Generation Vielfalt. - Universität Kassel
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110 Region und regionale Mobilität<br />
7.6 Lohnt sich Mobilität?<br />
Welchen Nutzen hat die regionale Mobilität für die Absolventinnen und<br />
Absolventen? In früheren Studien wurde bereits festgestellt, dass sich regionale<br />
Mobilität tendenziell positiv auf die berufliche Situation auswirkt (Rolfes 1996,<br />
Hacket 2009, S. 155f., S. 199). Dies trifft auf mehrere Aspekte zu, die als<br />
Indikatoren für den beruflichen Erfolg gesehen werden können:<br />
Höheres Einkommen: Die Absolventinnen und Absolventen, die für ihre<br />
derzeitige Beschäftigung die Hochschulregion verlassen haben, verdienen<br />
durchschnittlich mehr als die nicht mobilen Absolventinnen und Absolventen<br />
(aufgrund des unterschiedlichen Lohnniveaus wird hier nach Geschlecht und nach<br />
alten und neuen Bundesländern unterschieden):<br />
In den alten Bundesländern verdienen männliche Absolventen durchschnittlich<br />
elf Prozent mehr, in den neuen Bundesländern sogar 18 Prozent.<br />
Bei den Absolventinnen fallen die Unterschiede etwas geringer aus, aber auch<br />
sie verdienen mehr: in den alten Bundesländern neun Prozent, in den neuen<br />
Bundesländern sechs Prozent (die Unterscheidung nach Bundesländern bezieht<br />
sich auf das Bundesland der derzeitigen Beschäftigung).<br />
Ausbildungsadäquate Beschäftigung: Die mobilen Absolventinnen und<br />
Absolventen schätzen die Angemessenheit der beruflichen Tätigkeit zur Ausbildung<br />
höher ein als die nicht-mobilen. Die Angemessenheit der beruflichen<br />
Tätigkeit wird von 88 Prozent der Mobilen positiv eingeschätzt, bei den Nicht-<br />
Mobilen sind dies lediglich 83 Prozent (vgl. Tabelle 7.1).<br />
Der positive Effekt der Mobilität auf die Ausbildungsadäquanz fällt bei den<br />
männlichen Absolventen stärker aus als bei den Frauen. 92 Prozent der<br />
männlichen Mobilen haben eine ausbildungsadäquate Beschäftigung, bei den<br />
Nicht-Mobilen trifft dies auf 87 Prozent zu. Bei den Frauen sind 85 Prozent der<br />
mobilen ausbildungsadäquat beschäftigt, bei den nicht-mobilen Frauen sind es 80<br />
Prozent.<br />
Fachnahe Tätigkeit: Auch die Einschätzung, dass die Beschäftigung eine hohe<br />
Affinität zum studierten Fach aufweist, fällt bei den mobilen Absolventinnen und<br />
Absolventen positiver aus. 86 Prozent geben an, fachnahe Tätigkeiten auszuführen,<br />
bei den Nicht-Mobilen sind es 83 Prozent. Diese Tendenz zeigt sich<br />
allerdings nicht bei allen Fächern: Während dieser positive Effekt vor allem bei<br />
den Geistes- und Sozialwissenschaften, Mathematik, Natur- und Rechtswissenschaften<br />
festzustellen ist, ist der Effekt bei Informatik negativ (allerdings<br />
auf einem insgesamt sehr hohen Niveau).