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Fachwerk 2015

Das Magazin der Denkmalpflege des Kantons Bern

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BERICHTE | RAPPORTS5901 Der Hauptkorridor mit unter den Decken eingebauten Metallrahmenfür die Erdbebenertüchtigung.02 Das völlig verwitterte Porträt Heinrich Pestalozzis vor derRestaurierung. Die direkt angrenzenden Eichenranken befindensich in sehr gutem Zustand.03 Der neue Kopf Heinrich Pestalozzis im Rohzustand, nach einemGipsmodell nachgegossen und ins Relief eingesetzt.02 03möglichst zu erhalten, beschloss man die Ertüchtigung derbestehenden Decken. Unter den Decken, den Wänden undTrägern entlang, wurden Metallrahmen angebracht, derenEcken kreuzförmig verbunden sind. Die Metallkonstruktionenwerden verkleidet und nicht mehr sichtbar sein.Fensterrestaurierung: ein IdealfallNach mehr als hundert Jahren präsentierten sich die charakteristischenoriginalen Fenster mit differenzierter Sprossenteilungin recht gutem Zustand. Der Auftrag für die Restaurierungund Ertüchtigunging ging an eine hierfürspezialisierte Firma, welche über die nötige Erfahrung unddas entsprechende Fachwissen verfügt. Die Fensterflügelwurden sorgfältig demontiert, in der Werkstatt geflickt undmit Isoliergläsern versehen. Die Rahmen wurden an Ortaufgefrischt, die originalen Beschläge restauriert. Ausdenkmalpflegerischer Sicht ist die Erhaltung der Fensterein Idealfall: Die enorme energietechnische Verbesserungist kaum sichtbar, die historischen Fenster tragen wesentlichzu einer stimmigen Atmosphäre im Schulgebäude bei.Die Bereitschaft, sich auf eine Restaurierung einzulassen,ist der Bauherrschaft hoch anzurechnen.Restaurierung «Pestalozzi»-ReliefDas qualitätvolle Relief über dem ostseitigen Haupteingangmit einem Portrait des berühmten Pädagogen HeinrichPestalozzi und reichem floralem Zierwerk besteht ausKalkstandstein aus dem Steinbruch Hauterive bei Neuenburg.Es wies das für den gelblichen Stein typische Schadensbildauf: Einige Bereiche wirkten wie neu, unmittelbarangrenzende hingegen waren stark abgebaut. Unglücklicherweisewar ausgerechnet der Kopf des Namensgebersvöllig verwittert und musste ersetzt werden. Auf demDachboden fand sich ein Gipsmodell eines sehr ähnlichenReliefs, überraschenderweise mit anderen Dimensionen.Offenbar handelt es sich um ein Modell desselben Autorsfür ein anders Portal oder um einen Vorentwurf. Der Kopfallerdings erwies sich als identisch. Mithilfe eines Gumminegativswurde dieser aus Mörtelmasse neu gegossen undüber dem Haupteingang eingesetzt. Die übrigen Teile desReliefs werden lediglich gereinigt und kleine Fehlstellenaufgemörtelt. So wird der bekannte Schulhaus-Namensgeberwie eh und je wohlwollend-nachdenklich auf die eintretendenSchüler und Schülerinnen herabblicken.Thun, Stockhornstrasse 23-25Massnahmen: Gesamtsanierung, 2013-<strong>2015</strong>Bauherrschaft: Stadt ThunArchitekten: müller verdan architekten, ZürichRestauratoren: Fischer & Partner AG, BernDenkmalpflege: Stefan Moser (Bauberatung)Beiträge: Kanton (Lotteriefonds/POM)Stefan Moser

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