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Gesundheitspolitik in Industrieländern 11 - Health Policy Monitor

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IT-Vernetzung<br />

zwischen<br />

Krankenhaus,<br />

Kommune und<br />

Praxis<br />

Ziel: Gröûere<br />

Praxen und<br />

Organisationsvielfalt<br />

gen über die Versorgungsstrukturen werden <strong>in</strong> regionalen Koord<strong>in</strong>ationskomitees<br />

für Gesundheit getroffen. Zwar s<strong>in</strong>d die Allgeme<strong>in</strong>mediz<strong>in</strong>er<br />

bereits <strong>in</strong> diesen Komitees präsent ± dennoch<br />

wird im Bericht empfohlen, ihren E<strong>in</strong>fluss und ihre Teilhabe an<br />

den Verhandlungen auszuweiten.<br />

Des Weiteren unterstützen die Regionen die Empfehlungen<br />

des nationalen Gesundheitsrates. Dieser schlägt vor, dass Vertreter<br />

der drei Sektoren geme<strong>in</strong>sam Programme zum Patienten-Management<br />

sowie Behandlungspfade für chronisch Erkrankte formulieren,<br />

bei deren Behandlung Primärversorgung die zentrale<br />

Rolle spielen soll (siehe auch den Bericht zur Versorgung chronisch<br />

Kranker <strong>in</strong> Dänemark, S. 47). Um sie dar<strong>in</strong> zu unterstützen,<br />

wird e<strong>in</strong>erseits daraufgesetzt, die Informationstechnologie<br />

und den Datentransfer zwischen Kl<strong>in</strong>ik, Geme<strong>in</strong>de und Praxis<br />

auszuweiten und langfristig auch die Wohnungen der Patienten<br />

e<strong>in</strong>zub<strong>in</strong>den. Andererseits soll auch die Kompetenz der sogenannten<br />

Praxisberater (practice consultants) stärker genutzt werden.<br />

Dies s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Regel Allgeme<strong>in</strong>ärzte, die für e<strong>in</strong>e oder mehrere<br />

Krankenhausabteilungen arbeiten und Kooperationen mit Leistungserbr<strong>in</strong>gern<br />

<strong>in</strong> der poststationären ambulanten Versorgung<br />

vorbereiten.<br />

Neben diesen strukturellen Veränderungen sehen die Reformen<br />

auch neue Organisationsformen <strong>in</strong> der Primärversorgung<br />

vor. Der ambulante Sektor ist <strong>in</strong> Dänemark bislang re<strong>in</strong> privatwirtschaftlich<br />

organisiert. Abgerechnet wird über e<strong>in</strong>e Mischung<br />

aus Pro-Kopf-Pauschalen und Beträgen für e<strong>in</strong>zelne Leistungen.<br />

Die meisten ¾rzte ± 43 Prozent ± arbeiten <strong>in</strong> E<strong>in</strong>zelpraxen. E<strong>in</strong><br />

Viertel der Praxen s<strong>in</strong>d Praxisgeme<strong>in</strong>schaften: Die ¾rzte teilen<br />

sich zwar Büro, Warteräume sowie Ausstattung und Angestellte,<br />

betreuen aber jeweils nur ihre eigenen Patienten. Bei e<strong>in</strong>em Drittel<br />

der Praxen schlieûlich handelt es sich um Geme<strong>in</strong>schaftspraxen:<br />

Zwei bis acht ¾rzte tragen nicht nur geme<strong>in</strong>schaftlich die<br />

Kosten, sondern führen auch geme<strong>in</strong>same Patientenlisten.<br />

Künftig sollen gröûere Praxen entstehen, <strong>in</strong> denen sich mehrere<br />

¾rzte zusammenschlieûen und geme<strong>in</strong>sam andere Fachkräfte<br />

anstellen, die Aufgaben <strong>in</strong> der Prävention und <strong>in</strong> der Chronikerversorgung<br />

übernehmen sollen. Die Allgeme<strong>in</strong>mediz<strong>in</strong>er sollen<br />

dort kle<strong>in</strong>ere akute E<strong>in</strong>griffe selbst vornehmen, die zuvor nur <strong>in</strong><br />

Unfall- oder Notfallabteilungen der Kl<strong>in</strong>iken behandelt wurden.<br />

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