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MOTORRAD 01/2016

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Erhaltung der Motorradkultur: Oldtimer-Museum in Altmünster<br />

Faszination Feuerstühle aus alten Zeiten: schöne Puchs in Gmunden<br />

Salzkammergut<br />

Von Helmut Kohl bis zu Conchita<br />

Wurst reicht die Reihe der mit<br />

dem Salzkammergut verbundenen<br />

Promis. Der eine verbrachte<br />

seine Sommerurlaube am Wolfgangsee, der<br />

andere erblickte am Traunsee das Licht der<br />

Welt, die er später irritieren sollte – als bärtiger<br />

Travestiekünstler und Toleranzbotschafterin<br />

mit „Rise like a Phoenix“, 2<strong>01</strong>4 Siegertitel<br />

des Eurovision Song<br />

Contests. Wem Kohl und<br />

Conchita wurscht sind, der<br />

steht vielleicht eher auf<br />

Mozart und Karajan, berühmte<br />

Söhne Salzburgs.<br />

Und wer den Prunk der<br />

k.-u.-k.-Monarchie mag, ist<br />

in Bad Ischl, der Sommerresidenz<br />

von Kaiser Franz<br />

Joseph I. und seiner berühmten<br />

Sisi, goldrichtig.<br />

Aber nun zu dem, was<br />

uns vor allem interessieren<br />

dürfte im Salzkammergut,<br />

jener lieblichen Landschaft<br />

mit insgesamt 76<br />

Seen am Nordrand der<br />

Alpen. „I bin der Ritschi,<br />

der Wegelagerer“, grinst<br />

Pferdeschwanzträger Richard an der<br />

Mautsta tion bei Strobl und kassiert den<br />

Obolus für die Bergstrecke zur Postalm.<br />

Birkenkehre, Fichtenkehre – serpentinig<br />

schraubt sich das Sträßchen durch den<br />

Wald zum Hochplateau. Oben ein großer<br />

Parkplatz, sodass auch alte Königswellen-<br />

Ducs in einem Zug wenden können beim<br />

Einkehrschwung in die „Blonde Hütte“.<br />

Das Almgasthaus verdankt seinen Namen<br />

dem hellen, „blonden“ Holz, aus dem<br />

es ursprünglich mal errichtet worden ist.<br />

Auch sonst weiß Wirt Peter Pranieß viel<br />

zu erzählen: von den alljährlichen Motorradtreffen<br />

des MRC-Salzkammergut auf<br />

der Postalm ebenso wie von der Quattro-<br />

Legen de am vergangenen Wochenende,<br />

als hier alte Audi-Spielzeuge herumgetrie-<br />

Ritschi, sympathischer Mauteintreiber<br />

an der Postalmstraße<br />

ben wurden. Zwei Gruppen hat es gegeben:<br />

die Spaziererfahrer, die die Reifen<br />

schön am Asphalt kleben lassen wollten,<br />

und die Driftartisten, für die man ordentlich<br />

Kies in die Kurven gekehrt hatte.<br />

Nach der Postalmstraße einige Extraschüppen<br />

Kohlenwasserstoff in die Brennräume<br />

des V4 und flüssig über den Pass<br />

Gschütt geschnurrt, bis es in Gosau rechts<br />

ab und fortan immer auf die Wand zugeht,<br />

die imposante Wand des Dachsteinmassivs.<br />

Ende beziehungsweise<br />

Anfang Gelände ist an<br />

der Talstation der Gosau-<br />

Kammbahn: vier Minuten<br />

Aufgegondel ins Wanderparadies<br />

Zwieselalm –<br />

oder Zeit fürs konditionsschonende<br />

Treiben am<br />

Ufer des Vorderen Gosausees<br />

mit Souvenirbude<br />

und Gastronomie. So<br />

oder so gilt an solch touristischen<br />

Hotspots: You’ll<br />

never walk or eat alone.<br />

Ein See kommt im<br />

Salzkammergut bekanntlich<br />

nicht allein, und so<br />

folgen nun der Hallstätter<br />

See und Hallstatt. Der<br />

Reiseführer empfiehlt<br />

dringend einen Bummel durch das romantisch<br />

zwischen Ufer und Salzberg liegende<br />

800-Seelen-Nest mit seinen Gassen und<br />

Fischerhütten, mit dem Besucherbergwerk<br />

„Salzwelten“ sowie den bemalten Schädeln<br />

im schaurig-kuriosen Beinhaus. Tja, uns<br />

reicht heute ein Bänkchen am Schiffsanleger<br />

mit Blick auf einen ganzen Schwarm<br />

von Schwänen und Selfiesticks.<br />

Wer für Steigungsprozente schwärmt, ist<br />

am Koppenpass richtig. Stolze 23 Prozent<br />

geht’s dort von Obertraun hoch nach Bad<br />

Aussee. Alles halb so wild. Zumindest dann,<br />

wenn sich nur die Pleuel abstrampeln dürfen.<br />

Zeigen, was sie drauf haben, können<br />

diese auch wenig später ab Bad Mitterndorf<br />

auf der zehn Kilometer langen Tauplitzer<br />

90 LEBEN

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