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Gesundheitspolitik in Industrieländern 11 - Health Policy Monitor

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P4P im Rahmen des Premier Hospital Incentive Programm von<br />

Medicare zeigte jedoch verbesserte Qualitäts<strong>in</strong>dikatoren bei allen<br />

untersuchten fachärztlichen Diagnosen.<br />

Unterm Strich ist allerd<strong>in</strong>gs e<strong>in</strong>zugestehen, dass die P4P-Vorhaben<br />

bislang nicht die Qualität der Versorgung <strong>in</strong> dem Maûe<br />

verbesserten, wie dies vor fünf Jahren erwartet worden war. Die<br />

Auswertungen der ersten P4P-Generation lassen jedoch Schlussfolgerungen<br />

zu, wie die Programme wirkungsvoller gestaltet und<br />

verknüpft werden könnten. Folgende Handlungsfelder ergeben<br />

sich daraus:<br />

± Erstens: Die Leistungserbr<strong>in</strong>ger erhalten e<strong>in</strong>en Bonus aufBasis<br />

von absoluten oder relativen Qualitätsdaten. Jene Versorger,<br />

die bereits den absoluten Grenzwert überschritten haben,<br />

können sich daher den Bonus e<strong>in</strong>fach sichern, <strong>in</strong>dem sie ihre<br />

Prozesse und Abläufe <strong>in</strong> gewohnter Weise beibehalten ± sie<br />

müssen also nicht weiter <strong>in</strong> die Qualitätsverbesserung <strong>in</strong>vestieren.<br />

Der Anreiz zur fortlaufenden Qualitätsverbesserung<br />

greift aber auch nicht bei jenen Anbietern, die unter dem<br />

Grenzwert liegen und nicht über die Ressourcen verfügen,<br />

diesen jemals zu überschreiten (Rosenthal et al. 2007). Die<br />

Orientierung an relativen Werten wiederum sorgt zwar für<br />

mehr Wettbewerb unter den Leistungserbr<strong>in</strong>gern, aber es<br />

bestärkt diese nicht, ihre Erkenntnisse auszutauschen und<br />

geme<strong>in</strong>sam effektive Programme zu entwickeln. Selbst Verfahren,<br />

die die Verbesserungen belohnen, haben ihre Tücken:<br />

Oft schaffen es sogar Top-Anbieter nicht, dermaûen an der<br />

Qualität zu arbeiten, dass sie e<strong>in</strong>en ansehnlichen Bonus erhalten<br />

(Rosenthal et al. 2006).<br />

± Zweitens: Die Höhe des Bonus variiert stark und hat daher<br />

nicht unbed<strong>in</strong>gt e<strong>in</strong>en signifikanten E<strong>in</strong>fluss auf das E<strong>in</strong>kommen<br />

des Leistungserbr<strong>in</strong>gers. Zudem arbeiten viele Anbieter<br />

mit unterschiedlichen Kostenträgern zusammen, sodass P4P-<br />

Regelungen oft nur wenige Patienten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em der Programme<br />

betreffen und damit auch mögliche Bonuszahlungen<br />

nahezu bedeutungslos werden lassen (Trude, Au und Christianson<br />

2006).<br />

± Drittens: Die Kostenträger arbeiten <strong>in</strong> ihren Programmen mit<br />

sehr unterschiedlichen Qualitäts<strong>in</strong>dikatoren. Die Leistungserbr<strong>in</strong>ger<br />

beklagen sich häufig, dass sie sich <strong>in</strong> sehr unter-<br />

105<br />

Drei Handlungsfelder<br />

für<br />

Verbesserungen

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