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heits-, Arbeits- und Haushaltspolitikeinzubringen (Empowerment). Verbesserungenim Bereich der Gleichstellungkönnen insofern zu einer besseren Regierungsführung(Good Governance)beitragen, da damit jene Hälfte der Bevölkerungdirekt beteiligt wird, die bisjetzt aus den Entscheidungsprozessenso gut wie ausgeklammert wurde.Die Entwicklung der Länder in diesemBereich zeigt, dass es in 20 % derLänder Rückschritte gegeben hat, 25 %keine Veränderungen aufweisen unddass 55 % Fortschritte gemacht haben.Deutliche Fortschritte zeigten sich inNordamerika, Europa, Zentralasien,Lateinamerika und der Karibik, Südasienund im subsaharischen Afrika,während die Fortschritte im NahenOsten und in Nordafrika moderaterwaren. In diesen Regionen wiesen 65 %der Länder keine Veränderung auf,25 % verzeichneten einige Fortschritteund 10 % machten Rückschritte.Wenn wir den Frauenanteil in Parlamentenuntersuchen, stellen wir fest,dass tendenziell die Beteiligung derFrauen, vor allem in den Entwicklungsländern,wächst. Langsam aber sicherhaben Frauen in Uganda, Senegal,Burundi, Guinea und Lettland mehrSitze gewonnen. Dieser Trend steht imGegensatz zu der verhältnismäßiggeringen parlamentarischen Beteiligungder Frauen in einigen entwickeltenLändern, wie zum Beispiel in Großbritannien,den Vereinigten Staaten,Kanada oder Frankreich, die noch sehrweit von den international definiertenZielen entfernt sind.Die Länder mit der größten Anzahl anParlamentarierinnen sind Schweden(45 %), gefolgt von Dänemark, Finnland,den Niederlanden und Norwegen(jeweils zwischen 36 und 38 %).In Argentinien ist der Prozentsatz derParlamentarierinnen von 3 auf 30 %gestiegen, nachdem ein Gesetz erlassenwurde, das geschlechtsspezifischeQuoten für die Wahllisten festlegt. Weitereerwähnenswerte Fälle sind Uganda,Mosambik, Namibia, Südafrika, Ruandaund Vietnam, die jeweils über 25 %Frauenanteil im Parlament haben, nachdemes Kampagnen zur Steigerung derpolitischen Beteiligung der Frauen gegebenhat. Die spektakulärste Steigerungverzeichnete Südafrika in denersten Wahlen nach Abschaffung derApartheid, wo der Frauenanteil von 3 %im nationalen Parlament 1990 auf 30 %in 2003 anwuchs.Andererseits folgt aus der Lage in arabischenund moslemischen Ländern –von denen viele nicht eine einzige Frauim Parlament haben (zum BeispielKuwait, die Vereinigten ArabischenEmirate, Bahrein), – dass sie ganzunten auf der Skala angesiedelt sind.Weitere Daten, an denen die geringeBeteiligung der Frauen an Entscheidungsprozessendeutlich wird, beziehensich auf die Tatsache, dass nur jederneunte gewählte Politiker eine Frau istund dass nur 6 der 185 Mitgliedsstaatender Vereinten Nationen eine UN-Botschafterinhaben.Wenn wir dann noch die Daten untersuchen,die sich auf die Beteiligung derFrauen an Positionen auf Ministerialebenebeziehen, fällt ihre mangelndePräsenz noch mehr ins Auge. In leitendenFunktionen sind nur sehr wenigeFrauen vertreten. Die höchsten Ratenweisen Schweden (43 %) und Dänemark(41 %) auf. Im Durchschnitthaben die Länder in einer besserenLage ungefähr 20 % Frauen inMinisterialfunktionen. Am anderenEnde der Skala gibt es aber unter denLändern, für die Informationen vorliegen,auch 26 % (47 Länder) ohneFrauen im Kabinett.Entwicklung der öffentlichenAusgaben (Tabelle 9)Ob den Militärausgaben Vorrang gegebenwird und damit vielleicht wenigerMittel für soziale Zwecke verfügbarsind, hängt vom geopolitischen Kontextab und steht im Zusammenhang mitdem politischen Willen von Regierungen,Konflikte zu vermeiden oder mitmilitärischen Mitteln zu lösen. Andererseitsist der Schuldendienst fürAuslandsschulden ein weiterer Faktor,den die betroffenen Regierungen nurzum Teil kontrollieren können, der abervon Entscheidungen der Kreditgeberländer– fast immer die am weitestenentwickelten Länder – beeinflusst werdenkann.Eine Analyse der Unterschiede in denöffentlichen Ausgaben für Bildung undGesundheit sollte auch die Privatisierungstendenzenberücksichtigen, dieheutzutage immer bei internationalenHandelsgesprächen auf den Tisch kommen.Eine stärkere Liberalisierung desDienstleistungssektors, vor allem zentralersozialer Dienste wie Bildung undGesundheit, beeinträchtigt immer dieam meisten benachteiligten Gruppen inden ärmsten Volkswirtschaften amstärksten; im Gegensatz zu den meistenreichen Volkswirtschaften sind dort dieprivaten Gesundheitsausgaben gegenwärtighöher als die öffentlichenAusgaben.Einige internationale Untersuchungensprechen von globalen pro-Kopf Ausgabenfür Gesundheit von 482 US $ imJahr 2000. In den reichen Ländernbeliefen sich die pro-Kopf Ausgabenjedoch auf 2700 US $, während sie imsubsaharischen Afrika nur 29 US $betrugen. Im gleichen Jahr waren diedurchschnittlichen pro-Kopf Ausgabenfür Bildung in den reichen Nationen28mal höher als in den Entwicklungsländern.Während man in Südasiendurchschnittlich 38 US $ pro Studierendenausgab, beliefen sich die Ausgabenpro Studierenden in den einkommensstarkenLändern auf 4088 US$.Gleichzeitig entsprachen in 2001 diegeschätzten Militärausgaben 2,3 % desSocial Watch Report Deutschland / 63

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