Die in der Tabelle 7 vorgelegten Datenfür 2000 weisen auf eine polarisierteLage hin. 38 % der Länder (59) sind indiesem Bereich in einer verhältnismäßigbesseren Lage. Andererseits sind20 % der Länder (32) in einer relativschlechteren Lage, wobei letztere allezur Gruppe der Länder mit niedrigemoder mittlerem Einkommen im unterenBereich gehören.Jedes fünfte Land, aus dem Informationenvorliegen, hat eine universelleVersorgung mit diesen Dienstleistungenerreicht (28 Länder bei der sanitärenEntsorgung und 30 beim Zugang zusauberen Wasserquellen); jedes vierteist dem Ziel verhältnismäßig nahe gekommenund erreicht eine Versorgungsratevon 90 % und mehr.Am anderen Ende der Skala gibt es12 % der Länder (19), in denen wenigerals die Hälfte der Bevölkerung Zugangzu aufbereitetem Wasser hat und injedem fünften Land fehlt es mehr als50 % der Bevölkerung an grundlegendensanitären Entsorgungsleistungen inangemessenem Umfang.Seit 1990 hat ein Großteil der Länder,die noch keine universellen Ver- undEntsorgungsleistungen erreicht hatten,den Zugang zu trinkbarem Wasser undsanitären Einrichtungen für ihre Bevölkerungenverbessert. Insgesamtmachen 80 Länder in diesem BereichFortschritte.Der Trend zu erheblichen Fortschrittenin der Mehrzahl der Länder steht indeutlichem Gegensatz zu der Lage ineinigen Ländern, in denen sich garkeine Veränderungen zeigen (auf derGrundlage der durchschnittlichen Entwicklungbeider Indikatoren) und dievon einer sehr geringen Versorgungsrateausgingen: das trifft zum Beispielauf Haiti zu (wo der Zugang zu sanitärenEinrichtungen leicht verbessertwurde von 23 auf 28 %, das aber Rückschrittebeim Wasserzugang zu verzeichnenhat von 53 auf 46 %), Togo(wo Entsorgungsleistungen von 37 auf34 % zurückgegangen sind und derZugang zu Wasser leicht besser wurde;von 51 auf 54 %) und Papua NeuGuinea (mit Schwierigkeiten in derWasserversorgung, die in 19 Jahren von40 auf 42 % gestiegen ist, aber miteinem erheblichen Umfang an sanitärenEinrichtungen (82 %).Schwieriger gestaltet sich die Lage inden drei Ländern, in denen der Leistungsumfangin einem der zwei Bereicheerheblich zurückgegangen ist:Argentinien, wo der Zugang zu Wasservon 94 auf 79 % zurückgegangen ist(während sanitäre Einrichtungen von82 auf 85 % stiegen), Burkina Faso, woes ebenfalls einen Rückgang beim Zugangzu Wasser von 53 auf 42 % gibt(während die Entsorgungsleistungenvon 24 auf 29 % stiegen) und Uganda,das trotz verbessertem Wasserzugang(von 45 auf 52 %) einen Rückgang beimZugang zu sanitären Einrichtungen von84 auf 79 % zu verzeichnen hat.Regional gesehen befinden sich diemeisten Länder in Afrika südlich derSahara in einer verhältnismäßigschlechteren Lage bei diesenVersorgungsleistungen. Von den 42Ländern der Region sind nur 4 in einerüberdurchschnittlichen Lage, was dieseBereiche anbetrifft.Sanitäre Entsorgungsleistungenunter 25 Prozent in Benin (23 %), derDem. Rep. Kongo (21 %), Niger(20 %), Kambodscha (17 %), Eritrea(13 %), Afghanistan (12 %), Äthiopien(12 %) und Ruanda (8 %).Mangelnde Wasserversorgung (unter40 Prozent) in Oman (39 %), Angola(38 %), Laos (37 %), Mauretanien(37 %), Kambodscha (30 %), Tschad(27 %), Äthiopien (24 %) undAfghanistan (13 %).Bildungswesen (Tabelle 2)Die Verwirklichung allgemeiner Grundschulbildung– eines der Mindestziele,das sich die internationale Gemeinschaftfür 2015 gesetzt hat – bedeutetnicht nur die Einschulung aller Kinder,sondern auch den gesicherten Abschlussihrer Schulbildung. In vielenLändern ist die Lage gegenwärtig nichtso, dass beide Ziele gleichzeitig erreichtwerden und somit die Nichterreichungdes einen oder anderen Zielszu hohen Analphabetenraten unter denfolgenden Generationen führt.Nach Daten der UNESCO sind über115 Millionen Kinder im schulpflichtigenAlter nicht eingeschult; davonleben 94 % in Entwicklungsländern. InZentralasien ist jedes vierte Kind nichtvom Bildungssystem erfasst. Außerdemvollenden 20 % der eingeschulten Kinderihre Schulausbildung nicht. Nurjedes dritte eingeschulte Kind in Afrikasüdlich der Sahara schließt die Grundschuleab.Über 860 Millionen Erwachsene sindAnalphabeten, davon ein Drittel in Indien,China, Pakistan und Bangladesch.Unter den jüngeren Generationen sind140 Millionen Menschen der Altersgruppezwischen 15 und 24 Analphabeten;man geht davon aus, dass trotzaller Anstrengungen zur Verbesserungder Bildungssituation die Zahl bis 2015erschreckend hoch bleiben wird: 107Millionen junge Menschen, die nichtlesen und schreiben können. 14Nach den in diesem Bericht vorgelegtenDaten in der Tabelle 2 sind dieHälfte aller Länder (77), aus denenInformationen vorliegen, in der Kategorie„bessere Lage“ in diesem Bereich.Dazu zählen 44 Länder, die nichtzu den reichen zählen, die aber trotzdemeine gute Leistung bei den Bildungsindikatorenerzielt haben. DieLänder, denen es in diesem Bereichschlechter geht (28), gehören jedochfast alle zu den einkommensschwachenLändern (ausgenommen Dschibuti, das14 UNESCO. Bildung für Alle. Monitoring-Bericht 2003.Social Watch Report Deutschland / 59
zur unteren Hälfte der Länder mit mittleremEinkommen gehört).Die Lage spiegelt die von einer wesentlichenZahl von Ländern seit Anfangder 1990er Jahre gemachten Fortschrittewider. Über die Hälfte der Länder,aus denen Daten vorliegen (89), habenim Bildungsbereich einige Fortschrittezu verzeichnen. Am anderen Ende derSkala gibt es insgesamt 19 Länder, diein diesem Zeitraum Rückschritte gemachthaben.Regional gesehen zeigen sich in Afrikasüdlich der Sahara Fortschritte in 77 %der Länder (34). Weitere fünf Länderhaben aber im gleichen Zeitraum Rückschritteerlebt, darunter zwei Länder miteinem starken Rückgang bei einem derIndikatoren: In Angola ist die Einschulungsratein der Grundschule von 57 %auf 37 % gefallen und in der RepublikKongo ist der Prozentsatz der Kinder,die die 5. Klasse erreichen, von 62 auf55 % zurückgegangen. Infolgedessensind die durchschnittlichen Raten fürdie Indikatoren im subsaharischen Afrikagegenwärtig 67 % Einschulungsratein der Grundschule und 72 % Kinder,die die 5. Klasse erreichen sowie 26 %Analphabetenrate bei jungen Menschen.Es lohnt sich auch ein genauerer Blickauf die Region von Lateinamerika undder Karibik, wo 18 Länder Fortschritteim Bildungswesen gemacht haben undnur ein Land der Karibik leichte Rückschritteerlebte (Bahamas, wo die Analphabetenrateunter jungen Menschenvon 2,7 auf 3,5 % stieg). Die gegenwärtigenDurchschnittswerte für die einzelnenIndikatoren in Lateinamerika sind94 % Einschulungsrate in der Grundschuleund 84 % Kinder, die die 5.Klasse erreichen sowie 6 % Analphabetenrateunter jungen Menschen.Der Nahe Osten, Nordafrika und Zentralasienhaben keine Rückschritte zuverzeichnen, wobei aber der Prozentsatzder Länder, die Fortschrittemachen, geringer ist als in den obenerwähnten Regionen.Die Länder mit den schlechtestenErgebnissen im Bildungswesen• Weniger als die Hälfte der Kinderim schulpflichtigen Alter sind in 11Ländern, für die Informationen vorliegen,tatsächlich eingeschult; dabeiist die Lage besonders prekär inNiger, Dschibuti und der RepublikKongo, wo praktisch 3 von 10 Kindernnicht eingeschult werden.• Malawi, Guinea-Bissau, Ruanda,Indien und Nicaragua sind alle ineiner schlechten Lage, wenn es darumgeht, Kinder bis zum Schulabschlusszu führen; so erreichen wenigerals die Hälfte der eingeschultenKinder die 5. Klasse.• In Niger, Burkina Faso und Malisind mehr als 6 von 10 KindernAnalphabeten, während im Irak,Bangladesch und Mauretanien jederZweite zwischen 15 und 24 JahrenAnalphabet ist.Information, Wissenschaft undTechnik (Tabelle 10)Während die Entwicklungsländer 79 %der Weltbevölkerung ausmachen, stammennur 27 % aller Forscher weltweitaus diesen Ländern. Was die Ausgabenfür Forschung und Entwicklung (F&E)anbetrifft, stellen die Entwicklungsländerungefähr 19 % der Gesamtausgabenfür F&E, aber ihr Anteil amweltweiten Bruttoeinkommen beträgt39 %. Entwicklungsländer geben nur0,9 % ihres Bruttonationaleinkommens(BNE) für F&E aus, während die entwickeltenLänder im allgemeinen 2,4 %des BNE dafür verwenden. 1515 UNESCO Institut für Statistik, Wissenschaftund Technik. www.uis.unesco.orgAn der Schwelle zum neuen Jahrtausendbesitzt fast jedes Land einen direktenZugang zum Internet. Obwohldas sicherlich eine beachtliche Leistungdarstellt, gibt es doch Unterschiede imGrad der Anwendung von Informations-und Kommunikationstechnologieninnerhalb und zwischen Ländernmit der Folge einer digitalen Kluft zwischenjenen mit hohen und jenen mitniedrigen Zugangsraten. Gegenwärtighaben 80 % der Weltbevölkerung keinenZugang zu grundlegender Kommunikationsinfrastrukturund wenigerals 10 % haben Zugang zum Internet.Weniger als 1 % der Menschen in Südasiensind online, obwohl dort die Heimatvon einem Fünftel der Weltbevölkerungist. Noch schlimmer ist dieLage in Afrika. Auf dem ganzen Kontinentgibt es nur eine Million Internet-Nutzer, während es allein in Großbritannienschon 10,5 Mio. sind. 16 Imsubsaharischen Afrika leben 10 % derWeltbevölkerung, aber es gibt dort nur0,2 % der weltweit 1 Mrd. Telefonanschlüsse.Die augenblickliche Rangordnung derLänder in der Tabelle 10 zeigt, dass nur29 % der Länder, aus denen Informationenvorliegen, über dem Durchschnittliegen, während die Hälfte derLänder (92) unterdurchschnittlich abschneidenfallen.Das Durchschnittsprofil der Länder injeder Gruppe zeigt deutliche Ungleichheitenim Zugang zu den verschiedenenRessourcen, die untersucht wurden. DieKluft zwischen Ländern in einer besserenund jenen in einer schlechteren Lageist sehr groß, wenn es um Internet-Zugang geht (im Verhältnis 41 zu 1 pro1.000 Menschen), um Nutzung vonPersonal Computern (28 zu 1 pro 1.000Menschen), und Hauptanschlüsse vonTelefonen (15 zu 1 pro 1.000 Menschen).Es besteht ebenfalls eine großeKluft in der Anzahl der Wissenschaftlerund Ingenieure (16 zu 1 pro eine Mio.Einwohner).16 Rede des UNESCO-Generaldirektors KoïchiroMatsuura anlässlich des Runden Tisches überFragen von Wissenschaft, Informationsgesellschaftund Millenium-Entwicklungsziele aufdem Weltgipfel über die Informationsgesellschaft(WSIS). Genf, 11. Dezember 2003.Social Watch Report Deutschland / 60
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