Komorbidität bei Pathologischem Glücksspiel - Landesstelle ...
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Hintergrund<br />
INFORMATIONEN ZUM GLÜCKSSPIELEN<br />
In Deutschland hat sich der gesamte <strong>Glücksspiel</strong>markt in den letzten Jahren zu einem bedeutenden<br />
Wirtschaftsfaktor entwickelt. 2006 beliefen sich die Umsätze für alle <strong>Glücksspiel</strong>e (ausgenommen<br />
ausländische Anbieter) in Deutschland auf 27,62 Mrd. Euro (Meyer, 2008).<br />
Das Spielen um Geld ist für eine große Zahl der Deutschen eine gelegentliche oder regelmäßige<br />
Form der weitgehend unproblematischen Unterhaltung und Freizeitgestaltung. Nach einer repräsentativen<br />
Studie im Jahr 2006 (Bühringer et al., 2007) haben 71,5% (37 Mio.) der erwachsenen Deutschen<br />
bereits einmal in ihrem Leben an einem <strong>Glücksspiel</strong> teilgenommen, 49,4% (25,7 Mio.) spielen<br />
da<strong>bei</strong> regelmäßig. Geht man von einer regionalen Gleichverteilung der Spieler aus, dann ergeben<br />
sich für Bayern entsprechend folgende Absolutwerte: 5,6 Mio. bzw. 3,9 Mio.<br />
Ein Teil der Spieler entwickelt ein riskantes Spielverhalten und verliert da<strong>bei</strong> völlig die Kontrolle über<br />
das <strong>Glücksspiel</strong>. Vielen Personen sind die Risiken ihres Verhaltens nicht bekannt. Spätestens seit<br />
dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts im März 2006 und dem verabschiedeten <strong>Glücksspiel</strong>staatsvertrag<br />
sind auch die negativen Konsequenzen des <strong>Glücksspiel</strong>s vermehrt in den Fokus der<br />
Öffentlichkeit gerückt.<br />
Spielertypologie<br />
Die meisten Spieler lassen sich einer der folgenden Gruppen zuordnen:<br />
Soziale<br />
Spieler<br />
Größte Gruppe unter<br />
den <strong>Glücksspiel</strong>ern<br />
Unterhaltung, Freizeitgestaltung<br />
Kein auffälliges<br />
Spielverhalten<br />
Professionelle<br />
Spieler<br />
Kleine Gruppe unter den<br />
<strong>Glücksspiel</strong>ern<br />
Eher im illegalen Bereich<br />
Verdienen Lebensunterhalt<br />
mit <strong>Glücksspiel</strong>en<br />
Distanziertes und kontrolliertes<br />
Verhältnis zum<br />
Spielen<br />
Problematische<br />
Spieler<br />
Sind gefährdet<br />
Befinden sich in Übergangsphase<br />
Merkmale: Schuldgefühle,<br />
erste Vernachlässigung<br />
von Verpflichtungen,<br />
erste höhere<br />
Geldverluste<br />
Pathologische<br />
Spieler<br />
Schwerwiegende<br />
Probleme mit<br />
<strong>Glücksspiel</strong><br />
Unkontrolliertes<br />
Spielverhalten<br />
PRAXISHANDBUCH GLÜCKSSPIEL II Basiswissen Seite 4/2