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Fachwerk 2015

Das Magazin der Denkmalpflege des Kantons Bern

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AKTUELL: SCHLÖSSER | ACTUEL: CHÂTEAUX2301 Belpart spektakulär waren, regte dieDenkmalpflege an, das vorgeseheneRaumkonzept zu überdenken unddiese Preziosen in die Planung einzubeziehen.Diese Neubeurteilung wurdenicht zuletzt durch die Erkenntnishervorgerufen, dass das ganze Obergeschossdes Osttraktes ursprünglichein einziger grosser Festsaal gewesenwar, der durch eine seltene, inweiten Teilen erhaltene, intarsierteFelderdecke abgeschlossen wurde.Dank der vorgesehenen Nutzung derRäumlichkeiten als Musikschule fürdas Gürbetal und der Flexibilität der01 Belp, Dorfstrasse 21, Altes Schloss.Festsaal von 1644 im Obergeschossdes Nordost-Flügels. Ansicht Süd- undOstwand. Umbau und Restaurierung2013/2014: GHZ Architekten AG, Belp;Fischer & Partner AG Restauratoren,Bern.02 Bern, Gerechtigkeitsgasse 78. Bollenfries,Pfauenaugen und Arabeske, um1590.03 Zollikofen, Schlössli Büelikofen. Groteskenmalerei,um 1615.04 Burgdorf, Grosshaus. Dekorationsmalereiim Festsaal, um 1635.Planenden wurde es möglich, denFestsaal in seiner ganzen ursprünglichenAusdehnung wiederherzustellenund ihn als repräsentativen Konzertsaaleinzurichten. Dabei musste fürdie vollständig verlorene Vertäferungder Wände eine Lösung gefundenwerden, die auch den künftigen akustischenAnforderungen an einen Konzertsaalgenügen musste (Abb. 01).Das Festsaal-DekorationssystemBei der Belper Dekorationsmalereihandelt es sich um ein System, dasim Grundsatz mit einfachen scheinarchitektonischenMitteln wie etwakonturierten Rahmungen und Randstreifenmit Volutenecken die Architekturteileder Fenster- und Türöffnungenakzentuiert.Der im Rohbau einfach verputzteRaum mit der prachtvollen intarsiertenFelderdecke war ursprünglich miteinem Wandtäfer verkleidet, das darüberbis zur Decke eine umlaufendeFrieszone mit polychromer Dekorationsmalereifreiliess. Der besterhalteneTeil dieses gemalten Frieses befindetsich auf der Südwand und zeigteine Abfolge von buntem, lockeremRankenwerk, das bereichert wirdErhaltungszustandund malerischeQualität der entdecktenDekorationsmalereiensindbemerkenswert.durch Elemente einer Hirsch- und einerWildschweinjagd sowie einigeneingestreuten naturalistisch gemaltenSingvögeln (Abb. 05).Neben dieser Frieszone – und mit diesereng verbunden – bilden die Untersichtender Fenster- und Türleibungeneinen zweiten Schwerpunkt fürgemalte Dekorationen (Abb. 33). Aneinigen Beispielen hat sich hier dieMalerei in einem nahezu unberührten,durch keine vorausgehenden Eingriffeverunklärten Zustand erhalten. Diesermöglicht uns unschätzbar wertvolleund unmittelbare Einblicke in den Detailreichtumund die Farbigkeit dieserArt von Malerei (Abb. 13–16).

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