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Forschung im HLRN-Verbund 2011

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55Abbildung 1: Effekt der Hebung von Ost- und Südafrika auf die jährliche Niederschlagsmenge [mm]. Positive Wertezeigen eine Niederschlagszunahme mit der Gebirgshebung an, negative Werte eine Niederschlagsabnahme.und Landoberflächenprozesse inklusive der Vegetationsbedeckung.Dabei werden unter anderemder Einfluss von Gebirgshebungsprozessen (Tibet/H<strong>im</strong>alaya,Rocky Mountains/Colorado Plateau,Anden, Ostafrika,), der Einfluss geänderter Ozeanpassagenund der Einfluss einer erhöhten atmosphärischenKohlendioxidkonzentration modelliert.Erste S<strong>im</strong>ulationsergebnisse zweier Modellexper<strong>im</strong>ente,welche zum einen die Auswirkungender Hebung des H<strong>im</strong>alayas sowie des TibetischenPlateaus und zum anderen die Folgen der HebungOst- und Südafrikas beschreiben, zeigen entgegengesetzteAuswirkungen auf das Niederschlagsverhaltensowie die Vegetationsbedeckung Afrikas.Die Hebung des Tibetischen Plateaus sowiedes H<strong>im</strong>alayas bewirkt erwartungsgemäß eineVerstärkung des asiatischen Monsuns. Danebenzeigt sich dabei auch eine deutliche Abnahme derNiederschlagsmengen über Zentralafrika sowie eineZunahme über Ostafrika. Für die Vegetationsbedeckungbedeutet dies eine leichte Abnahmedes Waldanteils in Zentralafrika bei gleichzeitigerZunahme der Bedeckung mit Gräsern und Buschland.Die Hebung Ost- und Südafrikas hat einenstärkeren Einfluss auf das Niederschlagsgeschehensowie die Vegetationsbedeckung Afrikas. DieAnwesenheit der Berge führt zu einer Verstärkungder äquatorialen Passatwinde über dem tropischenAtlantik, was dort zu einer höheren Verdunstungund einer Erhöhung des Feuchtetransportes mitdem Sommermonsun nach Zentralafrika führt. DieserEffekt wiederum bewirkt dort eine Erhöhungder Niederschlagsmenge (vergleiche Abbildung 1).Über Ostafrika kann hingegen eine Abnahme derNiederschläge beobachtet werden, die mit einerAbnahme des Feuchtetransports vom IndischenOzean nach Ostafrika in Zusammenhang gebrachtwerden kann. Die genannten Niederschlagsunterschiedebedeuten für Zentralafrika eine Zunahmedes Waldanteils bei gleichzeitiger starker Abnahmevon Gräsern und Buschwerk. Im relativ trockenenTeil Ostafrikas zeigt sich durch die Abnahmeder Niederschläge vor allem eine Abnahme derBedeckung mit Gräsern und Buschwerk.Die bisherigen Exper<strong>im</strong>ente zeigen gegensätzlicheÄnderungen in Vegetationsbedeckung undNiederschlag. Weitere Modellexper<strong>im</strong>ente und diegleichzeitige Berücksichtigung der einzelnen tektonischenÄnderungen in einer einzelnen Modells<strong>im</strong>ulationwerden es ermöglichen, die Wichtigkeitder unterschiedlichen Einflussfaktoren für die Vegetationsentwicklungzur Zeit der Entwicklung deraufrecht gehenden Hominiden abzuschätzen.Mehr zum Thema1. www.marum.de/en/Page8307.html2. Die Frühzeit des Menschen. Der Weg zum Homosapiens. C. H. Beck, 5., vollständig neubearbeiteteund ergänzte Auflage, München 2008(C.H.Beck Wissen)3. Hay, W.W. (1996), Tectonics and Cl<strong>im</strong>ate. Geol.Rundsch., V.85, S. 409-4374. Steph, S., R. Tiedemann, M. Prange, J. Groeneveld,D. Nürnberg, L. Reuning, M. Schulz, andG. Haug (2006), Changes in Caribbean surfacehydrography during the Pliocene shoaling of theCentral American Seaway. Paleoceanography,21, PA4221, doi:10.1029/2004PA001092FörderungDFG-<strong>Forschung</strong>szentrum 15 und DFG-Exzellenzcluster309Geowissenschaften

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