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MOTORRAD 01/2016

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DUCATI<br />

DIAVEL<br />

Ducati bietet weit mehr als<br />

nur edel gemachtes Material<br />

für die Schnell-und-schräg-Fraktion. Mit der Diavel machen die Italiener seit<br />

2<strong>01</strong>1 sogar auf ganz dicke Hose. Überzeugt das Muscle Bike als Gebrauchte?<br />

Von Jörg Lohse; Fotos: Ducati, Gargolov<br />

Der Wahnsinn einer Diavel lässt sich am besten an den Reifen ablesen.<br />

In der Erstausrüstung rotiert ein Pirelli Diablo Rosso II auf der<br />

Felge. Ein Gummi für die supersportliche Fraktion, durchaus<br />

rennstreckentauglich. Nur: Das hintere Alurad ist acht Zoll<br />

breit, der Rosso II deshalb keine, wie sonst bei Sportpellen üblich, 180<br />

oder 190 Millimeter breit – nein, als fetter 240er hat er echtes Cruiserformat.<br />

Nur ist die Diavel alles andere als ein handelsüblicher Cruiser. Die<br />

Silhouette? Okay, nach der Schablone könnte man den Teufel (so die Übersetzung<br />

aus dem Bologneser Dialekt) glatt in eine Linie mit anderen Powercruisern<br />

– ob einer Suzuki M 1800 R, Triumph Rocket III oder Harley V-Rod –<br />

stellen. Aaaber – der V-Motor! Der ist alles andere<br />

als eine hubraumstarke Blubbermasse, einzig und<br />

allein optimiert für schaltfaules, behäbiges Gleiten<br />

in der höchsten Gangstufe.<br />

Der 1198 cm³ große Testastretta II ist ein<br />

reinrassiger Superbike-Motor, für den Einsatz<br />

in der Enduroschwester Multistrada und hier in<br />

der Diavel aber entsprechend gezähmt. Wobei<br />

die gemessenen 153 PS in der Urversion (ab<br />

Modelljahr 2<strong>01</strong>4 sogar 162 PS) nicht besonders<br />

lasch klingen. Um den Italo-Cruiser wirklich<br />

fahrbar zu machen, ist natürlich ein fettes Elektronikpaket<br />

unvermeidlich: Ride-by-Wire, Traktionskontrolle<br />

mit drei Fahrmodi, selbstverständlich<br />

ABS. Zutaten schließlich, mit denen<br />

das Bologneser Powerbike wie kein zweites ums<br />

Eck sticht – wie gemacht für die schnelle Hatz<br />

über Landstraßen jeglicher Couleur. Dynamisch betrachtet<br />

lässt die Diavel die Konkurrenz in Staub und<br />

Asche verfallen. Nach der ersten Probefahrt werden<br />

Sie dem Wahnsinn verfallen sein. Wollen wir wetten?<br />

IM DETAIL<br />

Vorne eine Marzocchi-<br />

Upside-down-Gabel,<br />

hinten ein Zentralfederbein<br />

von Sachs: Liefern<br />

ein gutes Feedback,<br />

schlagen auch im Soziusbetrieb<br />

nicht durch<br />

Aus dem V2 schlängeln<br />

sich 58-mm-Krümmerrohre,<br />

wie man sie sonst<br />

nur an MotoGP-Bikes<br />

sieht. Einhalten des Geräuschlimits?<br />

Ohne Klappensystem<br />

undenkbar<br />

Chromblitzende Rundinstrumente<br />

sucht man<br />

bei der Ducati-Interpretation<br />

eines Cruisers<br />

vergeblich. Notwendige<br />

Verwaltungseinheit für<br />

das E-Paket der Diavel<br />

Das Beifahren auf Cruisern<br />

bleibt auch auf der<br />

Ducati ein heikles Thema.<br />

Immerhin hat man<br />

das notwendige Übel als<br />

herausziehbaren Haltegriff<br />

formschlüssig gelöst<br />

Die superbe Fahrbarkeit<br />

der Diavel ist auch auf<br />

ein straff abgestimmtes<br />

Fahrwerk zurückzuführen.<br />

Per Handrad lässt<br />

sich der Komfort deshalb<br />

nur minimal steigern<br />

62 GEBRAUCHTBERATUNG<br />

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