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Zeitschrift des Deutschen Olympischen Sportbundes und der ...

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Am 24. Juli dieses Jahres hatte sich das Präsidium <strong>des</strong><br />

<strong>Deutschen</strong> <strong>Olympischen</strong> Sportbun<strong>des</strong> (DOSB) gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

für eine Bewerbung um die <strong>Olympischen</strong> Winterspiele 2018<br />

ausgesprochen. Von diesem Tag an arbeitete ein Mann mit Hochdruck<br />

an <strong>der</strong> Aufgabe, bis zur Bewerbungsentscheidung durch das<br />

Plenum <strong>des</strong> DOSB am 8. Dezember in Hamburg ein überzeugen<strong>des</strong><br />

erstes Konzept für eine Kandidatur Münchens, Garmisch-Partenkirchens<br />

<strong>und</strong> Schönaus vorzulegen: Wilfrid Spronk, <strong>der</strong> von Münchens<br />

Oberbürgermeister Christian Ude beauftragte Koordinator<br />

sämtlicher Aktivitäten im Hinblick auf das nationale Votum. Der<br />

61-Jährige ist seit 1993 Chef <strong>des</strong> Münchner Olympiaparks, <strong>der</strong><br />

nach den Vorstellungen <strong>der</strong> Planer 46 Jahre nach den Sommer-<br />

spielen in <strong>der</strong> bayerischen Lan<strong>des</strong>hauptstadt noch mal olympisches<br />

Zentrum sein soll. Dass auch diesmal Optimismus Spronks<br />

ein treuer Weggefährte gewesen ist, haben die überwältigenden<br />

Voten pro Olympia 2018 im Münchner Stadtrat, dem Gemein<strong>der</strong>at<br />

von Garmisch-Partenkirchen <strong>und</strong> letztlich im DOSB gezeigt. Mit<br />

Wilfrid Spronk führte das "Olympische Feuer" (OF) das folgende<br />

Interview.<br />

OF: Olympische Winterspiele in <strong>der</strong> Stadt <strong>der</strong> Sommerspiele 1972:<br />

Die Idee zu diesem Projekt existiert ja nicht erst seit diesem Jahr.<br />

Können Sie sich erinnern, wer wann als Erster den Anstoß dazu<br />

gab?<br />

Spronk: Das werde ich nie vergessen. Es war in Calgary während<br />

<strong>der</strong> <strong>Olympischen</strong> Spiele 1988 bei einem Empfang im Anschluss an<br />

eine Präsentation Münchens für die Bewerbung um die Eiskunstlauf-WM<br />

1991. Da standen im <strong>Deutschen</strong> Haus in lockerer R<strong>und</strong>e<br />

zusammen Willi Daume, Münchens OB Georg Kronawitter, <strong>der</strong><br />

damalige Olympiaparkchef Werner Göhner, Klaus Kotter, Eiskunstlauf-Präsident<br />

Dieter Montag, ich selbst <strong>und</strong> einige Journalisten.<br />

Mit Blick auf die endlosen Fahrereien in Calgary <strong>und</strong> den 1992<br />

bevorstehenden in Albertville entstand das Bild einer möglichen<br />

Bewerbung Münchens. Das wurde dann anschließend erstmals<br />

auch publiziert.<br />

OF: Auf dem Tisch <strong>der</strong> Bewerbungskampagne liegt erstmal nur die<br />

vielerorts gelobte Machbarkeitsstudie <strong>des</strong> Planungsbüros Albert<br />

Speer. Der Schweizer Präsident <strong>des</strong> Ski-Weltverbands, Gian Franco<br />

Kasper, sprach von einem "Projekt, das begeistert". Was ist Ihrer<br />

Meinung nach das große Plus <strong>der</strong> Studie?<br />

Spronk: Das erste Plus ist die überzeugende Zustimmung von<br />

Innen- <strong>und</strong> Sportminister Wolfgang Schäuble <strong>und</strong> <strong>des</strong> DOSB-<br />

Präsidiums: Ja, die Spiele sind machbar. Die Untersuchungen von<br />

Speer <strong>und</strong> den vielen hinzugezogenen Fachleuten aus Verkehr,<br />

Umwelt <strong>und</strong> Unterbringung zeigen f<strong>und</strong>iert <strong>und</strong> in die Tiefe gehend,<br />

dass das Konzept, "Zwei Plus" genannt, weil zu München/Garmisch<br />

noch Schönau für Bob/Rodeln kommt, in den Hauptorten kompakt<br />

umgesetzt werden kann. Für München heißt das: Notwendig neue<br />

"Wir können selbstbewusst auftreten, was<br />

kein Wi<strong>der</strong>spruch zu Bescheidenheit ist"<br />

Wilfrid Spronk, Koordinator <strong>der</strong> Bewerbung Münchens um die <strong>Olympischen</strong> Winterspiele 2018<br />

16<br />

Sportstätten unter Einbeziehung <strong>der</strong> alten von den Spielen 1972<br />

können im Olympiapark o<strong>der</strong> in unmittelbarer Nähe realisiert<br />

werden. Und was noch wichtiger ist in meinen Augen: Es ist nicht<br />

nur eine Lösung untersucht worden, son<strong>der</strong>n auch brauchbare<br />

Alternativen. Das ist wichtig in den nächsten Monaten, wenn es in<br />

die Fachberatungen <strong>der</strong> kommunalen Ausschüsse geht. Das gleiche<br />

gilt für Garmisch-Partenkirchen.<br />

OF: Sie haben, weil das IOC darauf großen Wert legt, die Kompaktheit<br />

<strong>des</strong> Konzepts mit den Orten München <strong>und</strong> Garmisch als<br />

Schwerpunkt erwähnt. Es war freilich schon zu hören, das abseits<br />

<strong>der</strong> Achse München-Garmisch liegende Schönau/Königssee für Bob,<br />

Rodel <strong>und</strong> Skeleton könnte sich doch als Bewerbungshandicap<br />

erweisen. Wie sehen Sie das?<br />

Spronk: Das IOC weist in seinen Richtlinien ausdrücklich darauf<br />

hin, dass einerseits Kompaktheit erfor<strong>der</strong>lich ist, dass aber, was<br />

gerade die Bobbahn angeht, unter Umweltgesichtspunkten eine<br />

bereits vorhandene <strong>und</strong> nicht in <strong>der</strong> direkten Achse liegende<br />

Anlage ohne Reduzierung <strong>der</strong> Wertigkeit <strong>des</strong> Konzepts akzeptiert<br />

wird. Es soll verhin<strong>der</strong>t werden, dass ohne Not eine solche Bahn in<br />

die Natur gebaut wird. Es gibt ganz aktuelle Äußerungen von<br />

Wintersportvertretern im IOC <strong>und</strong> <strong>des</strong> Bobpräsidenten, dass es gar<br />

nicht zu verantworten wäre, wenn das Münchner Konzept die<br />

Bahn am Königssee links liegen ließe, um ein neues Projekt zu<br />

realisieren. Es mache keinen Sinn, eine weitere Bahn in Deutschland<br />

zu bauen.<br />

OF-INTERVIEW

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