DIGITALE LERNSZENARIEN IM HOCHSCHULBEREICH
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Digitale Lernszenarien<br />
2. HINTERGRUND DER STUDIE<br />
Im Rahmen des „Hochschulforums Digitalisierung“ hat das HIS-Institut für Hochschulentwicklung<br />
e. V. (HIS-HE) den Auftrag erhalten, einen strukturierten Überblick<br />
über digitalisierte oder teilweise digitalisierte Lernelemente und -formate im nationalen<br />
und internationalen Hochschulbereich zu erstellen, die zu digitalisierten oder<br />
teilweise digitalisierten Lernszenarien aggregiert werden sollten.<br />
Der Bereich digitalisierter Lernelemente und -formate im Hochschulbereich hat sich<br />
in den vergangenen Jahren stark ausdifferenziert. Den Hochschulen steht ein breites<br />
Spektrum an Möglichkeiten zwischen der punktuellen digitalen Anreicherung<br />
der Präsenzlehre und der vollständigen Digitalisierung der Lehre im Rahmen reiner<br />
Online-Seminare, -Kurse und -Studiengänge zur Verfügung. Dem Bereich des digitalisierten<br />
oder teilweise digitalisierten Lernens werden Lernformate wie Inverted<br />
Classroom, kooperative Lernformen wie digitales Peer-Lernen, neue Konzepte und<br />
Formate der Aufbereitung, Distribution und des Zugriffs auf Lernmedien (adaptive<br />
Lernumgebungen, freie Lernressourcen, mobiles Lernen) und Instrumente zur Reflexion<br />
des Lernprozesses wie E-Portfolios ebenso zugerechnet wie die digitale Anreicherung<br />
der visuellen Wahrnehmung durch Augmented Reality.<br />
Angesichts einer stetig wachsenden Bandbreite an Gestaltungs- und Profilierungsoptionen<br />
im Bereich der Lehre verfolgt diese Studie das Ziel, den deutschen Hochschulen<br />
einen strukturierten Überblick darüber zu geben, welche digitalisierten<br />
Lernelemente und -formate im nationalen und internationalen Hochschulbereich<br />
derzeit bereits zum Einsatz kommen und von Innovatorinnen und Innovatoren, frühen<br />
Anwendenden und einer frühen oder späten Mehrheit an den Hochschulen –<br />
im Sinne der Adoptertypen nach Everett M. Rogers 1 – genutzt werden. Ausgehend<br />
von einer umfangreichen Bestandsaufnahme der Nutzungspraxis werden Vorzüge<br />
und Nachteile digitalisierter Lernelemente und -formate vorgestellt.<br />
Eine erste Orientierung über den potenziellen Verbreitungsgrad bildungstechnologischer<br />
Innovationen an den Hochschulen vermittelt der sogenannte „Hype-Zyklus<br />
für das Bildungswesen“ („Hype Cycle for Education“), den das amerikanische<br />
Marktforschungsunternehmen Gartner seit 2004 jährlich auflegt. Der vorliegende<br />
Bericht zu digitalen Lernszenarien im Hochschulbereich greift gleichermaßen Lernelemente<br />
und -formate und Bildungstechnologien auf, die bei Gartner<br />
• auf dem „Gipfel der überzogenen Erwartungen“ wie z. B. Learning Analytics,<br />
• im sogenannten „Tal der Enttäuschungen“, d. h. einer Phase des zeitweilig<br />
nachlassenden Interesses an einer Innovation, wie adaptives Lernen oder<br />
• nahe dem „Plateau der Produktivität“, d. h. einer Phase breiter Akzeptanz<br />
an den Hochschulen, wie mobiles Lernen<br />
1<br />
Rogers (2003)<br />
Januar 2016 ǀ Seite 10