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Fachwerk 2015

Das Magazin der Denkmalpflege des Kantons Bern

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IM GESPRÄCH | DIALOGUE47ich in jungen Jahren im Vorstandder Käsereigenossenschaft sowiePräsident des Getreidezentrums warund als OK-Präsident zwei Schwingfestemitorganisiert habe, bin ichhier gut integriert. Die Einwohner anerkennen,was wir investiert haben.Wir stellen ein Naherholungsgebietzur Verfügung, ohne dafür Rechnungzu stellen. Die Gemeinde räumt dafürden Hundekot weg, das funktioniertgut.Restaurierung und Unterhalteines Schlosses sind aufwändig– was bedeutet das für Sie?1994 haben wir viel aufgelaufenenUnterhalt übernommen und auch derLandwirtschaftsbetrieb musste denneuen Vorgaben der Agrarpolitik angepasstwerden.Wir müssen heute die betriebswirtschaftlichenAspekte mitberücksichtigen,die Anlage muss unterhaltenwerden. Wenn der Eindruck entsteht,dass ich alles gratis zu leisten vermöge,da ich für schweizerische Verhältnisseviel Land und Wald besitze,so stösst mir das jeweils bitter auf.Der Finanzierungsanteil durch Vermietungenund Führungen ist heutestark rückläufig, die Konkurrenzgrösser geworden. Ich erlaube mirzudem, nur noch die Rosinen zupicken. In meinem Alter möchte ichnicht mehr bis in die Morgenstundenaufräumen. Hochzeiten beispielsweisenehmen wir meist nur noch,wenn das Brautpaar zum dritten Malheiratet, dann sind weniger Leuteda, sie sind ruhiger und wollen einfachan einem schönen Ort feiern.Bei der Übernahme habe ich mit derRenovation der Gartenmauern anstattdes Schlossinneren begonnen,was mein Vater nie begriffen hat.Glücklicherweise hatte er 1985–1986noch das Dach saniert. Geholfen hatuns auch die Tatsache, dass wirPraktiker sind und gewisse Arbeitenselber erledigen konnten. Zudem habenwir das Glück, ab und zu vonDritten Beiträge an Restaurierungenzu erhalten.Einen ganz wesentlichen Einflusshatte in den ersten Jahren HeinzZwahlen von der Denkmalpflege, erwar für mich mein denkmalpflegerischerLehrmeister. Sein väterlicherUmgangston hat zum guten Startbeigetragen. Er hat uns immer unterstützt.Wir sind sehr dankbar für dieBeiträge der Denkmalpflege undschätzen das über all die Jahre stetsausgezeichnete, konstruktive Verhältnis.Das ermöglicht uns, die Arbeitenqualitativ richtig und auf einemhohen Standard auszuführen.Wie sieht die Zukunftsplanungaus?Wir sind uns bewusst, dass unsereKinder voraussichtlich mit den Herausforderungenanders umgehenwerden. Wichtig ist, dass zumindesteiner der Söhne die Bauernausbildungabsolviert, da die Zukunftsplanungim Rahmen des bäuerlichenBodenrechts weitergeführt wird. Ichsehe meine Aufgabe auch darin,dass ich die Miterben für die Geschichteder vergangenen elf Generationensensibilisieren kann. Zudemspielt es eine wichtige Rolle, wensich unsere Kinder als Partner/Partnerinaussuchen.Für mich ist entscheidend, dass dasGebäude auch in Zukunft unterhaltenwird. Kontinuität ist wichtig. Manmuss hier in Generationen und nichtin Legislaturen denken.Aufgezeichnet von Michael Gerber02

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