Generation Vielfalt. - Universität Kassel
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Zusammenhang von Studium und Beruf? 97<br />
großen Mehrheit bereits in der Anfangsphase der Berufstätigkeit eine enge<br />
Passung. Zwar hält die Mehrheit der Absolventinnen und Absolventen ihr<br />
Studienfach nicht für den einzig richtigen Weg zur Vorbereitung auf ihre<br />
berufliche Tätigkeit, aber dennoch können die meisten die im Studium erworbenen<br />
Qualifikationen verwenden. Dabei sind die Unterschiede nach<br />
Fachrichtungen geringer, als man aufgrund vieler verbreiteter Deutungen erwarten<br />
würde.<br />
Widersprüchlich im Hinblick auf die verschiedenen Dimensionen ordnen sich<br />
die Absolventinnen und Absolventen der Ingenieurwissenschaften ein: Sie<br />
betrachten die inhaltliche Beziehung von Studium und Beruf als relativ gering,<br />
aber sie sind höchst selten der Ansicht, dass ihre Tätigkeit kein Studium erfordern<br />
würde oder dass ihre berufliche Situation angesichts ihrer Ausbildung<br />
unangemessen sei. Hier kommt sicherlich zum Tragen, dass sich das klare<br />
fachliche Bild des Ingenieurs durch Mechatronik, Informatisierung und durch<br />
zunehmende Verbindung von organisatorischen und ökonomischen Aufgaben mit<br />
technischen Funktionen in Wanken gerät, aber eine Auflösung klarer vertikaler<br />
Linien zwischen dem TH-Ingenieur, dem FH-Ingenieur und dem Techniker keinen<br />
„Fall nach unten“ signalisiert. Letzteres lässt sich im Vergleich zu den<br />
Naturwissenschaftlern zeigen, wo die Grenze zwischen dem Akademiker und dem<br />
Laboranten schärfer gezogen wird und deshalb ein höherer Anteil von Chemikern<br />
und Biologen sich in einer nicht angemessenen Situation fühlt.