15.08.2015 Aufrufe

Fachwerk 2015

Das Magazin der Denkmalpflege des Kantons Bern

Das Magazin der Denkmalpflege des Kantons Bern

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN
  • Keine Tags gefunden...

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

54 BERICHTE | RAPPORTS01Der gesamtheitliche LösungsansatzMit einer ausserordentlichen Liebe fürs Detail und einem beispielhaften Blick für dasgesamte Ensemble wurde die Liegenschaft «Saali» im vergangenen Jahr restauriert.Die Liegenschaft «Saali» liegt auf ca. 1200 m. ü. M. zwischenSchönried und Saanen. Der Panoramablick auf dieLandschaft und die Alpen des Saanenlandes ist überwältigend.Zum 1708 gebauten Bauernhaus mit Gemüsegartengehören vier Scheunen und der vermutlich einzigeSodbrunnen des Saanenlandes. Das Saali war das sogenannteHeimwesen, also der Talbetrieb, eines Landwirtschaftsbetriebesin der typischen Dreistufenbewirtschaftungdieser Gegend, zu der auch eine Vorsass und eine Alpgehörten. Aus Kaufverträgen geht hervor, dass das Saaliim frühen 18. Jahrhundert im Besitze des Kastlans Johannesvon Siebenthal (1693–1771) war. Das Amt des Kastlanswar das höchste politische Amt der Landschaft Saanen.Beachtlicher BestandDer originale Mittelteil der Südfassade von 1708 wurde im19. Jahrhundert beidseitig mit je einem Anbau erweitert.Typologisch entspricht das Bauernhaus der ortsüblichenBauweise mit gemauertem Sockelgeschoss, dem Stubengeschossals Ständerkonstruktion und dem Gadengeschossin Blockbauweise. Die kleinen Fenster im Firstgadenaus der Bauzeit werden von Malereien begleitet:Rechts ist der Kranich des Wappens von Saanen dargestellt,links das Wappentier von Bern. Der Berner Bär istetwas tiefer und weiter aussen positioniert, er blickt nachrechts (heraldisch wäre die linksseitige Darstellung korrekt)und ist dem Kranich untergeordnet, woraus die selbstbewusstepolitische Haltung der Saaner gegenüber der Obrigkeitablesbar ist. Die Inschriften waren von blossemAuge kaum mehr erkennbar und konnten deshalb nur teilweisewiederhergestellt werden.Im Innern des Bauernhauses blieb die Struktur weitgehendintakt. Nebst den beiden Stuben ist der fürs Saanenlandtypische Bretterkamin in der offenen Rauchküche erwäh-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!