettbewerb setzen, der bewusst auch<br />

unterschiedliche Prämienhöhen be<strong>in</strong>haltet. E<strong>in</strong> dritter Aspekt ist,<br />

dass gewisse Strategien, die <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es Landes verfolgt werden,<br />

durchaus im Gegensatz zue<strong>in</strong>ander stehen können: So kann<br />

e<strong>in</strong>e konsequente Dezentralisierung wie etwa <strong>in</strong> Spanien durchaus<br />

zu Konflikten mit den Zielen Kostenbegrenzung oder soziale<br />

Gerechtigkeit stehen.<br />

Die Gesundheitszielkataloge, die teilweise die Gesundheitssysteme<br />

nicht mitumfassen, E<strong>in</strong>zelstrategien, die nebene<strong>in</strong>anderher<br />

laufen und sich zum Teil widersprechen ± zunehmend erkennen<br />

Länder, dass sie e<strong>in</strong>e wirklich umfassende Strategie benötigen,<br />

die sowohl Ziele benennt, Akteure identifiziert, effektive und<br />

angemessene E<strong>in</strong>zelstrategien zuordnet und schlieûlich auch die<br />

Implementation und Evaluation nicht vergisst. Wir berichten im<br />

Folgenden von zwei derartig umfassenden Strategien aus Slowenien<br />

und F<strong>in</strong>nland sowie von zwei etwas weniger umfassenden<br />

Strategien zu e<strong>Health</strong> und Wettbewerb aus der Schweiz und aus<br />

den Niederlanden.<br />

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