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Fachwerk 2015

Das Magazin der Denkmalpflege des Kantons Bern

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AKTUELL: SCHLÖSSER | ACTUEL: CHÂTEAUX902 03Aus mittelalterlichen Steinburgenwerden SchlösserDas Verhältnis Berns zu den Burgenwar im Mittelalter ein zwiespältiges.Im 13. Jahrhundert wuchs die neu gegründeteStadt auf; gleichzeitig geschahder steinerne Ersatz ältererHolz-/Erdburgen und die Burgen erhieltenihre monumentale Gestalt.Die frühen Bewohner Berns sahen imganzen Land das Aufwachsen beeindruckenderSteinburgen. Im 14. Jahrhundert,als der Adel Bern als Bedrohungfür den eigenen Machtanspruchwahrnahm, kam es zu kriegerischenAuseinandersetzungen, in denen BernBurgen brach. Andere Burgen gelangtendurch Kauf der entsprechendenHerrschaftsrechte in den Besitzder Stadt, die sie durch Vögte wahrnehmenliess. Bern trat damit in dieFussstapfen des Adels. Diese Übernahmeadeliger Funktionen hat ihrensprechenden Ausdruck in der Pflegeder zahlreichen Vogteisitze und derWappenmalereien an den Aussenmauernerhalten, einer bis ins 20.Jahrhundert geübten Erneuerungstätigkeit.Bern erhielt und erneuerteauch die demonstrativen Herrschaftsbautenund Herrschaftssäle der übernommenenSchlösser. Diese durchkontinuierliche Nutzung konservierendeTätigkeit der Republik und desspäteren Kantons Bern hat eine stattlicheAnzahl von Burgen sukzessivezum Schloss umgewandelt und damiterhalten. Das Verantwortungsbewusstseinfür diese profanen Spitzenbautenerhielt sich bis ganz ans Endedes 20. Jahrhunderts. In einem langfristigenProgramm erneuerte derKanton seine Schlösser und präsentiertesie beim Stadtjubiläum von1991 mit Stolz.Aufstieg des Stadtberner AdelsAb dem 15. Jahrhundert übernahmenstadtbernische Geschlechter mit Zustimmungund zur Entlastung derRepublik durch Kauf, Heirat undErbgang weitere private Grundherrschaftenmit den zugehörigen Burgen.Es sind vor allem im 15. und 16.Jahrhundert aufgestiegene Geschlechter,die sich mit dem Erwerbvon Herrschaftsrechten und privilegiertemBoden mit der Aura des altenAdels umgaben. Entsprechend bautensie die Burgen zu Schlössern um,indem repräsentative und der Bequemlichkeitdienende Elemente inEine Wende trat imdritten Viertel des17. Jahrhundertsein: Die Übernahmeder Palastform fürdas Schloss.den Vordergrund traten: Mit gemeinsamenTreppenanlagen schloss manmehrere Trakte zusammen, Raumnutzungenund -grösse wurden differenziert,die Ausstattung bereichert.Noch legte man Wert auf Symboledes ritterlichen Adels, indem Türmeerhöht wurden, Ecktürmchen denDachfuss belebten, hohe steile Dächerdie Gesamterscheinung der Anlagennoch bedeutender machten.Repräsentative Höfe entstanden, derstandesgemässe Empfang bereits imFreien wurde zum Thema.Eine eigentliche Wende trat im drittenViertel des 17. Jahrhunderts ein: Derrestlose Verzicht auf wehrtechnischeReminiszenzen und die Übernahmeder Palastform für das Herrschafts-

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