Generation Vielfalt. - Universität Kassel
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Region und regionale Mobilität 101<br />
interessant. Die Arbeitsmarktregionen stellen demgegenüber einen Vorteil dar,<br />
weil sie nach funktionalen Kriterien ausgewählt sind. 13 Die Arbeitsmarktregionen<br />
sind jedoch so definiert, dass sie sich gegenseitig ausschließen. Dieses Abgrenzungskriterium<br />
ist für die vorliegende Auswertung der Absolventenbefragung<br />
eine unnötige Einschränkung. Einerseits ist in Regionen mit einem Arbeitsmarkt<br />
mit geringer Anziehungskraft für Pendlerinnen und Pendler die Arbeitsmarktregion<br />
durch die Abgrenzung vergleichsweise klein. So ist zum Beispiel die Arbeitsmarktregion<br />
Marburg auf den Kreis Marburg begrenzt, vergleichbares gilt für<br />
die Arbeitsmarktregionen Fulda, Freiburg oder Osnabrück. Im Verständnis der<br />
dort angesiedelten Hochschule umfasst die Region der Hochschule jedoch eine<br />
größere Region. Auch in Agglomerationsräumen sind die Arbeitsmarktregionen<br />
begrenzter als die nun festgelegten Hochschulregionen: während beispielsweise<br />
Karlsruhe und Pforzheim zwei voneinander abgegrenzte Arbeitsmarktregionen<br />
darstellen, wurde der Kreis Pforzheim in die Hochschulregion der <strong>Universität</strong><br />
Karlsruhe einbezogen. Aufgrund dieser Einschränkung wurde in einer Reihe von<br />
Regionen von der Arbeitsmarktregion abgewichen und größere Hochschulregionen<br />
festgelegt. Dies erfolgte in Absprache mit den einzelnen Hochschulen.<br />
Stellenweise wurde dabei auf Regionsdefinitionen zurückgegriffen, die bereits an<br />
den einzelnen Hochschulen in Gebrauch sind. Die so festgelegten Hochschulregionen<br />
umfassen jeweils mehrere Kreise 14 und überschneiden sich stellenweise.<br />
Die Hochschulregion Marburg umfasst beispielsweise die Kreise Marburg-Biedenkopf,<br />
Gießen, Lahn-Dill-Kreis, Siegen-Wittgenstein, Waldeck-Frankenberg<br />
und den Schwalm-Eder-Kreis. In diesem Fall liegen Überschneidungen mit den<br />
Hochschulregionen der <strong>Universität</strong> Gießen, <strong>Kassel</strong> und Siegen vor.<br />
Während die Herkunftsregion Aufschluss über die Mobilität vor dem Studium<br />
gibt und die Verbleibsregion über die Mobilität nach dem Studium, wurden<br />
zusätzlich Mobilitätstypen gebildet, die sowohl die Mobilität vor als auch nach<br />
dem Studium einbeziehen. Da an dieser Stelle die Mobilität im Hinblick auf die<br />
Beschäftigungssituation interessant ist, wird die Mobilität nach dem Studium<br />
anhand des Ortes der derzeitigen Beschäftigung definiert (und nicht nach dem<br />
Wohnort). Das regionale Mobilitätsverhalten der Absolventinnen und Absolventen<br />
wurde in vier Typen unterteilt:<br />
• „Sesshaft“: Absolventinnen und Absolventen, die aus der Hochschulregion<br />
kommen (Schulabschluss) und eine Beschäftigung in der Hochschulregion<br />
haben.<br />
13 Die Arbeitsmarktregionen von Eckey, Kosfeld und Türck beruhen auf einer Faktorenanalyse, die<br />
Pendlerzahlen, Pendelzeit und eine Mindestgröße der Einwohner einer Region berücksichtigt.<br />
14 Mit Ausnahme einer Hochschule.