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Gesundheitspolitik in Industrieländern 11 - Health Policy Monitor

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¾rzte befürchten<br />

Verstaatlichung<br />

des Gesundheitswesens<br />

tungserbr<strong>in</strong>gern <strong>in</strong> den verschiedenen Sektoren verbessert werden.<br />

Insgesamt sollten die AVZs dafür sorgen, dass die Zahl der akuten<br />

Krankenhause<strong>in</strong>lieferungen niedriger wird, ohne dass die<br />

Qualität der Versorgung darunter leidet.<br />

Das vorgeschlagene Modell war für Österreich sehr <strong>in</strong>novativ ±<br />

die Kontroverse entsprechend heftig. Versorgungsforscher konnten<br />

dem Entwurfdurchaus positive Seiten abgew<strong>in</strong>nen. Sie erwarteten,<br />

dass AVZs die Versorgungslandschaft deutlich verändern<br />

würden: Die Kl<strong>in</strong>ikambulanzen und die ambulante fachärztliche<br />

Versorgung wären mehr und mehr verschmolzen; e<strong>in</strong>e lückenlose<br />

Versorgung über die sektoralen Schnittstellen h<strong>in</strong>weg nähergerückt.<br />

Die Behandlung <strong>in</strong> den Versorgungszentren sollte nach<br />

nationalen Qualitätsstandards erfolgen. Dies hätte wiederum dafür<br />

gesorgt, dass im gesamten Gesundheitswesen, also auch bei Wahlärzten,<br />

<strong>in</strong>tensiver aufQualität geachtet worden wäre.<br />

Allerd<strong>in</strong>gs stellten die geplanten AVZs auch e<strong>in</strong>e Konkurrenz<br />

für die niedergelassenen Vertragsärzte dar. Die Vertreter der Mediz<strong>in</strong>er<br />

sprachen von e<strong>in</strong>er »Verstaatlichung des Gesundheitswesens«<br />

und dem »Ende der freien Arztwahl«. Das Vorhaben werteten<br />

sie als »Demontage der niedergelassenen ¾rzte« und sahen<br />

dar<strong>in</strong> gar Versuche, die ärztlichen Praxen geradezu »zu enteignen«.<br />

Der ursprüngliche Referentenentwurf schrumpfte am<br />

Ende dieser heftigen Ause<strong>in</strong>andersetzung zu e<strong>in</strong>em Paragraphen<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er aktuellen Vere<strong>in</strong>barung zusammen (»15a BV-G Vere<strong>in</strong>barung«)<br />

. E<strong>in</strong>e Arbeitsgruppe, bestehend aus allen Interessenvertretern,<br />

soll erarbeiten, wie die ambulante Versorgung zu verbessern<br />

ist und wie sie patientenorientierter gestaltet werden kann.<br />

Das Konzept soll die Lücken im bestehenden System benennen<br />

und Vorschläge machen, wie sie durch e<strong>in</strong>e veränderte Organisation<br />

und Struktur geschlossen werden können.<br />

30<br />

Literatur und L<strong>in</strong>ks<br />

Eichwalder, Stefan, und Maria M. Hofmarcher. »Failure to<br />

improve care outside hospitals«. <strong>Health</strong> <strong>Policy</strong> <strong>Monitor</strong>.<br />

April 2008. www.hpm.org/survey/at/a<strong>11</strong>/2.

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