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Forschung im HLRN-Verbund 2011

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48Kl<strong>im</strong>awandel in der Stratosphäre - wie best<strong>im</strong>mt die Stratosphäreunser Kl<strong>im</strong>a?Stratospheric Change and its Role for Cl<strong>im</strong>ate Prediction (SHARP)U. Langematz, S. Meul, S. Oberländer, Institut fürMeteorologie, Freie Universität BerlinKurzgefasst• Der Kl<strong>im</strong>awandel hat nicht nur Auswirkungenauf die Troposphäre sondern auch auf höhereSchichten unserer Erdatmosphäre.• Die DFG-Forschergruppe SHARP untersucht anhandvon Modells<strong>im</strong>ulationen am <strong>HLRN</strong> die Folgendes Kl<strong>im</strong>awandels in der Stratosphäre unddie daraus resultierenden Rückwirkungen auftroposphärisches Wetter und Kl<strong>im</strong>a.• Ansteigende Treibhausgaskonzentrationen bedingeneine stratosphärische Abkühlung, dieÄnderungen in der Chemie und Dynamik derStratosphäre nach sich ziehen.• Anthropogene Emissionen halogener Quellgase(FCKWs) bewirken einen verstärkten Ozonabbau,der in der Südpolarregion zur Ausbildungdes Ozonlochs führte.Die DFG-Forschergruppe Stratospheric Changeand its Role for Cl<strong>im</strong>ate Prediction (SHARP)hat zum Ziel, das Verständnis des globalen Kl<strong>im</strong>awandelsund somit die Genauigkeit von Prognosenzukünftiger Kl<strong>im</strong>aänderungen zu verbessern. DerSchwerpunkt von SHARP liegt auf der Identifizierung,Erklärung und Vorhersage von Änderungenin der Stratosphäre, die sich infolge des Kl<strong>im</strong>awandelseinstellen. Zudem wird deren Rückkoppelungauf die Troposphäre und damit auf Wetter und Kl<strong>im</strong>auntersucht. SHARP orientiert sich dabei inhaltlichan den Empfehlungen des SchwerpunktprogrammsStratospheric Processes and their Rolein Cl<strong>im</strong>ate (SPARC) des Weltkl<strong>im</strong>aforschungsprogramms(WCRP) der WMO. In vier wissenschaftlichenTeilprojekten untersucht SHARP mit dem Kl<strong>im</strong>awandelverbundene Änderungen• der stratosphärischen Meridionalzirkulation(Projekt SHARP-BDC)• der Entwicklung des stratosphärischen Ozons(Projekt SHARP-OCF)• des stratosphärischen Wasserdampfgehalts(Projekt SHARP-WV) und• der Kopplung zwischen Stratosphäre undTroposphäre (Projekt SHARP-STC).SHARP ist ein Gemeinschaftsprojekt von achtdeutschen <strong>Forschung</strong>seinrichtungen sowie internationalenPartnern und wird an der Freien UniversitätBerlin (FUB) koordiniert. Neben der FUB sinddie Universitäten Bremen, Karlsruhe, Frankfurt undHeidelberg sowie die Max-Planck-Institute für Meteorolgiein Hamburg und für Chemie in Mainz unddas Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt inOberpfaffenhofen beteiligt.Am Institut für Meteorologie der FU Berlinwerden in Zusammenarbeit mit dem <strong>HLRN</strong> numerischeModells<strong>im</strong>ulationen mit dem gekoppeltenKl<strong>im</strong>a-Chemie-Modell EMAC-FUB durchgeführt.Dabei handelt es sich um ein globalesAtmosphärenmodell, welches sich vom Erdbodenbis in eine Höhe von rund 80 km erstreckt.Im Rahmen von SHARP werden zurgezielten Untersuchung einzelner Kl<strong>im</strong>aantriebeSensitivitätsstudien in Form von Modells<strong>im</strong>ulationenüber mehrere Jahre unter gleichbleibendenRandbedingungen realisiert. So werden z.B. dieEinflüsse von Änderungen in den Meeresoberflächentemperaturen,der Treibhausgaskonzentrationenund des stratosphärischen Wasserdampfgehalts,sowie der arktischen Meereisbedeckungauf die Stratosphäre und auf das zukünftige Kl<strong>im</strong>auntersucht. Darüber hinaus soll analysiert werden,wie sich das Kl<strong>im</strong>a ohne FCKW-bedingte Ozonabnahmeentwickelt hätte. Erste Ergebnisse werden<strong>im</strong> Folgenden kurz vorgestellt.Um Aussagen zu den zeitlichen Änderungender atmosphärischen Dynamik und Chemie <strong>im</strong> Zugedes Kl<strong>im</strong>awandels treffen zu können, werdenS<strong>im</strong>ulationen unter vorindustriellen Bedingungen(d.h. Mitte des 19. Jahrhunderts) und zukünftigenBedingungen (d.h. Mitte des 21. Jahrhunderts) miteiner Referenz-S<strong>im</strong>ulation für gegenwärtige Bedingungenverglichen. Als Beispiele werden hier dieentsprechenden Änderungen der zonal gemitteltenTemperatur und des räumlichen Gesamtozonfeldeserläutert. Im kl<strong>im</strong>atologischen Mittel n<strong>im</strong>mtdie Temperatur vom Erdboden bis zur Tropopause(in ca. 10 bis 15 km Höhe) ab und erreicht<strong>im</strong> Bereich der tropischen Tropopause mit -80°Cdie niedrigsten Werte. In der Stratosphäre steigtdie Temperatur bis auf rund -20°C in 50 km Höhean; in der darüberliegenden Mesosphäre wird eswieder kälter. Die kl<strong>im</strong>atologische Verteilung desTotalozons weist geringe Werte über den Tropenund in der Südpolarregion (Antarktisches Ozonloch)auf. Hohe Werte <strong>im</strong> Gesamtozonfeld befindensich in hohen Breiten beider Hemisphären,das Max<strong>im</strong>um <strong>im</strong> Jahresmittel wird in der Nordpolarregionerreicht. Abbildung 1 (links oben) zeigt,dass die Troposphäre in der Mitte des 19. Jahr-Geowissenschaften

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