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Fachwerk 2015

Das Magazin der Denkmalpflege des Kantons Bern

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BERICHTE | RAPPORTS5501 Das Bauernhaus «Saali» von 1708, wunderbar eingebettet in dieliebliche Landschaft des Saanenlandes.02 Detailausschnitt des Giebelfeldes mit den aufgefrischtenMalereien. Rechts ist der Kranich von Saanen zu erkennen.03 Blick ins Badezimmer.02 03nenswert. Sogar die zugehörigen Gerätschaften wie Turnerund Chessi sind ebenso noch vorhanden wie der ehemaligeMilchgaden im Erdgeschoss und der Käsegaden imObergeschoss.Im östlichen Anbau hatten Vorfahren des früheren Eigentümerseine Wagner-Werkstatt eingerichtet, welche jahrelangunangetastet blieb. Zahlreiche Wagnerwerkzeuge unddazugehörige historische Materialien sind erhalten. Im Gadengeschossbefanden sich eine Reihe von Gebrauchsgegenständen,unter anderem Geräte für die Gewinnung desKirschensaftes zur Herstellung von sogenanntem Kirschmus,welches für die Produktion des bekannten «Saanensenfs»diente. All diese Geräte geben einen Einblick in 300Jahre Wirtschaftsgeschichte des Saalis.Das Gesamtwerk erhaltenEine engagierte Bauherrschaft, ein erfahrener Architekt vorOrt und der Einbezug des lokalen Historikers trugen dazubei, dass die Liegenschaft Saali aussergewöhnlich sorgfältigrestauriert wurde und als Gesamtwerk erhaltenbleibt. Ein Glücksfall ist, dass beim letzten Besitzerwechseldas Heimwesen Saali nicht zerstückelt wurde, sondernin seiner Gesamtheit weitergegeben werden konnte. In denumsichtigen Händen der neuen Eigentümerschaft wird dasgesamte Anwesen weiter gepflegt und sorgfältig restauriert.In einem ersten Schritt wurde das schützenswerteBauernhaus saniert und ertüchtigt.Liebe zum DetailDas Dach ist wieder mit Holzschindeln gedeckt, das Holzder Fassade sonnenverbrannt, die Malereien und das Zierwerksind nach Befund farbig gefasst und der Vorplatz mitFlusssteinen gepflästert. Das Saali steht damit fast wie inalten Zeiten in der lieblichen Landschaft. Im Innern kann inder Rauchküche wieder ein offenes Feuer entfacht werdenund die gemütlichen Stuben laden zum Verweilen. DieNasszellen sind innerhalb der bestehenden Struktur untergebrachtund modern ausgestattet. Der Mix der historischenOberflächen mit den neuen architektonischen Elementenergibt ein reizvolles Miteinander. Der einzigartigeSodbrunnen funktioniert nach wie vor, er soll bald eineZugvorrichtung und eine neue Überdachung erhalten.Ebenso erfreulich ist die geplante Ergänzung des Obstgartensmit Kirsch- und Obstbäumen.Fabian SchwarzSaanen, Löchlistrasse 11Massnahmen: Sanierung und Ausbau, 2014Bauherrschaft: Familie Best, JussyArchitekten: Verena Best-Mast, architecte SIA, CESCHMA, Jussy, (Projekt/Restaurierung); Jaggi & Partner AG, Gstaad (Ausführung)Historische Untersuchung: Bendicht Hauswirth, SaanenDenkmalpflege: Fabian Schwarz (Bauberatung)

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