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Forschung im HLRN-Verbund 2011

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68Kl<strong>im</strong>awandel in Regionen zukunftsfähig gestaltenRegionale Anpassungsstrategien für die deutsche Ostseeküste (RADOST)U. Gräwe, H. Burchard, Leibniz Institut für Ostseeforschung,WarnemündeKurzgefasst• Einsatz von dynamischen Downscaling um globaleKl<strong>im</strong>as<strong>im</strong>ulationen (Auflösung 250km) in hoherregionaler Auflösung (1km) für die deutschenKüsten in der Ostsee zu s<strong>im</strong>ulieren• S<strong>im</strong>ulation von zwei IPCC Szenarien A1B und B1mit je zwei Realisierungen. Hierbei ist das A1BSzenario eher pess<strong>im</strong>itisch, das Bi Szenario eheropt<strong>im</strong>istisch.• Die hochaufgelösten Kl<strong>im</strong>as<strong>im</strong>ulationen sollenEntscheidungsträgern in Politik, Tourismus,Wirstschaft, Ämter zur Verfügung gestellt werden,um zukünftige Plannungen zu unterstützenDie RADOST-Projektregion umfasst die gesamtedeutsche Ostseeküste (Bundesländer Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern). DieseRegion ist ein sensibler, multifunktionaler Raum,zum einen geprägt von besonderer Erholungsqualität,zum anderen von internationaler Bedeutungfür den Natur- und Artenschutz. DerKüstenschutz ist eine wichtige öffentliche Aufgabe- die Stabilisierung der Uferlinie entlang derdeutschen Ostseeküste erfordert bereits heuteerhebliche Investitionsmittel, und die regionalenKüstenschutzbehörden sind wichtige Auftraggeberfür regionale Unternehmen. Insgesamt handelt essich um wirtschaftlich vergleichsweise schwacheund somit verwundbare Gebiete.Der Kl<strong>im</strong>awandel stellt die deutsche Ostseeküstenregionvor massive Anpassungserfordernisse.Folgen des Kl<strong>im</strong>awandels sind hierauf unterschiedlichen Ebenen zu erwarten: 1)Anstieg des Meeresspiegels, 2) Veränderungder Stärke und Häufigkeit von Stürmen sowiesee- und landseitigen Hochwasserereignissen,3) Änderungen der Strömungsdynamikund folglich von Sed<strong>im</strong>enttransporten, dadurchVeränderung von Küstenlinie und Bedingungenfür die Schifffahrt und 4) Veränderungender Wasserqualität der Küstengewässer durcherhöhte Durchschnittstemperatur und periodischveränderte Nährstoffeinträge aus den Zuflüssen,beispielsweise nach zunehmenden Starkregenereignissen.Veränderungen an diesen natürlichenParametern wirken sich in vielfältiger Weise aufdie regionale Wirtschaft aus. Ziel des RADOST-Vorhabens ist es Anpassungsstrategien für diedeutsche Ostseeregion zu erarbeiten auf derGrundlage verschiedener IPCC (IntergovernmentalPanel of Cl<strong>im</strong>ate Change, [1]) Szenarien für dienächsten 100 Jahre.Die numerischen S<strong>im</strong>ulationen werden mit dem3D-Zirkulationsmodell GETM (General EstuarineTransport Modell, [2]) durchgeführt, welchesdie physikalischen Zustandsvariablen Temperatur,Salzgehalt, Dichte, Strömung sowie die Oberflächenauslenkungberechnet. Die S<strong>im</strong>ulationenam <strong>HLRN</strong> werden auf einem 426×433×35 Gitterpunkteumfassenden Gitter mit einer horizontalenAuflösung von ca. 1 km durchgeführt. Die S<strong>im</strong>ulationenwerden mit den Atmosphären-Daten desGlobalmodells ECHAM5/MPI-OM von 1960-2100angetrieben, wurden aber am Deutschen Kl<strong>im</strong>arechenzentrummit Hilfe des CLM-Models für Europamit einer Auflösung von 18 km verfeinert.Dabei sind zwei CO 2 Szenarien ausgewählt, A1Bund B1. Hierbei ist das B1 Szenario das opt<strong>im</strong>istischere.Für beide Szenarien existieren jeweils zweiRealisierungen (Kl<strong>im</strong>aläufe). Ozeanische Randbedingungenwerden aus Kl<strong>im</strong>aläufen der gesamtenOstsee (räumliche Auflösung 3 Seemeilen) zuVerfügung gestellt [3].Aufgrund dieser hohen räumlichen Auflösunglassen sich die küstennahen Gewässer, insbesonderedie an die Ostsee direkt angrenzendenHaffe und Bodden, erstmalig realistisch inLangzeits<strong>im</strong>ulationen abbilden. Somit ist es auchmöglich Änderungen in dem Auftreten von Sturmflutenzu untersuchen. Dies ist ein wichtigerAspekt, da die Bemessung von Deichen oder demKüstenschutz entsprechend der zu erwartendenSturmfluthöhen ausgelegt werden muss. Des Weiterenwird es möglich sein Veränderungen <strong>im</strong> Sed<strong>im</strong>enttransportabzuschätzen, um so Aussagenzum Küstenschutz zu liefern. Durch die erhöhteräumliche Auflösung können Wasseraustauschprozessewesentlich besser s<strong>im</strong>uliert werden alsin grob-aufgelösten Modellen [3]. Somit ist es mitHilfe von Partikelmodellen möglich, Änderungen inden Austauschzeiten oder Austauschpfaden vonWassermassen zu erkennen.Als Beispiel für die Veränderungen, die erwartetwerden können, sind in der Abbildung 1 dieUnterschiede der Oberlächentemperaturen, bezogenauf den Referenzezeitraum 1971-2000, dargestellt.Beide Szenarien zeigen einen Anstieg derOberflächentemperaturen an, wobei der Anstiegfür das A1B Szenario mit 2.5-3 ◦ C deutlich stärkerist als für das B1 Szenario. Die S<strong>im</strong>ulationen zeigendes Weiteren, dass Temperaturextrema, dieheute an etwa 5 Tagen <strong>im</strong> Jahr auftreten, zum En-Geowissenschaften

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