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Forschung im HLRN-Verbund 2011

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79Abbildung 1: Sicht von oben auf einen Schnitt durch die Atmosphäre in 50 m Höhe. Dargestellt ist der vertikaleWind w (Rot entspricht Aufwinden, Blau Abwinden), wie er sich z.B. bei einer sommerlichen Hochdrucklageüber einem homogenem Untergrund ergäbe, s<strong>im</strong>uliert mittels LES. Das 2 km x 2 km großeGebiet links zeigt organisierte Strukturen breiter Abwindbereiche umgeben von Aufwinden. Die rechteGraphik entspricht dem 200 m x 200 m kleinen gekennzeichneten Ausschnitt und zeigt, bis zuwelchen Details die turbulenten Strukturen aufgelöst werden.das Grobstrukturs<strong>im</strong>ulationsmodell (engl.: largeeddys<strong>im</strong>ulation, LES) PALM und s<strong>im</strong>uliert realistischeWindfelder. PALM (PArallelisiertes LESModell) wurde innerhalb des letzten Jahrzehnts amInstitut für Meteorologie und Kl<strong>im</strong>atologie der UniversitätHannover entwickelt. Es ist in der Lage, dieturbulenten Windverhältnisse innerhalb der atmosphärischenGrenzschicht zu berechnen und typischerealistische Strukturen sehr präzise wiederzugeben(vgl. Abbildung 1).Das LES Modellgebiet, in dem die Strömungberechnet wird, repräsentiert einen Teil der Atmosphäreund bedient sich eines dreid<strong>im</strong>ensionalenregelmäßigen Gitters. Die Atmosphäre wirddabei in viele kleine Gitterboxen, deren Kantenlängeman als Gitterweite bezeichnet, unterteilt.Für jede Box berechnet das Modell einenWert der meteorologischen Größen, z.B. Windoder Temperatur. Aus all diesen Werten ergibt sichdann die komplexe dreid<strong>im</strong>ensionale Struktur derStrömung. In der unteren Atmosphäre existierenWirbel der unterschiedlichsten Größe (wenige Mill<strong>im</strong>eterbis zu einigen Kilometern <strong>im</strong> Durchmesser).Die Gitterweite des Modells best<strong>im</strong>mt dabeidie Größe der kleinsten Wirbel, die vom Modellnoch s<strong>im</strong>uliert werden können. Für die S<strong>im</strong>ulationzur Tragflügelumströmung müssen nochWirbel berücksichtigt werden, die mindestens eineGrößenordnung kleiner als die Spannweite desTragflügels sind. Dies erfordert eine sehr kleine Gitterweitevon nur 0.5 m. Gleichzeitig muss das Modellgebietaber groß genug gewählt werden, damitsich eine realistische atmosphärische Grenzschichtentwickeln kann, die sehr große Strukturenenthält (siehe Abbildung 1). Beide Bedingungenführen zu einer sehr hohen Anzahl an Gitterpunkten(mehr als 20 Milliarden). Die entsprechendextrem aufwändigen S<strong>im</strong>ulationen der atmosphärsichenGrenzschicht sind weltweit einmaligund erfordern selbst be<strong>im</strong> parallelen Einsatz von4096 Prozessorkernen Rechenzeiten von mehrerenWochen.Solch aufwändige S<strong>im</strong>ulationen sind derzeit<strong>im</strong> Rahmen der industriellen Flugzeugentwicklungnoch nicht realisierbar. Hier werden die anfangsgenannten statistischen Modelle eingesetzt. In unseremProjekt wird derzeit durch Vergleich mitden LES-Ergebnissen ermittelt, ob die statistischenModelle die atmosphärische Turbulenz hinreichendgenau beschreiben. Später soll dann diegrundsätzliche Wirkung atmosphärischer Turbulenzunterschiedlicher meteorologischer Szenarienauf den Strömungsabriss untersucht werden.Mehr zum Thema1. Raasch, S., Schröter, M., 2001. PALM-A largeeddys<strong>im</strong>ulation model performing on massivelyparallel computers, Meteo. Z., 10, 363-372.doi:10.1127/0941-2948/2001/0010-0363.FörderungDFG-Forschergruppe 1066Geowissenschaften

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