Gesundheitspolitik in Industrieländern 11 - Health Policy Monitor
Gesundheitspolitik in Industrieländern 11 - Health Policy Monitor
Gesundheitspolitik in Industrieländern 11 - Health Policy Monitor
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
In Slowenien wurde <strong>Gesundheitspolitik</strong> seit 2004 ohne übergreifende<br />
Strategie gemacht. Weder für den E<strong>in</strong>satz von F<strong>in</strong>anzen<br />
und Personal noch für den Umgang mit den Folgen des<br />
demographischen Wandels gab es e<strong>in</strong>en umfassenden Plan. Experten<br />
vor Ort sehen zahlreiche Unzulänglichkeiten als Resultate<br />
dieser »Planlosigkeit«. Mit dem Nationalen Gesundheitsplan 2008±<br />
2013 wollte man die verschiedenen Baustellen nun gezielt und<br />
aufe<strong>in</strong>ander abgestimmt angehen, z.B. den Ausbau der IT-Struktur,<br />
Fachkräfteplanung, Qualitätssicherung und ¾nderungen der<br />
Versorgungsstruktur. Der Entwurfdes Gesundheitsm<strong>in</strong>isteriums<br />
wurde im Juli 2008 im Parlament verabschiedet. E<strong>in</strong>ige Aspekte<br />
blieben jedoch umstritten ± vor allem die Pläne zu e<strong>in</strong>er weitergehenden<br />
Privatisierung des Gesundheitswesens. E<strong>in</strong> Regierungswechsel<br />
im September 2008 brachte zunächst e<strong>in</strong>mal das Aus für<br />
den Nationalen Gesundheitsplan. Experten erwarten für 2009<br />
e<strong>in</strong>en Alternativvorschlag der neuen Regierung (Albreht 2008).<br />
F<strong>in</strong>nland will die Kooperation zwischen der Regierung, den<br />
Kommunen, den Regionen und anderen Beteiligten im Gesundheitswesen<br />
stärken. Jetzt wurde dazu e<strong>in</strong> neuer Plan für die <strong>Gesundheitspolitik</strong><br />
entwickelt, der die allgeme<strong>in</strong>en Ziele und die<br />
Methoden der Umsetzung für die nächsten vier Jahre festlegt. Im<br />
Mittelpunkt stehen Versorgungsqualität und gerechte Gesundheitschancen.<br />
Dafür plant man unter anderem Veränderungen bei Fachkräften,<br />
Gesundheitsförderung und Prävention, stärkere Integration<br />
von Primär- und Sekundärversorgung sowie e<strong>in</strong>e Weiterentwicklung<br />
der IT-Struktur (siehe den Bericht aus F<strong>in</strong>nland, S. 88).<br />
In der Schweiz arbeiten mehrere Kantone seit e<strong>in</strong>igen Jahren<br />
parallel daran, moderne Informationstechnologie im Gesundheitswesen<br />
aufzubauen und zu nutzen. Jetzt soll e<strong>in</strong>e nationale e<strong>Health</strong>-<br />
Strategie den Rahmen für die landesweite Umsetzung liefern.<br />
E<strong>in</strong> aktuelles Strategiepapier vom April 2008 schafft die Grundlage<br />
und bettet die bisherigen Initiativen <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Gesamtkonzept ±<br />
die »Strategie e<strong>Health</strong> Schweiz«. E<strong>in</strong>e neu e<strong>in</strong>gerichtete Geschäftsstelle<br />
im Bundesamt für Gesundheit koord<strong>in</strong>iert die Umsetzung.<br />
Bis 2015 soll die elektronische Vernetzung flächendeckend mit<br />
elektronischer Patientenakte und Onl<strong>in</strong>e-Gesundheitsportal aufgebaut<br />
se<strong>in</strong> (siehe den Bericht aus der Schweiz, S. 91).<br />
Die niederländische Regierung setzt seit der letzten groûen<br />
Strukturreform von 2006 gezielt Wettbewerb zwischen Kassen<br />
87<br />
Slowenien:<br />
Nationaler<br />
Gesundheitsplan<br />
F<strong>in</strong>nland: Vier-<br />
Jahres-Plan legt<br />
gesundheitspolitische<br />
Ziele fest<br />
Schweiz: Nationale<br />
e<strong>Health</strong>-Strategie