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Generation Vielfalt. - Universität Kassel

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112 Region und regionale Mobilität<br />

und der Aufnahme einer ersten Tätigkeit geringfügig länger als bei den Nicht-<br />

Mobilen (3,1 Monate bei den Nicht-Mobilen, 3,4 Monate bei den Mobilen).<br />

Diese Ergebnisse – positivere Werte bei Einkommenshöhe, Passgenauigkeit<br />

der Tätigkeit und Berufszufriedenheit bei einer gleichzeitig etwas längeren<br />

Suchdauer – sind durchaus plausibel. Größere Schwierigkeiten, vor Ort eine<br />

Beschäftigung zu finden, kann als wichtiger Faktor für die Bereitschaft zu<br />

regionaler Mobilität gesehen werden. Gleichzeitig steigt die Bereitschaft zur<br />

Mobilität, je höher der dadurch zu erwartende Gewinn („besserer Job“) ist.<br />

Besonderheiten der West-Ost-Mobilität: Aufgrund der Ost-West-Disparitäten<br />

auf dem Arbeitsmarkt treffen die oben genannten Ergebnisse für die<br />

Absolventinnen und Absolventen, die von den alten in die neuen Bundesländer<br />

mobil sind, nur eingeschränkt zu. Durch das hohe regionale Lohngefälles liegt das<br />

Durchschnittseinkommen von Absolventinnen und Absolventen, die aus den alten<br />

in die neuen Länder ziehen, unter dem Einkommen der westdeutschen<br />

Absolventinnen und Absolventen, die nicht mobil sind. Bei den Männern sind das<br />

-3 Prozent, bei den Frauen sogar -11 Prozent. Umgekehrt sind die Einkommenszugewinne<br />

bei Mobilität von Ost nach West am höchsten (bei Männern +33 Prozent<br />

im Vergleich zu nicht-mobilen Ostdeutschen, bei Frauen +25 Prozent). Auch<br />

unbefristete Beschäftigungen sind für West-Ost-Mobile seltener als für Sesshafte,<br />

die in den alten Bundesländern bleiben. Bei der Ausbildungsadäquanz zeigt sich<br />

hingegen keine Verschlechterung bei West-Ost-Mobilen. Bei der Fachnähe der<br />

Tätigkeit ist bei West-Ost-Mobilität ein positiver Einfluss festzustellen. Anders als<br />

bei den anderen mobilen Absolventinnen und Absolventen verbessert sich die<br />

allgemeine Berufszufriedenheit bei den West-Ost-Mobilen nicht. Das kann in den<br />

Einschränkungen beim Einkommensniveau und der unbefristeten Beschäftigung<br />

begründet sein.<br />

Zusammengefasst zeigen die Ergebnisse der Absolventenbefragung ein hohes<br />

Maß an regionaler Mobilität, sowohl vor als auch nach dem Studium. Gleichzeitig<br />

zeigt sich die bekannte Bedeutung regionaler Gegebenheiten auf den Arbeitsmarkt<br />

für Hochschulabsolventen, also der hohen Bedeutung von Agglomerationsräumen<br />

als Beschäftigungsort für Hochschulabsolventen. Das Ausmaß regionaler Mobilität<br />

ist dadurch stark vom Regionstyp des Hochschulstandortes beeinflusst: In den<br />

Metropolen und Agglomerationsräumen ist ein geringeres Maß an Mobilität<br />

notwendig. Absolventinnen und Absolventen ostdeutscher Hochschulen sind<br />

durchschnittlich nicht mobiler, sondern sogar weniger mobil (hier wurde auf die<br />

Begrenztheit der vorliegenden Daten hingewiesen). Die West-Ost-Mobilität weist<br />

zudem eigene Besonderheiten auf. Als individuelle Einflussfaktoren auf das Mobilitätsverhalten<br />

zeigen sich die bekannten Merkmale: Alter, Abschlussart, einzelne<br />

Fächer, Haushalt mit Kindern und in geringem Maß auch Geschlecht sowie<br />

soziale Herkunft. Es bestätigt sich auch, dass sich regionale Mobilität für die<br />

Absolventinnen und Absolventen „lohnt". Mobile Absolventinnen und Absol-

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